Das klassische Feng Shui und was ist überhaupt Feng Shui?
von Nicole Zaremba
Was ist überhaupt Feng Shui?
Schaut man heutzutage im Internet unter Feng Shui nach, erscheinen unglaublich viele Seiten, eine bunter als die andere, und fast alle versprechen einem Glück, Harmonie, Liebe und ein besseres Einkommen. Dabei gibt es so viele unterschiedliche Ansätze und Methoden, Meister und Schulen, dass man gar nicht mehr durchblickt was hier überhaupt was ist.
Es gibt Glücks- und Liebesecken in der Wohnung, die einen legen dafür ein Raster von der Tür aus an, andere legen ein Raster passend zu den Himmelsrichtungen an. Es gibt Ecken und Kanten und Unordnung, und alles sollte man vermeiden, es gibt schöne bunte Farben und geschwungene Formen und hübsch gestaltete Gärten und Balkone. Es gibt persönliche Richtungen und „Fliegende Sterne“, und es gibt jede Menge merkwürdige und kitschige Symbole, Bilder und Figuren, die man aufhängen oder aufstellen soll, um hier gutes Glück anzuziehen. Was Feng Shui genau ist weiß keiner so recht, aber es kommt aus China und ist gut fürs Wohlbefinden, wohl so etwas wie Wellness in den eigenen Räumen?
Ich bin Ende der Achtziger Jahre zum ersten Mal mit Feng Shui in Berührung gekommen. Es war schon immer meine Leidenschaft, Räume so zu gestalten, dass sie eine besondere Atmosphäre hatten, und ich habe so lange die Möbel hin- und hergeschoben, bis ich ein Gefühl von Stimmigkeit hatte. Manchmal stellte ich mich sogar kopfüber hin um einen Raum aus einer anderen Perspektive wahrnehmen zu können.
Im Jahr 1989 kam ein Freund zu Besuch und brachte ein Feng Shui Buch mit. Ich war sofort begeistert von den Erklärungen und Bildern, die vom Fluss der Lebenskraft in Räumen sprachen, und augenblicklich wurde mir klar, warum bei uns im Haus immer viel Unruhe und Auseinandersetzung herrschte und bei unseren befreundeten Nachbarn alles ruhig und harmonisch ablief. Ich wollte gerne mehr darüber lernen und fand erst im Jahr 1994 einen Kurs, der dann auch gleich schon zu meinem ersten Ausbildungskurs wurde.
Die Zusammenhänge des Yin und Yang mit den fünf Elementen, der Fluss der Lebenskraft Qi und die Wirkung verschiedener Elemente waren für mich eine Offenbarung. Wir lernten in dieser „Ausbildung“, wie man mit einem Pendel jeden Abschnitt des Hauses durchtestet um festzustellen, welche Elemente hier aus der Balance geraten sind und ob ein Raum eine rote Kerze braucht oder einen gelben Stein. Wir lernten, dass man ein grünes Band um ein Treppengeländer wickeln kann damit die Energie in die oberen Etagen fließt.
Ich bekam nach dieser „Ausbildung“ ein Diplom als „Architektonische Lebensraumberaterin“ und legte los. Ich hatte damals ja keine Ahnung, was Feng Shui eigentlich war, und wie es sich über die letzten vielen hundert Jahre entwickelt hatte.
Erst als ich weitere verschiedene Wochenendseminare zum Thema Feng Shui besucht hatte dämmerte mir langsam, dass hier etwas nicht stimmte. Nach der Ausbildung hatte ich damals gedacht, wenn es eine Berater-Ausbildung ist dann wird es wohl auch Feng Shui sein, wenn es als Feng Shui verkauft wird. Das erste Wochenende dass ich nach ca. einem halben Jahr besuchte behandelte einen ganz anderen Aspekt, ich hörte hier von Zusammenhängen, die ich vorher niemals gehört hatte.
Und als ich dann im Jahr 1995 zwei Kurse bei einem asiatischen Lehrer in München besuchte, wo es wieder um etwas ganz anderes ging, wurde ich stutzig. Das Thema schien immer weitläufiger zu werden und jeder konnte mir jeweils nur einen kleinen Ausschnitt davon beibringen. Ich kam an Fragen, die mir keiner beantworten konnte. Mir fehlten die Logik und die Tiefe. Ich wollte etwas über die Erde und die Lebenskraft darauf lernen und über gute Plätze für Menschen. Und begann, nach einem richtigen Feng Shui Meister zu suchen.
Lesen Sie im nächsten Feng Shui Bericht, wie ich Großmeister Yap Cheng Hai begegnet bin und wie meine Reise in die Tiefe des klassischen Feng Shui begann.
Einen schönen Sommer und mit herzlichen Grüßen
Nicole Zaremba