Die Feng Shui Brille.
von Nicole Zaremba -
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Oft werde ich gefragt, wie es ist wenn ich irgendwo bei Freunden zu Besuch bin, oder wenn ich in ein Restaurant gehe. Ob ich dann nicht die ganze Zeit aufs Feng Shui achten würde. Ich sag dann, es ist mir im Prinzip egal wie sich Leute einrichten. Erst wenn ich meine „Feng Shui Brille“ aufsetze, fange ich an mich tiefer auf die Situation einzustimmen. Und diese Brille setze ich eigentlich nur auf, wenn ich darum gebeten werde.
Gerade war ich bei einer Bekannten um etwas abzuholen. Wir tauschen uns aus, sie arbeitet mit mir und hilft mir durch meine Prozesse hindurch und ich werde ihr helfen, die obere Etage im Haus in eine Praxis umzugestalten. Ich war noch nicht bei ihr gewesen. Da ich aber wusste, dass wir in ein paar Wochen einen Feng Shui Termin haben würden, setzte ich gleich die Brille auf und sah mir das Haus ganz genau an. Wo war das Facing für die Fliegenden Sterne? Eindeutig vorne, im Garten, an der Seite mit all den großen Terrassentüren. Hm, der Hauseingang lag versteckt hinter dem Haus, kompliziert zu erreichen. Die Türklingel kaputt, das Haus aber insgesamt hell, freundlich und einladend.
Sie bat mich dann schon mal mit nach oben, „kurz mal anschauen“ und wir blieben dann fast eine halbe Stunde oben in den Räumen, und mir viel mehr und mehr auf, immer noch alles halboffiziell. Als ich dann ging, schaute ich mir beim Rausgehen noch den Garten an, den Weg zur Tür, den Blick auf die Mülltonnen. Ich konnte die „Feng Shui Brille“ nicht absetzen, ich war noch gefangen im Erspüren. Mir fiel ein, es fühlte sich so ähnlich an wie ein „coitus interruptus“, es war begonnen aber nicht komplett. Ich musste die Situation richtig abschütteln, und zuhause fühlte ich mich erst einmal ziemlich ausgelaugt, obwohl ich mich nicht angestrengt hatte.
Was war geschehen?
Wenn ich einen richtigen Feng Shui Beratungstermin habe, gehe ich dort mit einer festen Absicht hin, nämlich mich auf das Qi und das Feng Shui dieses Platzes einzustimmen um damit arbeiten zu können. Ich lass mich voll auf die Situation ein und vergesse alles, was mit mir persönlich zu hat vollkommen. Ich bin präsent, und bin dadurch geerdet, mit der Erde verbunden und schöpfe daraus Kraft. So kann ich klar sein und für die Situation das Beste erkennen.
Wenn ich nur so halb schaue, in einer Situation, in der es ursprünglich um etwas ganz anderes ging, habe ich diese klare und feste Absicht nicht in meinem System. Ich mache dann in der Situation mehr und mehr auf, es fehlt jedoch die Struktur, der Rahmen, der das ganze energetisch hält. Und dann passiert das, wovor uns Großmeister Yap immer gewarnt hat: Ich fang an wie ein Staubsauger die Energie durch mein Fühlen in mich hineinzuziehen. Ich habe nach außen gefühlt, suchend, nicht geerdet. Und das ist extrem anstrengend fürs eigene Energiesystem. Wenn man geerdet ist, neutral, fühlt man nach innen, ist bei sich, nimmt einfach wahr und ist präsent. Eine komplett andere Qualität.
Und – seitdem ich Feng Shui praktiziere, blicke ich anders auf die Welt und ihre vielen Situationen. Aber dann eher wie eine Forscherin, beobachtend, ohne etwas verändern zu wollen, ohne mich selbst energetisch zu verwickeln.
Ihnen nun die besten Wünsche und mit herzlichen Grüßen
Ihre Nicole Zaremba