Jeder Mensch benutzt die Kraft des Reinen Bewusstseins. Die Frage, wie er dies tut, ist leicht zu beantworten, durch seine Gedanken und Gefühle. In diesem Fall ermöglicht uns die Wissenschaft diesen Vorgang besser zu verstehen. Denn anhand der wissenschaftlichen Erkenntnisse im Bereich der Quantenphysik wurde festgestellt, dass unser Herz und unser Gehirn in der Lage sind, magnetische und elektrische Energie zu produzieren. Wobei unser Herz eine 100 x höhere magnetische Kraft und eine 5000 x höhere elektrische Kraft als unser Gehirn erzeugt. Also sendet jeder Mensch elektrische und magnetische Energie aus – durch sein Gehirn in Form von Gedanken und durch sein Herz in Form von Gefühlen. Dieser Vorgang ist den meisten von uns allerdings kaum bis gar nicht bewusst. Dies ist einer der Gründe, weshalb es so vielen von uns so schwer fällt zu verstehen, über welch unerschöpfliche Kraft wir verfügen.
Es gibt keinen Augenblick, in dem wir das Reine Bewusstsein nicht als magnetische und elektrische Kraft nutzen, da es uns zu allen Zeiten erfüllt. Gedanken entsprechen den schöpferischen Urprinzipien der elektrischen, männlichen, bereitstellenden Ideenkraft und Gefühle der magnetischen, weiblichen, wandelnden Gestaltungskraft. Keine kann ohne die andere existieren. So bergen die Gedanken die schöpferischen Ideen in sich und die Kraft der Gefühle erweckt sie zum Leben.
Um jedoch etwas vollkommen in die sichtbare physische Welt zu ziehen und zu manifestieren, bedarf es der inneren Konsequenz und Ausdauer, über die viele Menschen, aufgrund verschiedener Ursachen, nicht verfügen. Diese Ursachen bestehen aus fehlendem Wissen und Verständnis über die Kraft des eignen Bewusstseins und jeder Menge blockierender Prägungen.
Aber was setzt die Urkraft der Matrix in Bewegung? Es ist der in jeder Seele tief verankerte Wunsch zu gestalten. Wir machen das durch die Ausrichtung unsere Gedanken und Gefühle, die sich als eigenständige Energieimpulse in der Matrix bewegen und dabei magnetische und elektrische Energie freisetzen. Es gibt keinen Augenblick in unserem Leben, in dem wir sie nicht durch die Gefühle unseres Herzens oder die Gedanken unseres Verstandes benutzen. Sie bewegt sich in Wellenform in der Matrix und bringt alles in unser Leben, was wir durch sie energetisch in Bewegung gesetzt und magnetisch angezogen haben. Daraus resultiert die Aussage der Wissenschaft, dass unser Universum ein „teilnehmendes Universum“ ist. Also sind wir es selbst, die die Gestaltung unseres Lebens durch unsere Gedanken und Gefühle in jeder Form vollbringen.
Es gehört zu unseren Gewohnheiten, alle Situationen unseres täglichen Lebens durch unseren Erfahrungsfilter laufen zu lassen und entsprechend unserer Prägungen zu kategorisieren. Das führt dazu, dass es uns kaum gelingt, eine Situation oder Sache einfach nur anzuschauen und zu beobachten, ohne sofort einen inneren, wenn auch meist unbewussten Kommentar, eine Meinung, Überzeugung oder Beurteilung zu formulieren. Es gehört zu den unbewussten und automatischen Vorgängen in unserem Bewusstsein dies zu tun, da es uns hilft, uns im Leben zurechtzufinden. Situationen des Lebens oder uns selbst zu betrachten und diese Betrachtung frei von Bewertung, Beurteilung zu halten, gelingt uns nicht, solange wir nicht verstehen lernen, warum dies so hilfreich und wichtig ist und wie wir es umsetzen können.
Selbst wenn wir meinen keine Gedanken zu haben, haben wir doch unbewusste Gefühlsregungen, wie z. B. Sympathie, Freude, Ärger, Unwohlsein und viele mehr, mit denen wir die Situationen und das Erlebte beurteilen. Dazu reicht schon ein Musikstück aus, eine Geste, ein Geruch oder der Blick eines anderen Menschen, der uns unbewusst an eine zurückliegende Situation erinnert. Alles, was wir erlebt haben und wie wir das Erlebte empfunden haben, ist als Energiemuster durch unsere Meinungen und Überzeugungen über das Erlebte, in unserem Bewusstsein abgespeichert. Da es aber in der Natur des Menschen liegt zu gestalten und kreativ zu sein, bewegen wir uns ständig weiter, jedoch meist ohne uns der Energiemuster, die unser Verhalten prägen und in unserem Unterbewusstsein abgespeichert sind, bewusst zu sein.
Je größer die Selbsterkenntnis ist und je mehr Selbst-Bewusstsein ein Mensch besitzt, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er sich immer neuen Herausforderungen im Leben stellt, und die in ihnen verborgenen Chancen zum inneren Wachstum für sich nutzt. So ist er in der Lage die von Generation zu Generation übernommenen Verhaltensmuster bzw. Prägungen durch die bewusste Anwendung der Kraft des Reinen Bewusstseins wahrzunehmen und zu transformieren. Dabei ändert sich mancher Blickwinkel schneller, weil wir für eine Veränderung in diesem Bereich offen sind und bei manchen Prägungen dauert es länger, weil einfach noch nicht der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Das hängt damit zusammen, dass es für alles den richtigen Moment gibt und sich Dinge nicht nur mit rationalem Willen und Druck beschleunigen und hervorbringen lassen. Ein schönes chinesisches Sprichwort macht das sehr deutlich Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. Wenn es uns immer besser gelingt, uns selber wahrzunehmen und uns unserer Gedanken und Gefühle bewusst zu werden, können wir sehr genau beobachten lernen wie das, was wir erleben mit unseren Vorstellungen, Wünschen oder auch Befürchtungen zusammenhängt.
Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
Sich der Kraft seines Bewusstsein bewusst zu sein, bedeutet Entscheidungen treffen zu können und das ist das, was den Mensch von allen anderen Wesen hier auf der Erde unterscheidet. Das Wesen der Menschen wird erfüllt von der Gegenwart des Reinen Bewusstseins, das er durch die Kraft der Gestaltung und Wandlung mit jedem Gedanken und Gefühl in Bewegung setzt. Die Urkraft des Reinen Bewusstseins ist der Impuls der Idee und kreativen Wandlung und Veränderung.
Die Frage ist nun, woher kommen all unsere Meinungen, Überzeugungen und Beurteilungen, die wir tagtäglich bewusst und unbewusst mit uns herumtragen? Meinungen und Überzeugungen, die wir gedanklich und auch sprichwörtlich formulieren, übernehmen wir aus unserer direkten und indirekten Umwelt. Es gibt sie in jeder Familie, in jedem Freundeskreis, in jedem Kindergarten und in jeder Schule, in jedem Dorf, jeder Stadt und in jedem Land und auch auf der ganzen Erde. Erkennen können wir das z. B. daran, wenn innerhalb eines Dorfes viele Vorgärten ähnlich gestaltet sind, oder junge Leute sich in einer Stadt oder einer bestimmten Gruppe, mehr oder weniger ähnlich kleiden. Wir finden sie in den Ausbildungssystemen, in der Politik, in Vereinen und vielen anderen Bereichen des Lebens. Es gibt sie in jedem Land und sie entsprechen immer den Vorstellungen, Meinungen und Überzeugungen der Menschen und ihrer Kultur, die dort leben. Meinungen und Überzeugungen werden von Generation zu Generation weitergegeben und bilden
die Leitsysteme im Leben eines jeden Menschen. Gleiche Meinungen und Überzeugungen finden wir bei Menschen, die gleiche Interessen wie z. B. Sport, Beruf und auch gleiche Vorstellungen im Bereich der Lebens- und Familiengestaltung haben. Die Resonanz der Gedanken und Gefühle dieser Menschen verbindet sie miteinander und führt sie zusammen. Dabei gibt es hilfreiche und förderliche Meinungen und Überzeugungen und blockierende und weniger förderliche. Vielleicht hast du schon gehört, dass jemand sagte, „dieses oder jenes habe ich von meiner Mutter oder von meinem Vater“ oder jemand sagt, „bei uns ist das halt so“. Daran kannst du erkennen, dass jemand von einer Meinung oder Überzeugung spricht, die er von der älteren Generation, einem anderen Familienmitglied oder Freund übernommen hat. Dies führt in ungünstigen Fällen dazu, dass eine Person die Ursache für den Erfolg oder auch Misserfolg in Form von Schuldzuweisungen bei der einen oder anderen Person ihres bisherigen Lebens sucht und diese dann dafür verantwortlich macht.
Machen wir andere für mangelhafte Begabungen und Fähigkeiten und unsere verschiedenen Lebenssituationen verantwortlich, so bedeutet das gleichzeitig, dass wir diesen Personen oder Sache Macht über unser Leben geben und die Fähigkeit der Selbstermächtigung abgegeben haben. Daher ist es wenig hilfreich andere Menschen aus der Familie, der Schule oder im Freundeskreis oder die Politik etc. für unsere verschiedenen Lebenssituationen verantwortlich zu machen. Wir alle haben auf unserem Weg immer die Möglichkeit unsere Lebenssituationen durch Erkenntnis und der Verwirklichung der Erkenntnisse und den unbedingten Willen zu verändern.
Wenn wir verstehen lernen, dass jeder Mensch, jeder Vater, jede Mutter, jeder Lehrer, jeder Partner und Freund und jeder andere Mensch genau das macht, was für ihn aus seinem Verständnis heraus gerade möglich ist, lernen wir zu begreifen, was es bedeutet, in unserer Wahrnehmung frei von Beurteilung und Bewertung zu sein. Ebenso ermöglicht uns diese Erkenntnis zu verstehen, dass wir zwar mit einem anderen Menschen sprechen und uns einen Rat von ihm holen können, dass jeder einzelne Mensch letzten Endes aus sich selbst heraus die Chance und Kraft besitzt sein Leben zu gestalten und auch zu verändern. Andere können uns motivieren, uns beraten, aber Entscheidungen zu treffen und zu tun, was auch immer möglich ist zu tun, müssen wir selber tun und darin liegt eine unserer größten Kräfte.
Es gibt nichts gutes, außer man tut es!
Annsimone Pfeiffer (c),
Bildquelle: Wolfgang Pfensig_pixelio.de