von Inge Dyan Heidenreich
Um in den Genuss einer regelmäßigen Meditationspraxis zu kommen, bedarf es zunächst einiger Vorüberlegungen.
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Welches sind meine Beweggründe?
Wann, Wo und Wie oft will ich Meditieren?
Was dient meiner Unterstützung?
Wie Sie vielleicht schon gehört oder gelesen haben, braucht es mindestens 30 Tage Zeit, um eine Veränderung in Ihrem Leben zu etablieren.
Sich einfach hinzu setzen und in einen meditativen Zustand zu kommen, haben Sie sicherlich schon einmal probiert. Sie sind nach ein paar Tagen (wenn Sie besonders viel Disziplin besitzen!) gescheitert. Damit stehen Sie keineswegs alleine da. Mir selbst ging es bei meinen Versuchen nicht anders, bis ich meine Meditationslehrerin traf und von Ihr Hilfestellung erhielt.
Schauen wir uns mal Ihre Beweggründe an. Stellen Sie sich die einfache Frage, Wieso? Die Antwort liegt in Ihnen. Vielleicht hat Ihnen Ihr Arzt geraten, etwas kürzer zu treten oder Sie haben bereits mit einer Volksplage Namens „Burn Out" Bekanntschaft gemacht. Vielleicht gehören Sie zu den Glücklichen, die schon vor einer ernsthaften Beeinträchtigung Ihrer Leistungsfähigkeit und Vitalität erkennen, dass Sie etwas ändern müssen. Wie dem auch sei, es sind Ihre Beweggründe und je stärker diese sind, desto leichter wird es für Sie sein.
Wann, Wo und Wie oft wollen Sie meditieren? Finden Sie ein „machbares" Zeitfenster in Ihrem Alltag. Für den Anfang genügen 5 – 10 Minuten ein- oder zweimal pro Tag. Wenn Sie möchten 15 – 20 Minuten, bitte überschätzen Sie sich nicht gleich zu Beginn. Wer sich zuviel vorgenommen hat, „springt" meist schon in den ersten Tagen wieder ab. Finden Sie einen Platz an dem Sie für die Zeit der Meditation völlig ungestört sein können. Falls Sie mit einem Ohr auf wichtige Anrufe warten oder sonst unter Druck stehen, werden Sie nicht vollständig abschalten können. Auf das „Wie oft wollen Sie meditieren?", rate ich Ihnen unverblümt: Tun Sie es jeden Tag!!! Einmal in der Woche ist ein „Tropfen auf den heißen Stein". Jeder Sporttrainer wird Ihnen sagen, einmal in der Woche Sport bringt Ihnen entweder so gut wie nichts oder Sie überfordern Ihre Muskeln und haben den Rest der Woche „Muskelkater". Also sage ich Ihnen nochmals, jeden Tag, jeden Tag, jeden Tag! Überprüfen Sie gleich noch mal Ihr Zeitfenster und nehmen sich notfalls lieber nur 5 Minuten pro Tag vor, jeden Tag!
Was Sie sonst noch brauchen, ist ein Stuhl ohne Lehne oder ein Meditationskissen in der richtigen Sitzhöhe. Da viele der auf dem Markt befindlichen Meditationskissen für die meisten Menschen zu niedrig sind und zwei aufeinander zu wackelig sind, besorgen Sie sich ein wirklich Gutes Meditationskissen (Bezugsquelle im Anhang!) oder beginnen Sie auf einem Stuhl. Dabei sollten Ihre Oberschenkel leicht schräg nach unten gehen, dann befinden sich Ihre Knie unterhalb Ihres Gesäßes. Das hilft Ihnen gerade zu sitzen, lehnen Sie sich bitte nicht an und setzen Sie sich eher auf die vordere Kante Ihres Stuhles. Wenn Sie wollen, ein schöner Duft im Raum und eine brennende Kerze, schenken Ihnen ein wenig passendes Ambiente. Muss nicht sein, jedoch kann es Ihnen helfen sich aus dem Alltag leichter herauszulösen.
Haben Sie dies für sich geklärt, dann beginnen Sie noch heute Ihre regelmäßige Meditationspraxis. Den Nutzen den Sie daraus ziehen werden, habe ich Ihnen bereits in einem vorherigen Artikel – Kraftquelle Meditation - erläutert.
Bei einer Meditation spreche ich meine Seminarteilnehmer gerne direkt auf der Herzensebene und daher mit „Du" an. Sollte Ihnen dies unangenehm sein, dann ersetzen Sie das „Du" einfach durch ein „Sie".
Bitte verstehe eine Anweisung in der geführten Meditation immer nur als Anregung. Folge stets Deinen eigenen Bildern, Sie geben Dir wertvolle Informationen aus Deinem Unterbewusstsein.
Begebe Dich an einen Ort wo Du eine Weile ungestört sein kannst. Trage lockere Kleidung in der Du Dich wohl fühlst und in der Lage bist tief zu atmen. Erzeuge eine angenehme Atmosphäre indem Du Kerzen, naturreine Räucherstäbchen oder eine Duftlampe entzündest.
Benutze ein Meditationskissen in der für Dich richtigen Höhe als Sitzunterlage, um die Wirbelsäule bestmöglich zu unterstützen. Wenn Du in dieser Position nicht ermüdungsfrei sitzen kannst, geht für den Anfang auch ein Stuhl. Lehne den Rücken nicht an, um die Energie nicht von der Wirbelsäule abzuziehen.
Einfache Atemmeditation
Spüre Dein Becken als Basis und Deine Wirbelsäule über den Scheitel hinaus.
Atme einige Male sanft aus und ein.
Spüre bei jedem Aus- und Einatmen, den Atemstrom auf den Innenseiten Deiner Nasenwände.
Zähle Deine Atemzüge, einatmen 1 und ausatmen 1
Atme in Deinem Atemrhythmus weiter bis 20.
Du kannst diese einfache Übung, die dennoch sehr effektvoll ist, sooft wie Du willst, wiederholen.
Einfache Achtsamkeitsmeditation
Spüre Dein Becken als Basis und Deine Wirbelsäule über den Scheitel hinaus.
Atme einige Male sanft aus und ein.
Finde einen positiven Leitsatz. z. B. „Ich bin in Frieden".
Atme ein und denke dabei an Deinen Leitsatz, dann atme aus.
Wiederhole Deinen Leitsatz, Minimum 10 mal und Maximum, bis Du wirklich in Dir Frieden verspürst.
Du kannst diese einfache Übung, die dennoch sehr effektvoll ist, sooft wie Du willst, wiederholen.
Vielleicht klingen Ihnen diese Meditationsübungen zu leicht, bitte haben Sie ein wenig Geduld, Sie schaffen sich gerade wichtige Grundlagen. Bleiben Sie dran, denn in den nächsten Ausgaben werden die Meditationsübungen immer anspruchsvoller.
Ich wünsche Ihnen viel Freude und Erfolg bei der Etablierung Ihrer regelmäßigen Meditationspraxis und einen goldenen Herbst.
Inge Dyan Heidenreich
Vorschau: In der nächsten Ausgabe erfahren Sie, wie Sie mit Meditation Ihre Gedanken ändern können.
Text und Photo © Inge Dyan Heidenreich