Kosmische Ereignisse November - Finanzentwicklung.
von Dr. Diethard Stelzl -
GLOBALE WIRTSCHAFTS- UND FINANZENTWICKLUNGEN.
1. Zustimmung des deutschen Bundestages zum "Euro-Rettungsschirm" (EFSF)
Am 20. Oktober 2011 stimmte das deutsche Parlament mehrheitlich mit den Stimmen der Opposition dem Vorhaben der Bundeskanzlerin zu, den EFSF-Fonds aufzustocken und internationale Gläubiger von griechischen Staatsanleihen zu zwingen, auf die Hälfte ihrer Forderungen zu verzichten. Als Hebel sollten zukünftige Käufe von kritischen Staatsanleihen zu 20 % (!) abgesichert werden.
Nach neuesten Nachrichten soll der EFSF vorerst (mangels Nachfrage) nur mit drei statt der ursprünglich geplanten fünf Milliarden Euro ausgestattet werden.
2. Die Politik des Europäischen Systems der Zentralbanken (ESZB)
Das Volumen dubioser Forderungen im Eurosystem ist in den vergangenen drei Monaten alleine um 440 Mrd. Euro angewachsen und steuert zum Jahresende auf eine Billion Euro zu. Diesen riesigen Beträgen mit stark steigender Tendenz stehen kaum Sicherheiten gegenüber, sodass die ungehinderte Geldproduktion durch die Europäische Zentralbank (EZB), dem Beispiel der amerikanischen Notenbank FED =Federal Reserve Bank in Washington folgend, zu steigender Inflation, Unruhen, möglicherweise einer späteren Währungsreform und Enteignungen führen muss.
Gefährdete europäische Großbanken sollen in den nächsten Monaten mit 100 bis 300 Milliarden Euro rekapitalisiert werden.
Der wichtigste Käufer von Staatsanleihen der Euro-Staaten ist die Volksrepublik China. Nach dem Stand von Juni 2011 betrugen deren Währungsreserven 3.2 Billionen US-Dollar, das Vierfache des Wertes von 2005 (!). Davon sollen etwa 70 %, also mehr als 2.4 Billionen in US-Dollars gehalten werden.
Demgegenüber lagen die gesamten Fremdwährungsreserven der USA bei 143 Mrd. US-Dollar, die der EU im Februar 2011 bei 1.4 Billionen, davon jene der Eurozone bei 840 Mrd. im Juni 2011.
3. Die momentane Situation einzelner kritischer EU-Staaten
3.1 Griechenland
Nach Ansicht der Troika der untersuchenden Gläubigerinstitutionen: Europäische Zentralbank (EZB), Int. Währungsfonds (IWF) und Weltbank haben griechische Privatleute seit Ausbruch der Krise mindestens 500 Milliarden Euro ins Ausland, vor allem in die Schweiz, gebracht.
Nach deren Berechnungen benötigt Griechenland weitere 250 Milliarden Euro um sich bis zum Jahre 2020 (!) auf den internationalen Kapitalmärkten refinanzieren zu können.
Im Jahre 2009 befanden sich nahezu alle griechischen Staatsanleihen im Privatbesitz. Heute liegt mehr als die Hälfte bei Banken, indirekt also beim Steuerzahler.
Die nächste Tranche des "Euro-Rettungsschirms" (EFSF) wurde mit 109 Mrd. Euro festgelegt, wobei sich dieser kurzfristig auf 440 Mrd. erhöhen könnte. Der deutsche Risikoanteil liegt derzeit bei 215 Mrd. Euro, also bei etwa 2.622,-- Euro pro Kopf der 82 Millionen Bundesbürger.
Durch die neueste politische Entwicklung und die geplante, unangekündigte Abhaltung einer Volksabstimmung über die Schuldenfinanzierung des Landes ist die Gesamtsituation sehr gefährlich eskaliert. Dies könnte zum Staatsbankrott Griechenlands und später möglicherweise zum Zusammenbruch des gesamten momentanen Euro-Systems führen.
3.2 Frankreich
Die amerikanische Ratingagentur MOODY's will Frankreich in seiner Bonität herabstufen, was zweifelsohne zu Lasten Deutschlands gehen würde. Experten rechnen in diesem Jahr mit einem Defizit Frankreichs von sechs Prozent des Bruttoinlandproduktes (BIP) bei einer Vorgabe durch die Maastrichter Verträge von höchstens drei Prozent (!)
Französische Großbanken wie BNP PARIBAS, SOCIETE GENERALE und CREDIT AGRICOLE dürften bis zu 20 Mrd. Euros in griechische Staatsanleihen investiert haben. Davon müssten sie also nach den neuen Beschlüssen der Regierungschefs vom 20.10.2011 10 Mrd. Euros abschreiben.
Derzeitige Triple-A-Staaten der höchsten Bonität bei den führenden Ratingagenturen sind:
Deutschland, Österreich, die Niederlande, Luxemburg, Finnland und (nunmehr mit Abstrichen) Frankreich.
3.3 Italien
In einem, von der italienischen Tageszeitung "CORRIERE DELLA SERA" am 29. September 2011 veröffentlichten, geheimen und vom alten und neuen EZB-Vorsitzenden JEAN-CLAUDE TRICHET und MARIO DRAGHI unterzeichneten Schreiben der Europäischen Zentralbank (EZB) vom 5. August 2011 an Ministerpräsident SILVIO BERLUSCONI sind eine Reihe von massiven Forderungen und Eingriffen in die nationale Staatshoheit enthalten.
Diese sind u.a.:
• Völlige Liberalisierung lokaler, öffentlicher Serviceleistungen und professioneller Dienste
• Umfangreiche Privatisierungen
• Lockerung des Kündigungsschutzes
• Haushaltskürzungen in Höhe von 3 % des Bruttoinlandsproduktes (BIP)
• Erhöhung des Rentenalters
• Senkung der Gehälter für Staatsbedienstete
• Abschaffung von Provinzregierungen
• Einführung einer Schuldenlimitierung in der Verfassung
• Substantielle Einsparungen im Gesundheits-, Bildungs- und Justizwesen usw.
3.4 Deutschland
Die so genannte Souveränität der Bundesrepublik Deutschland besteht nur auf dem Papier. Es gab bisher nur einen Waffenstillstandsvertrag, der im Jahre 1995 ausgelaufen ist, aber keinen Friedensvertrag wie im Falle Österreichs. Das Berliner Übereinkommen und der "Zwei-plus-Vier-Vertrag" sind nur Überleitungsverträge. Damit hat das Grundgesetz keine völkerrechtliche Grundlage und Deutschland wird von den einstmaligen Aliierten, vor allem den USA, fremdbestimmt. Von den deutschen Goldvorräten im Wert von 3.4 Billionen Euro lagern mehr als 80% sozusagen als "Kriegspfand" in Washington, London und Paris.
Im Rahmen der Verhandlungen zur Wiedervereinigung zwischen den Außenministern JAMES BAKER (USA) und EDUARD SCHEWARDNADSE (Sowjetunion) wurde am 18. Juli 1990 Art. 23 des Grundgesetzes der BRD aufgehoben, welcher dessen Geltungsbereich beschrieb (veröffenticht im Bundesgesetzblatt Teil II, Seite 890 vom 29.09.1990: "Im Rahmen des Einigungsvertrages wird Art. 23 aufgehoben.")
Aus diesem Grunde hat die Bundesrepublik Deutschland (BRD) seit dem 3. Oktober 1990 keinen Eintrag mehr in der Staatenliste der United Nations (UN). Seither gibt es also offiziell keinen Staat BRD mehr. Rechtlich bedeutet dies den Rückbezug auf das Besatzungsrecht, die SHAEF-Militärgesetze und die Haager Landkriegsordnung von 1907.
Auch der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Straßburg bestätigte im Urteil EGMR 75529/01 SÜRMELI/GERMANY am 08. Juni 2006, dass die BRD praktisch keinen wirksamen Rechtsstaat darstellt. (Quelle: deutsches-amt.de//)
Trotzdem (oder vielleicht gerade deshalb) hat sich die BRD verpflichtet, für mehr als 20% des Euro-Rettungsschirms (EFSF) zu bürgen. Dessen bisher 440 Mrd. Euro Volumen sollen baldmöglichst auf eine bzw. zwei Billionen Euro angehoben werden.
Währungsreformen gab es in Deutschland bereits in den Jahren 1923 und 1948. Damals, wie auch möglicherweise heute, war und ist mit Enteignungen, Pfändungen säumiger Steuerzahler, Vermögensabgaben und Goldbesitzverbot zu rechnen. Betroffen wären auch Eigenheimbesitzer, Bezieher von Riester- Renten und von Lebensversicherungen. Letztere sind nicht mehr sicher, da es Pfandbriefe, Bank- und Staatsanleihen als wichtigste Kapitalanlagen auch nicht mehr sind.
Die beiden amerikanischen Ratingagenturen FITCH und STANDARD & POOR's (S&P) stuften die Bonität bedeutender deutscher Lebensversicherer ab. In der Folge wird der Garantiezins für Neuverträge zum Jahresende 2011 von 2.25 5% auf 1.75% reduziert. Im Falle von Ausfällen wird der Staat nicht einspringen, sodass Inhaber von Versicherungspolicen eventuell vor einem Totalverlust stehen könnten. In Gefahr ist auch die private Altersvorsorge.
3.5 Irland
Nach neuesten Meldungen wünscht auch IRLAND einen "Schuldenschnitt" nach griechischem Muster.
Offiziell wünscht man nur eine "Erleichterung" der Schuldenlast, da man im Gegensatz zu Griechenland wenigstens versucht habe, zu sparen. Das EU-Musterland bittet darum, das wenigstens ein Teil der 20.7 Mrd. Euro, die das Land zur Sanierung der Allied Irish Banks aufgewendet hat, rückwirkend vom EFSF wieder zurückbezahlt werden. Außerdem will Irland
- niedrigere Zinsen für den Notkredit
- längere Rückzahlungsfristen für die aufgenommenen Kredite
- mehr Geld aus dem EU-Strukturfonds
3.6 Sonstiges
Die Europäische Zentralbank (EZB) kauft wieder (entgegen ihren Statuten) verstärkt spanische und italienische Staatsanleihen auf, um weiteren Zahlungsschwierigkeiten in diesen Ländern entgegen zu wirken.
4. Gold und sein Preis
Die Entwicklung des Goldpreises (jeweils pro Feinunze in US-Dollar berechnet) ging wie folgt vonstatten:
- 1900 20.57 US-Dollar
- 1973 97.84 US-Dollar
- 1980 850 US-Dollar
- 2011 bisheriger Jahresdurchschnitt 1.498 US-Dollar
- 22.08.2011 Allzeithoch mit 1.913.54 US-Dollar
Die Bandbreite liegt nach Meinung der 150 weltweit bekanntesten Finanzexperten zwischen 1.000 und 5.000,-- US-Dollar pro Feinunze.
Folgende Überlegungen sind bei der Beurteilung des Goldpreises hilfreich:
• Die Golddeckung der amerikanischen Basisgeldmenge lag lange Zeit bei 40%, was einem Goldpreis
von 4.000,-- US-Dollar entsprechen würde
• In den 1950-er Jahren lagen die amerikanischen Goldreserven bei ca. 5% der Staatsschulden, heute
bei etwa 3%. Dies würde einem Goldpreis von 2.800,-- US-Dollar entsprechen.
• Die derzeitige Preisuntergrenze der Förderkosten der wichtigsten Goldminen liegt bei etwa 1.100 US-
Dollar pro Feinunze
Die Deutsche Bank prognostiziert einen Goldpreis für Ende 2012 von 2.900,-- Euro = ca. 4.000,-- US-Dollar
Herzlichst Diethard Stelzl