Klassisches Feng Shui – ein wenig Geschichte
von Nicole Zaremba
Die ersten Feng Shui Kurse in Deutschland, die Großmeister Yap Cheng Hai unterrichte, waren brechend voll. Es waren teilweise 90 Teilnehmer, die alle das authentische und ursprüngliche Feng Shui lernen wollten. Alle waren mehr oder weniger frustriert und unzufrieden mit dem Feng Shui Halbwissen, das sie bisher gelernt hatten und hofften auf eine Antwort auf viele bisher ungeklärte Fragen.
Nun sollte man eines über die Geschichte des Feng Shui verstehen:
Die Anfänge des Feng Shui liegen mehrere Tausend Jahre zurück. Ein wichtiger Name, der in diesem Zusammenhang immer wieder genannt wird ist Fu Xi, der ca. 4200 vor Christus lebte. Er gehörte zu einem Nomadenstamm von Fischern und hatte große Erkenntnisse und Einsichten über den Zusammenhang der Sterne und der Erde und deren Wirkung auf die Menschen. Er entwickelte die Trigramm Anordnung des frühen Himmel, eine Darstellung der perfekten Harmonie der Welt.
Viele Jahre später tauchte der Name des Gelben Kaisers auf, der einen großen Beitrag zur chinesischen Medizin und auch zum Feng Shui gab. Er erfand den Kompass und den chinesischen Kalender mit der Aufteilung von Zeiten in himmlische Stämme und irdische Zweige, und auch die Aufteilung in drei Zyklen von jeweils 60 Jahren mit den 9 Perioden á 20 Jahren, aus der dann viel später das System der Fliegenden Sterne entwickelt wurde.
Erst um die Zeit von ca. 200 vor Christus wurde der Name Feng Shui (übersetzt Wind und Wasser) zum ersten Mal schriftlich in einem Buch von Guan Po erwähnt. Er schrieb „Die Energie des Drachen wird durch den Wind gelenkt und stoppt und sammelt sich an der Grenze des Wassers“.
In der Tang Dynastie (618 – 907 nach Chr.) tauchte ein großer Name auf, der Groß-Großmeister von allen Schulen Yang Yun Sung. Er entwickelte für den Kompass die 24 Richtungen, in diesem Zusammenhang gab es ein Buch „Die geheime Formel des Feng Shui“. Es gab aus dieser Lehre viele unterschiedliche Interpretationen, so dass sich zu dieser Zeit unterschiedliche Schulen bildeten: Die beiden wichtigsten sind die Schule des San He (3 Kombinationen) und San Yuan (3 Zyklen). Beide Schulen arbeiteten mit dem Kompass, so dass die Unterscheidung, die man manchmal hört – Formschule versus Kompass-Schule – nicht ganz korrekt ist. Die Formschule ist ein ganz eigener Zweig für sich, bei der man lernt, die Formen der Landschaftsumgebung richtig zu deuten.
Bis zur Ching Dynastie im 19. Jahrhundert war die San He Schule die Hauptschule. Sie hatte jedoch wenig Aussage über den Zeiteinfluss im Feng Shui. Doch dann tauchte wieder ein sehr berühmter Meister auf, Jang da Hong, der verschiedene Bücher über das San Yuan Feng Shui schrieb, eines davon ganz explizit über die Fliegenden Sterne. Er ließ jedoch die Aspekte der genauen Anwendung aus und behielt diese als sein eigenes Geheimnis. Damals bildeten sich ca. 6 wichtige Schulen alleine im Bereich der Fliegenden Sterne, viele wechselten vom San He System zum San Yuan System.
Der berühmteste Feng Shui Meister für die fliegenden Sterne, Meister Shen, tauchte Ende des 19. Jahrhunderts auf. Er schrieb einige Bücher, die Klassiker, zum Thema der Fliegenden Sterne.
Und dann explodierte das Interesse an Feng Shui weltweit.
Lesen Sie im nächsten Feng Shui Teil wie das Wissen des Feng Shui in den Westen kam.
Eine gute Zeit und mit den besten Wünschen,
Ihre
Nicole Zaremba