Meine erste Feng Shui Ausbildung.
von Nicole Zaremba
Ende der Achtziger Jahre gab es noch kein Internet (fast unvorstellbar), so dass es nicht so einfach war herauszufinden, wo Feng Shui Kurse angeboten wurden.
Es war inzwischen 1994 und ich hatte zwei kleine Kinder. Beruflich mussten wir nach Darmstadt ziehen und unser Haus in Bayern aufgeben. Ich hatte viel über Geomantie und Kraftlinien gelesen und wollte auch darüber mehr lernen. Schließlich fand ich in einer Zeitschrift eine Anzeige über eine Feng Shui Ausbildung in der Nähe. Sie ging über 12 Tage, so dass ich dachte, warum nicht eine Feng Shui Ausbildung, es kann ja nicht schaden.
Vom ersten Tag an war ich Feuer und Flamme und sog das Wissen über Yin und Yang, die fünf Elemente, über Qi, Farben, Räume in mich auf. Im dritten Feng Shui Block kam der Ausbilder und meinte, er sei in Ägypten gewesen und dort hätte er erkannt, dass es mit den fünf Elementen doch etwas anders sei, denn man müsse ja das Element Luft noch mit berücksichtigen. Also wurde kurzerhand aus den Elementen Erde und Metall eines gemacht und die Luft als fünftes Element dazu genommen. Das hatte mich ziemlich erschüttert, denn ich war davon ausgegangen, dass wir hier Jahrtausende altes Wissen lernen – wie kann es nach einer Ägyptenreise in Frage gestellt und sogar verändert werden?
Bei mir war die Luft raus. Ich bekam dann zwar mein Feng Shui Diplom mit „Sehr gut“ und war jetzt Feng Shui Beraterin, doch irgendwie fühlte es sich nicht rund an.
Trotzdem fing ich an Feng Shui Beratungen zu geben, denn ich hatte ja jetzt Feng Shui gelernt und hatte meine Auszeichnung in der Tasche. Ich hatte tatsächlich gedacht, das was ich gelernt hatte war alles. Dass auch Feng Shui drin ist wenn Feng Shui drauf steht.
Aus Interesse besuchte ich ein Feng Shui Seminar, in dem es nur darum ging zu analysieren, was es bedeutet wenn die Geldecke im Schlafzimmer ist und die Kellertreppe im Ruhmesbereich. Vorher nie gehört.
Und dann gab es in Darmstadt einen Vortrag von Prof. Jes T.Y. Lim, einem asiatischen Feng Shui Lehrer. Er sprach wieder von komplett anderen Zusammenhängen, so dass ich nun nach meiner so genannten Feng Shui Ausbildung wirklich stutzig geworden war.
Ich besuchte zwei seiner Feng Shui Kurse, und wieder sog ich das neue Wissen in mich auf. Er bot auch Ausbildungskurse an, doch meine innere Stimme hielt mich davon ab die Ausbildung bei ihm zu machen.
Das Beste an den Feng Shui Kursen war, dass wir im Frankfurter Raum eine Übungsgruppe gegründet hatten. Wir besuchten uns gegenseitig einmal im Monat um über Pläne zu sprechen. Dadurch habe ich sehr viel gelernt und das empfehle ich heute meinen Kursteilnehmern auch. Man vertieft dadurch sein theoretisches Wissen ungemein.
Aus diesen Übungstreffen entstand dann der Verein „Internationales Forum Feng Shui“, den es heute leider nicht mehr gibt.
Inzwischen gab ich regelmäßig Feng Shui Beratungen und hielt auch für diesen Verein eigene Wochenendkurse zu den Grundprinzipien im Feng Shui. 1998 entschied ich mich, meinen Job im Hotel aufzugeben und Feng Shui zu meinem Hauptberuf zu machen. Das ist Feng Shui noch heute.
1998 lernte ich dann auf einem Feng Shui Kongress in München Großmeister Yap Cheng Hai kennen und es passierte so etwas Ähnliches wie Liebe auf den ersten Blick. Er nennt das Affinität. Es passt zusammen, mein Inneres wusste, dass ich bei ihm Feng Shui lernen wollte, die Wurzeln dieser faszinierenden Kunst und Wissenschaft erforschen wollte. Und das tue ich bis heute.
Ihnen die besten Wünsche und herzliche Grüße
Ihre Nicole Zaremba