YOGA FÜR JEDEN FITNESS FÜR KÖRPER UND GEIST
von Marianne Scherer -
Wie Sie mit Yoga Ihrem Leben mehr Schwung geben können Yoga ist seit einigen Jahren weltweit im Trend und ein Ende ist noch nicht abzusehen. Gerade im Westen erkennen immer mehr Menschen die Vorteile des Yoga und seinen positiven Einfluss auf das persönliche Leben. Yoga ist zwar Trend, aber beileibe kein kurzlebiges Phänomen, das nur mal eben von der Wellness- und Fitness-Branche entdeckt wurde. Denn dazu hat die Jahrtausende alte indische Lehre viel zu viel zu bieten. Yoga ist nicht nur ein wunderbares Fitnessprogramm, mit dem Körper und Seele gleichermaßen gestrafft werden, sondern eine ganze Lebensphilosophie. So lernt man als Yogi allmählich das Leben mit anderen Augen zu betrachten und überflüssige, belastende Dinge hinter sich zu lassen. Dazu gehören Angst, Zweifel, Misstrauen und andere negative Verhaltensweisen, die das Leben vergiften und zu Krankheit und Unglück führen. Yoga ist ein lang erprobter Weg sich in seinem eigentlichen Sein zu erfahren. Dieser Prozess beginnt zunächst einmal im Körper, genau genommen auf der Yogamatte, weitet sich dann aber auf die Psyche und das Denken aus. Yoga ist ganzheitlich, es wirkt auf mehreren Ebenen, auch wenn die meisten Menschen zunächst einmal über den körperorientierten Hatha-Yoga einsteigen. Die Yogaübungen, auch Asanas genannt, setzen zunächst auf der körperlichen Ebene an. Doch da der Körper nicht von Geist und Seele zu trennen ist, werden auch das Denken und Fühlen durch die Yogapraxis verändert. Menschen, die schon länger Yoga machen, sind sich darin einig, dass Yoga zur Einheit mit sich selbst und anderen führt, also ein Weg des Friedens ist. Yoga ist ein Weg, der im Äußeren beginnt und ins Innere, in die eigene Mitte führt. „Der Körper“ sagt der legendäre Yogameister B. K. S. Iyengar, „lebt in der Vergangenheit und der Geist in der Zukunft. Im Yoga begegnen sie einander in der Gegenwart.“ Man könnte das Wesen des Yoga kaum anschaulicher beschreiben. Yoga wirkt wie eine Verjüngungskur von innen, es ist ein perfektes Anti-Aging-Programm, das den Körper geschmeidig und fit hält. Der gesamte Körper wird gestrafft und mit viel Sauerstoff versorgt. Auch der Stoffwechsel und der Hormonhaushalt sowie der Kreislauf werden angekurbelt. Die Zellen regenerieren sich durch Yoga nachweislich wesentlich schneller als ohne. Man kann Yoga als eine Art Körpertherapie betrachten. Durch die genau durchdachten Bewegungsabläufe in den verschiedenen Yogasequenzen und durch das Halten der Stellungen werden Enttäuschungen, Ängste und ungelöste Konflikte, die im Körper in den Muskeln und auf der zellulären Ebene gespeichert sind, auf sanfte Weise gelöst. Dadurch kann Heilung geschehen. Wichtig ist allerdings, dass man regelmäßig und ausdauernd übt. Jeden Tag nur kurze Zeit zu üben ist besser, als einmal pro Woche eine langes Programm zu absolvieren. Was genau ist Yoga? Yoga ist eine 4000 Jahre alte indische Philosophie, der eine bestimmte Lebenseinstellung zugrunde liegt. Es ist aber auch eine körperliche Disziplin, mit deren Hilfe man den Körper trainieren kann und durch die man die Dynamik der Anspannung und Entspannung verstehen lernt. Die Körperübungen sind jedoch kein reiner Selbstzweck, sondern dienen, zumindest im klassischen Yoga, als Vorbereitung zur Meditation. Diese wiederum hat zum Ziel, den ruhelosen Geist zu fokussieren, so dass man nicht ständig mit sich selbst und seinen Problemen beschäftigt ist, sondern Ruhe in den Geist einkehrt. In der dadurch erlangten Stille kann man erkennen, dass das wahre Selbst frei von Begrenzungen ist, die Seele also in Wirklichkeit frei ist. Wer intensiver in die Welt der Yogaphilosophie eintauchen möchte, kann sich mit den klassischen Yogaschriften beschäftigen. Dazu gehören die Bhagavad Gita, die Yoga Sutras des Patanjali und die Upanishaden. Die Hatha Yoga Pradipika ist für alle geeignet, die sich intensiv mit den Körperstellungen und fortgeschrittenen Yogatechniken auseinandersetzten möchten. Zur Yogahilosophie gehören auch moralische Regeln. Wer ernsthaft Yoga praktiziert bzw. den Weg des Yoga geht, sollte sie im Alltag umsetzen. Diese ethischen Regeln wurden von dem indischen Weisen Patanjali formuliert und in Yamas und Niyamas unterteilt. Zu den Yamas gehören Gewaltlosigkeit, Wahrhaftigkeit, Nicht-Stehlen, Enthaltung von Sinnlichkeit – darunter versteht man eine spirituelle Lebensführung -, und Nicht-Horten. Zu den Niyamas, den wünschenswerten Eigenschaften, gehören Reinheit, Zufriedenheit, Disziplin und Hingabe an Gott. Wer diese Regeln beachtet und zu einem festen Bestandteil des täglichen Denkens und Handelns macht, wird ein glückliches und zufriedenes Leben führen. Kasten Das bringt Yoga: ¬-Verbesserte Durchblutung im Muskelapparat und in den Gefäßen -Training der Haltemuskulatur durch Kräftigungs- und Dehnungsübungen -Vorbeugung und Bekämpfung von Rückenschmerzen -Beseitigung von Kopfschmerzen durch die Stabilisierung des Halteapparates und durch eine verbesserte Durchblutung -Lösen von Verspannungen -Stressabbau durch Dehnungs- und Atemübungen -Wohlbefinden und Ausgeglichenheit -Linderung von Nervosität, Konzentrationsschwäche und Schlafstörungen Kasten Kopfstand im Palast Der berühmte Geiger Yehudi Menuhin wurde 1952 Schüler des Yogameisters B.K.S. Iyengar. Er war so von ihm und seiner Yogatechnik begeistert, dass er den Yogi nach Europa brachte, um dort zu unterrichten. Als Menuhin von Pandit Nehru in seinem Palast in Indien empfangen wurde, berichtete er stolz von seinen Yogakenntnissen, worauf der indische Ministerpräsident ihn spontan dazu aufforderte, etwas von seinen Künsten vorzuführen. Wenig später stand Menuhin auf dem Kopf. Als Nehru dies sah, wollte er nicht zurückstehen und zeigte auch seine Yogakünste, indem er einen perfekten Kopfstand ausführte. i internet Was sagt die Forschung? Dass Yoga wirkt, wissen alle, die es praktizieren. Doch auch die Wissenschaft liefert inzwischen viele Beweise dafür, dass Yoga und Meditation eine konkrete Veränderung herbeiführen. grafiken von website: institut für yogaforschung In einer in Berlin in Zusammenarbeit mit der Universität Berlin und der BKK Berlin erstellten Studie, die von Christina Kühn im Rahmen ihrer Dissertation über Hatha Yoga bei Kreuzschmerzen und Hypertonie durchgeführt wurde, wurden 52 Probanden mit Kreuzschmerzen (davon 21 in einer Kontrollgruppe) und 34 Probanden mit Hypertonie (davon 15 in der Kontrollgruppe) getestet. Schon nach vier Wochen Yogapraxis, konnte bei den Probanden mit Kreuzschmerzen eine signifikante Verringerung der Schmerzintensität und Schmerzdauer beobachtet werden. Auch bei den Probanden mit Hypertonie (Bluthochdruck) wurden im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikante systolische und diastolische Blutdrucksenkungen nach vierwöchiger Yoga-Praxis beobachtet. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind in der Broschüre Yoga im Spiegel der Wissenschaft von Dr. Christian Fuchs beim Bund deutscher Yogalehrer (BDY) in Göttingen erhältlich. Häufige Fragen zur Yogapraxis Kann man Yoga auch im Alter praktizieren? Es gibt keine Altersbeschränkung. Man kann jederzeit mit Yoga beginnen. Allerdings muss man als älterer Menschen nicht unbedingt mehr einen Kopfstand machen. Alle Dehn- und Streckübungen sowie Übungen, die die Durchblutung anregen, sind gut geeignet. Kann man Yoga aus Büchern lernen? Wenn man mit Yoga beginnt, ist es besser direkt bei einem Lehrer zu lernen, um Fehler zu vermeiden. Bücher sind eine wunderbare Anregung und geeignete Nachschlagewerke. Wenn man fortgeschritten ist, sind sie auch zum Selbststudium geeignet. Welcher Stil ist am besten? Das müssen Sie selbst für sich herausfinden, denn jeder Mensch hat unterschiedliche Bedürfnisse und Vorlieben. Probieren Sie am besten mehrere Yogastile aus, dann wird Ihnen die Entscheidung leicht fallen. Wie viel Zeit braucht man? Eine klassische Yogastunde dauert zwischen 60 und 90 Minuten. So viel Zeit hat man nicht immer zur Verfügung. Grundsätzlich gilt: Jeden Tag nur wenige Minuten Yoga zu machen ist besser, als es wegzulassen. Ein Kurzprogramm von 10-15 Minuten hat schon eine große Wirkung. Wie steht es mit der Disziplin? Eine gewisse Disziplin ist notwendig, damit Yoga seine Kraft entfalten kann. Oft muss man nur seinen inneren Schweinehund überwinden und einfach mit den Übungen beginnen. Hat man das geschafft, fühlt man sich danach sehr viel besser. Nimmt man durch Yoga ab? Wenn man regelmäßig übt, purzeln tatsächlich die Pfunde. Durch die dynamischen Bewegungen wird der Stoffwechsel angeregt und die Funktion der inneren Organe verbessert. Durch die Stärkung der Muskulatur wird der ganze Körper gestrafft und erscheint alleine dadurch schon viel schlanker. Was braucht man? Ideal ist eine rutschfeste Yogamatte. Ansonsten lockere Kleidung und evtl. ein Meditationskissen. Man kann auch Hilfsmittel wie Gurte und Blöcke verwenden. In Yogastudios und auch online wird geeignetes Yogazubehör verkauft. Inzwischen gibt es auch umweltfreundliche Yogamatten aus Naturmaterialien. Wie Sie Yoga am besten für sich nutzen können Ob Sie beim Yoga ein klares Ziel im Auge haben wie z. B. Stress loswerden, Entspannen, Abnehmen, Muskelaufbau, Rückenkräftigung, allgemeine Flexibilität oder die Beruhigung des Geistes - die Übungen führen immer zum Ziel. Mit Hatha Yoga kann man unterschiedliche Aspekte von Körper, Geist und Psyche auf natürliche Weise ausgleichen. Es empfiehlt sich, zunächst einmal die Grundlagen des Hatha Yoga kennen zu lernen. Dazu gehören Asanas (Körperstellungen), Pranayama (Atemübungen) und auch die Meditation. Wichtig ist, dass Sie Yoga in Ihren jeweiligen Lebensstil integrieren. Wenn Sie z. B. den ganzen Tag im Büro sind und am Computer arbeitet, brauchen Sie andere Übungen als jemand, der im Beruf viel Bewegung hat. Es ist auch eine Frage des Temperaments, welchen Yogastil man bevorzugt. Gesunde Menschen können anders üben als Kranke, junge Menschen anders als ältere. Deshalb ist es wichtig, seine Bedürfnisse zu kennen und für sich selbst zu formulieren, um das Beste aus der Yogapraxis herauszufiltern. Im Yoga geht es nicht um Leistung, es ist also kein Sport. Eigentliches Ziel des Hatha-Yoga ist es, Körper und Geist in einen guten Zustand zu bringen und dadurch fit und dynamisch zu bleiben. Außerdem führt Yoga zu mehr Gelassenheit und innerer Zufriedenheit. Folgende Übungen helfen Ihnen, Yoga auf einfache Weise in Ihr Leben zu integrieren: Normalerweise wird Yoga in Übungsreihen ausgeführt, die aus verschiedenen Stellungen bestehen, die aufeinander abgestimmt sind und dadurch eine spezielle Wirkung erzielen. Es ist aber auch möglich, einzelne Übungen zu machen bzw. kürzere Sequenzen zu üben, wenn wenig Zeit ist oder sonstige Umstände dies erfordern.
PRANAYAMA – DIE KRAFT DES ATEMS Die Yogaatmung, auch Pranayama genannt, vitalisiert den Körper, beruhigt die Emotionen und schafft geistige Klarheit. Die Augen werden strahlend und die Haut glatt. Die Atemübungen können für sich alleine gemacht werden oder am Anfang einer Yogasitzung. Feueratem – universelle Energie tanken Durch diese forcierte Atmung wird die verbrauchte Luft aus den Lungen entfernt, Raum für sauerstoffreiche Luft geschaffen und das Atemsystem gereinigt. Die Feueratmung stärkt zudem das Nerven- und Immunsystem und sorgt für straffe Bauchmuskeln. - Setzen Sie sich in den Lotussitz oder auf einen Stuhl. Die Wirbelsäule ist aufrecht, das Kinn leicht gesenkt, die Augen sind geschlossen. Die Hände liegen auf den Knien. - Atmen Sie zweimal normal ein und aus. Atmen Sie dann ein und ziehen Sie den Bauch mit dem Ausatmen ruckartig ein. Der Nabelpunkt wird dabei zur Wirbelsäule gezogen. - Atmen Sie ein und entspannen Sie die oberen Bauchmuskeln, so dass das Zwerchfell sich nach unten ausdehnen kann und der Atem mühelos einströmt. - Wiederholen Sie diesen Atemrhythmus, der einem Blasebalg ähnelt, ganz schnell etwa drei Minuten lang. Den Stress wegatmen Diese Entspannungsübung können Sie machen, wann immer Sie sich gestresst fühlen. Je öfter Sie die Übung machen, desto schneller tritt die Entspannung ein. - Legen Sie sich auf den Rücken. Die Beine sind schulterbreit auseinander, die Füße zeigen nach außen. Die Arme liegen neben dem Körper mit den Handflächen nach oben. Die Augen sind geschlossen. - Atmen Sie tief in den Bauch ein und aus. Erzeugen Sie beim Ausatmen den Laut Ssss. Stellen Sie sich dabei vor, dass Sie immer tiefer in den Boden sinken und alles Belastende dem Boden übergeben. - Zählen Sie von 10 bis 1, und entspannen Sie sich mit jeder absteigenden Zahl immer tiefer. Sinken Sie dabei förmlich in den Boden. Genießen Sie die tiefe Entspannung für einige Minuten, wenn Sie bei 1 angekommen sind. - Zählen Sie nun wieder aufwärts von 1 bis 10. Spüren Sie, wie Sie mit jedem Atemzug mehr Energie und Vitalität bekommen. - Öffnen Sie die Augen, dehnen und strecken Sie sich kräftig und gähnen Sie ein paarmal herzhaft. Wechselatmung – zur Ruhe kommen S.48/49 Karven-Buch Diese einfache Atemtechnik gleicht nicht nur die rechte und linke Gehirnhälfte aus, sondern reinigt auch die Atemwege. Außerdem hilft sie bei Angstzuständen bis hin zu Panikattacken. - Verschließen Sie das rechte Nasenloch mit dem Daumen der rechten Hand und atmen Sie durch das linke auf vier ein. Verschließen Sie mit dem Ringfinger das linke Nasenloch und halten Sie den Atem kurz an. -Atmen Sie durch das rechte Nasenloch auf vier aus, indem Sie den Daumen lösen. Atmen Sie rechtes auf vier ein, verschließen Sie das Nasenloch, halten Sie den Atem kurz an, und atmen Sie links auf vier aus. - Üben Sie die Wechselatmung zunächst etwa drei Minuten lang. Wenn Sie geübt sind, können Sie die Intervalle verlängern. Wenn Sie nicht schlafen können Länger anhaltenden Schlafstörungen, die daher rühren, dass man nicht abschalten kann, weil die Gedanken sich wie ein Karussell drehen, kann man mit sanften Yogaübungen abhelfen. Tiefe Bauchatmung Sie können diese Atemübung fünf Minuten lang vor dem Schlafengehen oder im Bett machen. Schließen Sie die Augen und konzentrieren Sie sich auf Ihren Bauch. Atmen Sie mehrmals tief ein und aus. Atmen Sie dann auf vier ein, halten Sie den Atem kurz an, und atmen Sie dann auf acht aus. Der Bauch geht dabei nach innen. Achten Sie darauf, dass das Kinn locker ist. So-Ham-Atmung Sitzen oder liegen Sie entspannt am Boden bzw. im Bett. Atmen Sie auf So ein und auf Ham aus. Die Silben werden nur im Geist wiederholt. Spüren Sie die Ruhe, die durch diese Atemtechnik entsteht. Mantras singen Mantras sind Klangschwingungen mit einer geradezu magischen Wirkung. Chanten Sie vor dem Schlafengehen das Mantra OM oder hören Sie es auf einer CD an. Es wirkt nahezu Wunder. Kasten Yogischer Schönheitstipp Ein Geheimtipp aus dem Kundalini Yoga ist das Joghurtbad. Es garantiert wunderschöne, samtweiche und glatte Haut und sagt Cellulite den Kampf an. Dafür brauchen Sie Naturjoghurt und ein schön beheiztes Badezimmer. Reiben Sie den ganzen Körper großzügig mit dem angewärmten Joghurt ein, auch die Haare und die Kopfhaut. Lassen Sie den Joghurt mindestens 20 Minuten einwirken bevor Sie in die Badewanne steigen und das Bad bei schöner Musik genießen. ASANAS FÜR EINEN STRAFFEN KÖRPER Der brüllende Löwe - Aggressionen abbauen Mit dieser dynamischen Übung werden Sie Aggressionen los und pusten auch die Lungen kräftig durch. -Setzen Sie sich in den Fersensitz, die gespreizten Finger liegen auf den Knien. -Atmen Sie tief ein, legen Sie den Kopf in den Nacken und reißen Sie die Augen dabei weit auf. - Brüllen Sie beim Ausatmen wie ein Löwe und bringen Sie die Zungenspitze so weit wie möglich in Richtung Kinn. Üben Sie den Löwen täglich 3-5 Minuten. Nach unten schauender Hund – gegen Müdigkeit und Lethargie Diese Übung soll sehr langsam und behutsam ausgeführt werden, insbesondere bei Problemen mit dem unteren Rücken. fotos aus karven buch nehmen - Gehen Sie in den Vierfüßlerstand und atmen Sie tief ein. Mit der Ausatmung drücken Sie Ihr Gesäß weit nach oben, die Beine sind hüftbreit auseinander. - Drücken Sie die Fersen so weit wie möglich in den Boden. Hände und Füße sind parallel, die Finger sind gespreizt. Ziehen Sie den Bauch nach innen, um die Rückenmuskulatur zu unterstützen. Der Kopf hängt entspannt zwischen den gestreckten Armen. Atmen Sie in dieser Position mehrere Male tief ein und aus. - Aus dieser sehr statischen Übung können Sie eine dynamische Übung machen, die die Muskulatur trainiert. Strecken Sie ein Bein gerade in Richtung Decke, halten Sie die Stellung für drei Sekunden und senken Sie dann das Bein wieder. Dann das andere Bein strecken. Wiederholen Sie diese dynamische Übung fünf Mal pro Seite. Wirkung: Beseitigt Müdigkeit, öffnet die Schulterblätter, verlangsamt den Herzschlag, der Kreislauf wird angeregt und das Gehirn mit Blut versorgt. Tipp: Achten Sie darauf, dass Ihre Füße fest im Boden verwurzelt sind. Der Halbmond – für mehr Selbstvertrauen karven buch S. 94 yoga vidya website Wenn Sie öfter von Selbstzweifeln geplagt sind, kann Ihnen diese Übung helfen. Sie verbessert auf der körperlichen Ebene die Nierendurchblutung. - Gehen Sie in den Kniestand, stellen Sie das rechte Bein nach vorn und beugen sie es. Das linke Bein wird nach hinten gestreckt. Der Körperschwerpunkt ist in der Mitte. - Falten Sie die Hände vor der Brust und strecken Sie sie mit dem Einatmen nach oben. - Beugen Sie mit dem Ausatmen die Arme und Oberkörper zurück. Schauen Sie nach oben und atmen Sie tief ein und aus. Kommen Sie dann mit dem Einatmen wieder zur Mitte. Der Krieger – an den Erfolg glauben Diese Übung stärkt die Ausdauer und Belastbarkeit und verleiht Mut. scherer - Stehen Sie aufrecht mit gegrätschten Beinen. Drehen Sie den rechten Fuß um 90 Grad und den linken um 45 Grad. Heben Sie dann mit dem Einatmen beide Arme ausgestreckt bis auf Schulterhöhe. - Atmen Sie aus und beugen Sie dabei das rechte Knie so, dass Ober- und Unterschenkel einen rechten Winkel bilden. Der Oberkörper bleibt dabei gestreckt. Achten Sie darauf, kein Hohlkreuz zu machen. - Drehen Sie den Kopf nach rechts und schauen Sie über ihre Hand hinweg auf ein imaginäres Ziel. Sie können dabei an eine ganz konkrete Situation denken. - Drehen Sie den Kopf wieder zurück, strecken Sie das rechte Bein, drehen Sie die Füße in die Ausgangsposition und senken Sie mit dem Ausatmen langsam die Arme. 5-Minuten-Meditation scherer Zu einer Yogastunde gehört traditionell auch eine kurze Meditation, am besten am Ende der Stunde. In dieser Zeit der Stille kann man nachspüren, was sich im Körper getan hat und die freigesetzte Energie verankern. Diese Meditation können Sie aber auch immer dann ausführen, wenn Sie das Bedürfnis nach innerer Ruhe, aber wenig Zeit haben. - Setzen Sie sich mit gerader Wirbelsäule in den Lotussitz oder auch auf einen Stuhl. Das Kinn ist leicht nach unten geneigt, die Schultern sind locker und das Kinn entspannt. Die Hände liegen locker auf den Knien oder im Schoß. - Konzentrieren Sie sich auf das dritte Auge, das sich in der Mitte der Augenbrauen befindet, und visualisieren Sie dort ein helles Licht. - Synchronisieren Sie etwa eine Minute lang Ihren Atem, indem Sie auf drei einatmen, den Atem auf drei anhalten, und dann auf drei ausatmen. Atmen Sie dann normal weiter. - Sie können während der Meditation auch das OM singen, und zwar mit dem Ausatmen. Lassen Sie dabei die Klangschwingungen durch den gesamten Körper vibrieren. -Beenden Sie die Meditation, indem Sie die Hände vor der Brust falten und mehrmals tief in das Herzchakra ein- und ausatmen. Kasten Anerkannte Yogastile Es gibt verschiedene Yogastile, die in Ost und West praktiziert werden und von dem jeder seine eigenen Vorzüge hat. Die folgenden Yogarichtungen sind international anerkannt: Jivamukti Yoga wurde in den 1980er Jahren in New York von Sharon Gannon und David Life begründet. Es ist ein auf den modernen Menschen abgestimmter herausfordernder Yogastil, bei dem kräftigende Asanas geübt werden. Power Yoga bzw. Ashtanga Yoga ist eine dynamische und kraftvolle Version des Hatha-Yoga. Es verbindet Dehnungs- und Kräftigungsübungen mit bewusster Atmung. Die Asanas gehen fließend und ohne Pause ineinander über und werden mehrmals hintereinander geübt. Iyengar Yoga wurde von B. K. S. Iyengar begründet. Bei diesem Yogastil werden viele Hilfsmittel wie Gurte und Klötze benutzt. Dieser Yoga ist auch für Menschen mit körperlichen Beschwerden gut geeignet. Sivananda Yoga geht auf Swami Sivananda zurück. Die Asana Praxis besteht aus dem Sonnengruß, der so genannten Rishikesh-Reihe und Tiefenentspannung. Diese drei Teile werden nacheinander auf eine ruhige meditative Weise geübt. Bikram Yoga geht auf den Inder Bikram Choudhury zurück. Bei den Körperübungen stehen Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit und Koordination im Vordergrund. Die Übungen werden bei 38° und bis zu 40 % Luftfeuchtigkeit ausgeführt. Vinyasa Yoga Vinyasa Yoga ist eine dynamische Yogaform. Die fließenden Bewegungen bauen Kraft, Flexibilität und Energie im Körper auf. Es beruht auf der Synchronisation von Atem mit den Asanas. Die Übungen werden stets mehrmals wiederholt. Kundalini Yoga geht auf Yogi Bhajan zurück. Man verweilt hier besonders lange in den einzelnen Asanas, was für Anfänger eine Herausforderung sein kann. Auch Mudras, spezielle Handgesten, werden in diesem Yogastil häufig eingesetzt. Integrales Yoga Es beruht auf den Lehren von Swami Satchidananda, ist meditativ ausgerichtet und besteht aus einer Kombination von Asanas, Pranayama, Meditation, Mantra-Singen und selbstlosem Dienen. Kripalu Yoga Darunter kann man sich eine Meditation in Bewegung vorstellen. Die Asanas werden lange gehalten, um emotionale und spirituelle Blockaden zu erforschen und aufzulösen. Golden Age Yoga scherer Yoga für Senioren ist bestens geeignet, um die Mobilität zu erhalten bzw. wieder zu erlangen. Viele ältere Menschen sind in ihren Bewegungen eingeschränkt und leiden häufig unter Rückenproblemen sowie schmerzhafter Arthrose und Arthritis. Sanfte Yogaübungen, die die Beweglichkeit trainieren und die Muskulatur aufbauen sind die idealen Werkzeuge für ältere Menschen, die etwas für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden tun möchten. Gerade bei Yoga 60 plus ist es besonders wichtig, dass die Übungen achtsam durchgeführt werden und die Grenzen des Körpers respektiert werden. Prinzipiell können aber alle Asanas gemacht werden, am besten nach Absprache mit dem Arzt. Die folgenden einfachen Übungen können Sie ohne Bedenken praktizieren. Der Baum karven-buch S.100 Wenn Sie seelisch und körperlich nicht im Gleichgewicht sind, ist diese Übung empfehlenswert. -Stellen Sie sich aufrecht hin, die Füße sind eng zusammen, die Arme liegen an den Seiten. Wenn Sie sich unsicher fühlen, können Sie sich mit einer Hand an der Wand abstützen. -Ziehen Sie den linken Fuß soweit wie möglich an die Innenseite des rechten Oberschenkels. Richten Sie Ihren Blick auf eine bestimmte Stelle im Raum, damit können Sie den Stand stabilisieren. Legen Sie die Handflächen zusammen und bringen Sie sie vor die Brust. Atmen Sie tief ein und aus. Wenn Sie sicher stehen, strecken Sie die Arme weit nach oben. Stellen Sie sich vor, wie Sie in den Himmel wachsen, während die Füße fest im Boden verwurzelt sind. -Halten Sie die Stellung etwa 30 Sekunden und wechseln Sie dann die Bein. Wirkung: Die Wirbelsäule wird aufgerichtet und der Geist erfrischt. Vorwärtsbeuge broome-buch, s. 99 Alter und Wirbelsäule hängen in der Yogaphilosophie direkt zusammen, denn sie besagt, dass man so alt wie seine Wirbelsäule ist. -Stehen Sie mit geschlossenen Füßen am Boden. Strecken Sie sich lang nach oben und halten Sie diese Position, indem Sie die Gesäß- und Bauchmuskulatur anspannen. - Bringen Sie den Oberkörper in Richtung Boden, indem Sie Wirbel für Wirbel abrollen. Die Beinrückseiten solten dabei möglichst gestreckt sein, so dass die Beine gut gedehnt werden. -Perfekt ist diese Position, wenn Sie die Hände flach am Boden ablegen können. In Vorstufen kann man sich an den Waden oder den Fesseln festhalten oder mit den Fingerspitzen abstützen. -Bleiben Sie möglichst 30 Sekunden in dieser Position und atmen Sie dabei tief ein und aus. Rollen Sie sich dann Wirbel für Wirbel langsam wieder nach oben. Verharren sie einige Sekunden in der Position und atmen dabei tief durch. Wirkung: Der Rücken wird gedehnt und mobilisiert und die Beine werden gestreckt. Wenn man viel sitzt, ist diese Übung ideal, um verkürzte Beinmuskeln wieder zu verlängern. TIPP: Entspannen Sie regelmäßig in der Stellung des Kindes. Dabei wird der Kopf gut durchblutet und die Wirbelsäule von den Halswirbeln, über die Brust-, Lenden- bis zu den Sakralwirbeln aktiviert. Alle Rückenmuskeln werden gedehnt und damit Verspannungen gelöst. Bei Bluthochdruck sollten Sie diese Übung nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt machen. scherer Mit Yoga die Schwangerschaft genießen Auch wenn der Bauch sich rundet, kann man Yoga machen. Für Schwangere gibt es abgewandelte Asanas, die die Schwangerschaft angenehmer machen und gleichzeitig eine optimale Geburtsvorbereitung sind. Dabei stehen Übungen für den Beckenboden, die Wirbelsäule und die Beinmuskulatur an erster Stelle. Viele Yogastudios bieten inzwischen Yogakurse für Schwangere an. Dort kann man nicht nur die Asanas und bewährte Atemtechniken erlernen, sondern hat auch die Chance auf einen Erfahrungsaustausch mit anderen Frauen, die ein Baby erwarten. Folgende Übungen können Sie gut alleine machen. Hören Sie stets auf Ihren Körper und überfordern Sie sich nie. Am besten halten Sie Rücksprache mit Ihrem Arzt, um sicher zu gehen, dass Sie die Übungen unbedenklich machen können. Schulterstand gegen die Wand: - Legen Sie sich auf den Rücken und bringen Sie Ihr Gesäß an die Wand. Strecken Sie die Beine nach oben und stützen Sie sich mit den Füßen an der Wand ab. - Ziehen Sie sich dann so weit nach oben, dass Sie Ihren Rücken mit den Händen abstützen können.
Die Beine sollten möglichst gestreckt sein. Halten Sie die Stellung so lange es Ihnen angenehm ist. Wirkung: Beine und der Rücken werden entlastet. Generell hat der Schulterstand eine erfrischende und kräftigende Wirkung. Kobra im Stehen -Stehen Sie mit geschlossenen Beinen und falten Sie die Hände hinter dem Rücken. Atmen Sie tief ein und lassen Sie den Kopf nach hinten fallen. Den Atem anhalten und weiteratmen. -Atmen Sie ein, beugen Sie sich zurück und drücken Sie die Brust nach vorn, während die Arme nach hinten ziehen. Drücken Sie dann die Hüften nach vorn und ziehen Sie die Arme weit nach hinten. -Lösen Sie die Stellung und entspannen Sie sich in der Stellung des Kindes, indem Sie sich auf den Boden knien und den Kopf an die Knie ziehen. Die Arme liegen dabei am Körper. Wirkung: Nacken-, Brust- und Lendenwirbel werden gedehnt und die Beine gestärkt. Beckenübungen -Knien Sie sich auf den Boden und stützen Sie sich mit den Händen am Boden ab. Atmen Sie zunächst ein und dann aus, indem Sie den Rücken so nach oben biegen, dass auch der Uterus stark nach oben gezogen wird. - Atmen Sie mehrmals in dieser Stellung ein und aus. - Atmen Sie ein und biegen Sie den Rücken nach unten durch. Legen Sie dabei den Kopf in den Nacken. Wiederholen Sie diese Bewegungsabläufe mehrmals behutsam. Wirkung: Die Gebärmutter wird gekräftigt und Verspannungen im unteren Rücken werden gelöst. Wenn die Hormone verrückt spielen Viele Frauen leiden an PMS und sind kurz vor der Periode besonders empfindlich, reizbar und oft auch deprimiert. Auch in den Wechseljahren sind die Hormonschwankungen eine Belastung für die Betroffenen. Hier ist Yoga der ultimative Geheimtipp! Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass man durch regelmäßiges Yogatraining das hormonelle Gleichgewicht stabilisieren kann. Die Brasilianerin Dinah Rodrigues hat das Hormon-Yoga entwickelt, das sich immer größerer Beliebtheit erfreut. Es handelt sich dabei um Übungen aus dem Hatha Yoga und Kundalini Yoga, die die Östrogene ausgleichen bzw. ankurbeln. Unangenehme Symptome wie Hitzewallungen, Panikattacken, Schlaflosigkeiten, Herzrasen, Depressionen, Migräne, Gelenkbeschwerden, Libidoverlust und Gewichtszunahme können dadurch beseitigt oder zumindest gelindert werden. Die Sucht hinter sich lassen Viele Menschen haben abhängige Verhaltensweisen, die ihnen und oft auch ihrer Umgebung Schaden zufügen. Dazu gehören u.a. Alkohol-, Medikamenten- und Drogenkonsum, Rauchen und Essstörungen. In Deutschland sind 1,6 Millionen Menschen von Medikamenten abhängig und die Dunkelziffer ist wohl noch höher. Drogen verändern die neuronale Struktur im Gehirn und schädigen das Nervensystem bzw. die damit in Verbindung stehenden Energiesysteme. Die Ursachen von Süchten sind oft so tief in der Persönlichkeit verankert, dass sie normalerweise nicht erkannt werden. Aus yogischer Sicht befinden sie sich auf der Seelenebene, und stehen im Zusammenhang mit allgemeinen seelischen Bedürfnissen, die nur unzureichend gelebt werden. Yoga bietet hier ein ganzes Spektrum von Hilfsmitteln an. Dazu gehören Übungen, die die Nerven sowie das Drüsen- Kreislauf- und Verdauungssystem kräftigen und eine gesunde, nahrhafte Ernährung, die einen Entgiftungsprozess einleitet. Eine yogische Ernährung besteht aus Gemüse, Obst, Kräutern, Nüssen und Keimen, Getreide und Hülsenfrüchte sowie Joghurt und Ghee. Letzteres ist geklärtes Butterfett, das aus der indischen Küche nicht wegzudenken ist. Yogi Bhajan hat vor vielen Jahren ein spezielles „Super-Health-Programm“ konzipiert, das eine Yogatherapie darstellt, die weltweit erfolgreich in Institutionen eingesetzt wird, die mit Süchtigen und Suchtgefährdeten arbeiten. Kinder lieben Yoga beide Fotos: von Yoga Vidya / internet Die meisten Kinder sind von Yoga begeistert, wenn es ihnen auf spielerische Weise vermittelt wird, denn sie sind noch sehr beweglich und offen für neue Dinge. Wichtig ist, sie auf der sinnlich-körperlichen Ebene anzusprechen, denn Yoga darf kein Zwang für sie sein. So können Kinder beispielsweise ihre Kuscheltiere in den Yogaunterricht mitbringen und diese in die Übungen einbeziehen. Da viele Yogaübungen Tiernamen haben, so z. B. die Kobra, der Löwe oder die Katze, finden Kinder oft dadurch einen leichten Zugang zu den Übungen. Man sollte in jedem Fall die Kinder dort abholen, wo sie gerade sind, ihnen also kein Konzept aufdrängen. Oft werden die Kinder von ihren Eltern zum Yoga-Unterricht geschickt. Entweder weil sie selbst Yoga üben und ihren Kindern etwas Gutes tun wollen, oder weil es gesundheitliche oder psychische Gründe gibt. Abgesehen von der verbesserten körperlichen Flexibilität lernen die Kinder, in sich hinein zu spüren und sich selbst und ihre Bedürfnisse ernst zu nehmen. Durch einfache Atemübungen werden Ausdauer und Konzentration gefördert, was insbesondere bei Schulkindern zu Buche schlägt und oft auch bessere Noten zur Folge hat. Bewegungsmeditation ist gut geeignet, um nervöse Kinder zur Ruhe zu bringen und sich selbst und ihre Umwelt aufmerksamer wahrzunehmen. Schon Dreijährigen kann man Yoga auf kreative und phantasievolle Weise nahe bringen. In Indien wird sogar Baby-Yoga praktiziert. Dabei werden einfache Haltungen mit dem Baby durchgeführt, die die geistige und motorische Entwicklung fördern. Yoga ist ideal für Kinder, da es ihnen in den unterschiedlichen Entwicklungsstadien Sicherheit und Stabilität vermittelt. Prinzipiell sind alle Yogastellungen für Kinder geeignet, die die Kinder nicht überfordern. Eine Kinder-Yogastunde beginnt mit Bewegungsspielen zur Auflockerung und zum Austoben. Dann folgen die eigentlichen Yogastellungen. Zum Schluss gibt es ein paar Atemübungen und eine Endentspannung, evtl. eine angeleitete Phantasiereise oder auch eine kurze Kerzenmeditation. Kasten Fitness am Meer Auf ihrer DVD „Yoga del Mar“ stellt Ursula Karven ein Power-Yoga-Programm für Anfänger und Fortgeschrittene vor, das man zu Hause gut mitmachen kann. Untermalt von schöner Musik mit Blick aufs weite Meer wird die Lust am Yoga definitiv geweckt. Eine 10 Minuten dauernde OM-Meditation am Ende der Übungsreihen rundet das dynamische Programm ab und bringt Körper und Geist in Einklang. Yogaübungen am Meer sind besonders effektiv, da die Meeresluft viel Prana enthält. OM symbolisiert das Absolute und in ihm sind alle anderen Mantras enthalten. Es besteht aus den drei Lauten A, U und M. Sie symbolisieren Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Das Singen von OM hat eine starke Wirkung auf Geist und Körper, denn die Vibrationen dieses Mantras sind sehr kraftvoll. Es wirkt beruhigend auf das Nervensystem und die Psyche und verbindet den Geist mit dem Kosmos. INTERVIEW MIT URSULA KARVEN von website BIO sprach mit der Schauspielerin Ursula Karven über ihren Weg zum Yoga. Wie sind Sie zum Yoga gekommen? Eigentlich durch eine Rückenkrankheit, die ich von Geburt an hatte und die mich lange sehr belastet hat. Ich war damals ziemlich verzweifelt und auf der Suche nach etwas, was mir wirklich hilft. Als ich dann auf Yoga gestoßen bin, wusste ich, dass ich das nun gefunden hatte. Wann haben Sie mit Yoga angefangen? Vor 15 Jahren etwa, und zwar mit Vinyasa-Yoga. Das ist Power-Yoga, also eine dynamische Yoga-Form, bei der der Flow, die fließende Bewegung, eine wichtige Rolle spielt. Und diesem dynamischen Yogastil bin ich auch heute gewissermaßen noch verfallen. Für mich ist Bewegung der Schlüssel zur Gesundheit und natürlich auch für das Aufbauen von Muskeln. Das ist ins Yoga integriert und deshalb ist es für mich ideal.
Was schätzen Sie am Vinyasa-Yoga? Dass sich dieser Stil auf die Schüler und ihre Bedürfnisse einstellt und nicht irgendwelche Sequenzen vorgegeben sind, an die man sich genau halten muss, wie dies im herkömmlichen Yoga oft der Fall ist. Dieser Flow ergibt sich durch die eigene Stimmung, in der man gerade ist, und auch durch das Erkennen und Respektieren der persönlichen Grenzen. Deshalb ist jede Yoga-Stunde sehr individuell und niemals vorhersehbar. Vinyasa orientiert sich zwar an den klassischen Hatha-Yogaübungen, ist aber eine flexiblere Form. Praktizieren Sie jeden Tag? Ja, ich mache jeden Tag zumindest ein bisschen etwas. Auch wenn ich nicht immer die Zeit habe, ein ganzes Programm zu absolvieren, schaffe ich zumindest am Morgen den Sonnengruß. Zweimal die Woche eineinhalb Stunden sind meistens machbar. Und wann immer ich mehr Zeit habe, mache ich auch mehr. Integrieren Sie auch Meditation? Ich bin nicht wirklich ein Meditationstyp, weil ich zu ungeduldig bin. Aber ich mache Atemübungen, die ja teilweise auch einen meditativen Charakter haben. Die wirkliche Entspannung erfahre ich aber in den dynamischen Asanas, also in der Bewegung. Was ist für Sie das Beste am Yoga? Der absolute Frieden, den ich dabei spüre. Und das Gefühl, das alles gut ist und wir alle Antworten bereits in uns haben. Yoga ist ein Weg nach innen, der über den Körper beginnt. Wenn man eine Zeitlang unterwegs ist, d. h. wenn man regelmäßig übt, spürt man das. Und dann möchte man Yoga nicht mehr aufgeben. Ist Yoga für jeden geeignet? Auf jeden Fall. Jeder kann von Yoga profitieren, gleich welchen Alters. Wichtig ist, dass man sich nicht überfordert, die Grenzen des Körpers respektiert und seinen eigenen Stil findet. Insbesondere auch ältere Menschen können davon profitieren, weil die Wirbelsäule geschmeidiger wird und der ganze Körper gedehnt wird. Auch für Kinder ist Yoga ideal, denn sie können die Asanas spielerisch erlernen, also Spaß haben, und gleichzeitig viel dadurch gewinnen. Bis sie etwa vier Jahre alt sind, machen Kinder automatisch Yogaübungen, ohne dass man diese Bewegungen so nennen würde. Das habe ich bei meinem Sohn beobachten können. Nach vier verschließt sich dieser Kanal dann, d. h. die Kinder bewegen sich nicht mehr so frei. Yoga im Kindergarten fände ich z. B. ganz toll. Bei hyperaktiven Kindern sind Yogaübungen unglaublich hilfreich. Kinder werden durch Yoga sicherer und selbstständiger, weil sie lernen, ihrem Bauchgefühl zu vertrauen. Wie sind Sie auf die Idee gekommen, eine eigene Yoga-Schule zu gründen? Weil ich von Yoga begeistert bin und dieses wunderbare Instrument auch anderen vermitteln möchte. Inzwischen habe ich meine Schule allerdings abgegeben, da es einfach zu viel wurde. Wir hatten zum Schluss 1600 Yogaschüler! Der Bedarf ist unglaublich. Die Organisation hat mich irgendwann überfordert und wir sind dazu übergegangen, unsere Yoga-Schule in ein Franchise-Unternehmen umzufunktionieren. Das heißt, wir stellen Hotels, Fitness-Studio etc. unser Wissen und unsere hoch qualifizierten Lehrer zur Verfügung. Das funktioniert sehr gut. Was würden Sie Interessenten raten? Dass sie einfach mit dem Yoga anfangen. Nicht lange hin und her überlegen, ob das nun etwas bringt oder nicht, ob es zu schwer ist oder nicht usw. Man sollte es einfach ausprobieren. Denn schon nach kurzer Zeit bemerkt man die unglaubliche Wirkung der Yogaübungen. Welchen Stil man dann praktiziert, ist letztendlich nicht so wichtig. Mit der Zeit findet jeder das Passende unter den vielen Yogarichtungen. Da es jetzt so viele Yoga-Studios gibt und Yoga in nahezu jedem Fitness-Studio angeboten wird, ist dies relativ einfach. Gibt es einen „richtigen“ Yogastil? Ich glaube, dass der Yogastil der richtige ist, bei dem man sich am meisten spürt. Vielen Menschen ist das Gespür für sich selbst verloren gegangen, für die eigenen Bedürfnisse, für die eigene Mitte. Das kann man im Yoga wieder entdecken, man kann sich dabei selbst wiederfinden. Ich rate meinen Yogaschülern, nicht zu perfektionistisch vorzugehen. Dazu neigen vor allem die Deutschen. In den USA habe ich erlebt, dass die Leute einfach mit Yoga experimentieren und dabei ihre Erfahrungen machen. Das halte ich für den direkteren Weg. Viele Bücher über Yoga zu lesen und dann doch nicht auf der Yoga-Matte zu landen, bringt nichts. Yoga muss man praktizieren! Haben Sie eine Lieblingsübung? Ja, den herabschauenden Hund. Wenn ich den mache, verändert sich sofort mein Herzrhythmus und ich werde ganz ruhig und schalte ab. Das Dreieck liebe ich auch sehr und mache es besonders gerne. Karven-buch s.155 Das Sonnengebet. Dabei wird alles gedehnt und gekräftigt und der Kreislauf angekurbelt. Ich mache es regelmäßig und halte viel davon. Man kann natürlich auch einzelne Asanas machen, die einem besonders zusagen oder von denen man die Wirkung kennt. Manche Yogarichtungen gehen davon aus, dass man immer eine ganze Übungssequenz absolvieren muss, die aufeinander aufbaut. Aber ich sehe das nicht so eng. Auch einzelne Übungen können einen großen Effekt haben. Wichtig ist nicht das Programm, sondern das, was man beim Yoga erlebt, die individuelle Erfahrung. Können Sie sich ein Leben ohne Yoga vorstellen? Nein, ich glaube nicht. Yoga ist für mich nicht nur das auf der Matte stehen, sitzen oder liegen, sondern ein Weg, der vieles einschließt. Die Ernährung beispielsweise, die Art zu denken und zu leben. Wenn man länger Yoga macht, spürt man einfach, welche Nahrungsmittel gut tun und welche dem Körper schaden. Man spürt, dass es nicht gut ist, viel Alkohol zu trinken oder viele Süßigkeiten zu essen. Das ganze System verändert sich in einem Prozess der Selbstheilung. Das ist das große Geschenk und Geheimnis des Yoga! INTERVIEW MIT PATRICK BROOME von website jivamukti, ok Patrick Broome, renommierter Yogalehrer und promovierter Psychologe, hat in Deutschland die populären Jivamukti-Zentren ins Leben gerufen, in denen ein dynamischer Yogastil unterrichtet wird. Die Jivamukti Yoga Methode wurde in New York von Sharon Gannon und David Life entwickelt, deren Anliegen es war, die alten Weisheiten der indischen Yogalehre in eine Sprache zu übersetzen, die die modernen Menschen verstehen und auch umsetzen können. Viele Stars sind begeisterte Jivamukti-Anhänger, darunter Madonna, Sting, Bon Jovi und viele andere. Von Patrick Broome ist kürzlich ein Buch über Yoga für Männer erschienen. BIO sprach mit ihm über den Geschlechterunterschied beim Yoga. Warum haben Sie speziell ein Buch für Männer geschrieben? Das steht im Zusammenhang mit meiner Tätigkeit als Yogatrainer für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft. Nachdem ich vor einigen Jahren mit der Mannschaft im Trainingslager im Tessin war, hat man mich gebeten, darüber etwas zu schreiben. Dadurch entstand dann die Idee, ein Yogabuch speziell für Männer zu schreiben. Yoga wurde ja in Indien durch die Jahrhunderte hindurch nur von Männern praktiziert, es war nie Frauensache. Das ist erst in unserer westlichen Gesellschaft so geworden. Worin unterscheidet sich Männeryoga vom normalen Yoga? Das Yogatraining für Männer ist kraftvoller. Es gibt viele Übungen, bei denen man die Stellungen länger hält. Auch die Dehnungen sind etwas intensiver. Man kann sagen, dass die Yogastunden generell herausfordernder sind. Trotzdem gibt es aber keine Altersgrenze. Männer von 20-80 können da ohne weiteres mitmachen. Da Männer im Allgemeinen ehrgeizig und leistungsorientiert sind, geht es hier mehr darum, sie von diesem Denken wegzubringen. Leistungsdenken und Konkurrenz gehören nicht in einen Yogakurs. Es geht vielmehr darum selbstbestimmt zu sein und aktiv Raum für Neues zu schaffen, um das eigenen Leben und Erleben wieder bewusst zu steuern. Gibt es reine Männerklassen in Ihren Yogastudios? Bis jetzt nicht, aber wenn das Bedürfnis da wäre, würde ich es erfüllen. Es ist ja leider so, dass die Männer erst ganz allmählich auf den Geschmack kommen. Viele haben Vorurteile und denken, dass Yoga etwas für Softies sei und nur Frauen Yoga machen. Es stimmt, wir haben viel mehr Frauen als Männer in unseren Kursen, denn Frauen sind dem Yoga gegenüber viel aufgeschlossener. Sie lieben es ganz einfach. Doch wagen sich allmählich auch zunehmend Männer in die Yogaszene. Meist angeregt durch positive Vorbilder wie Schauspieler, Sänger, Fußballstars etc. Die Männer sagen sich: Wenn die das machen, dann probier ich das auch mal. Und die meisten sind begeistert und bleiben dabei. Mein Buch habe ich geschrieben, um Männer dazu zu ermutigen sich einfach mal auf eine Yogamatte zu begeben und zu schauen, was passiert. Wenn sie die Asanas erst einmal gelernt haben, können sie diese zu Hause üben, wenn sie sich nicht offiziell als Yogafans outen wollen. Kann man mit Yoga spezifische Männerthemen angehen? Durchaus. Viele Männer sind heute in ihrem Rollenverständnis erschüttert und haben eine Identitätskrise. Da kann Yoga wunderbar eingesetzt werden, denn durch Yoga findet man seine Mitte, seine eigenen Wurzeln. Viele jüngere Männer plagen sich auch mit der Frage, wie sie ein richtiger Kerl sein können, ohne in die alte Machorolle zu verfallen. Yoga schafft innere Werte. Da können Männer dann erfahren, dass sie keine aufgesetzte Rolle spielen müssen, sondern so sein dürfen, wie sie sind. Es gibt inzwischen ja auch schon Männer-Retreats, in denen sich Männer jeden Alters treffen, um über diese Herausforderungen zu sprechen. Ich begleite selbst demnächst als Yogatrainer ein Retreat mit dem Thema „Männerleben“, in dem solche Themen aufgegriffen werden. Yoga soll auch die Potenz verbessern? Das ist richtig. Es gibt Übungen, bei denen die Prostata massiert und gekräftigt wird, was die Potenz erhöht. Dazu gehört z. B. das Mula-Bandha, der so genannte Wurzelverschluss. Und man kann mit Yoga auch die Ejakulation hinauszögern. Im Prinzip ist es die Arbeit mit dem Beckenboden, die das bewirkt. In meinem Buch sind einige Übungen dazu beschrieben. Stress z. B. schwächt die Potenz. Durch Yoga kann man Stress abbauen und allein schon dadurch die Potenz aufbauen. Die äußere Potenz hängt ja auch mit der inneren zusammen. Wenn man als Mann innerlich stark ist und einen guten Selbstwert hat, wirkt sich das auch auf die sexuelle Potenz aus. Durch eine regelmäßige Yogapraxis wird man innerlich und äußerlich stark. BANDHAS: Bandhas sind Muskelkontraktionen, durch die an bestimmten Stellen im Körper das Prana, das durch das Üben von Asanas und Pranayama freigesetzt wird, im Körper versiegelt wird. Man nennt die Bandhas auch Verschlüsse. Sie wirken auf körperlicher, geistiger und spiritueller Ebene. Bandhas lernt man am besten bei einem erfahrenen Yogalehrer. Kasten Dem Leben eine neue Richtung geben Wer regelmäßig Yoga übt, wird sich verändern. Das kann schneller oder auch langsamer gehen, doch es geschieht. Diese Erfahrung hat Patrick Broome in seiner langjährigen eigenen Yogapraxis und auch als Yogalehrer gemacht. Diese vier Punkte findet er dabei herausragend: Selbstverantwortung: Man fängt an, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen und löst sich z. B. aus der Opferrolle. Selbstbewusstsein: Die Selbstwahrnehmung verändert sich zum Positiven. Man bekommt eine realistische Einschätzung von sich selbst und kennt seine Fähigkeiten. Selbstvertrauen: Durch die Asanas lernt man, Herausforderungen positiv zu begegnen und nicht gleich aufzugeben. Selbstüberwindung: Man muss den inneren Schweinehund, der träge ist und keine Lust hat, überwinden und in die Praxis, sprich auf die Yogamatte gehen. Yoga als Trend – wie sehen Sie das? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele Leute zunächst einmal zum Yoga kommen, weil sie fit werden wollen, ihre Figur verbessern möchten oder vielleicht auch einfach weil es gerade in ist. Aber viele haben sich dann auch mit den inneren Werten des Yoga angefreundet und sie nach und nach verinnerlicht. Dazu gehören Gewaltlosigkeit, Mäßigung, Unterscheidungskraft, sinnvolles Essverhalten, ganz allgemein die Sinnesschulung. Hatha-Yoga ist in erster Linie ein Instrument, um den Verstand zu schulen und nicht um den Körper zu hätscheln und in den Vordergrund zu stellen. Natürlich wird der Körper gestrafft, aber das ist nicht das Wesentliche. Der innere Weg ist wichtig. Und dieser beginnt zunächst einmal im Äußeren durch die Asanas. Regelmäßig und nicht besessen, aber selbstmotiviert üben, das halte ich für den guten Weg im Yoga. Kasten Fußballstars auf der Yogamatte Ich habe gemerkt, dass mir Yoga einfach wahnsinnig gut tut. Oliver Bierhoff Fotos aus dem Internet Patrick Broome ist privater Yogalehrer von Oliver Bierhoff, Manager der Fußball-Nationalmannschaft. Und Bierhoff war es, der 2005 den Kontakt zu Trainer Jürgen Klinsmann herstellte. Der ließ sich von den Vorzügen des Yoga überzeugen und engagierte Broome als Yogatrainer für die deutsche Nationalmannschaft. Bei der WM 2006 war er mit von der Partie sowie bei der EM 2008. Und auch bei der WM 2010 wird er der Mannschaft zur Seite stehen. Yogaübungen werden bei den Spielern vor allem zur Regeneration und Entspannung eingesetzt. Dazu gehören z. B. der Sonnengruß, Atemübungen, Dehn- und Streckübungen sowie Asanas für den Muskelaufbau.
Buchtipps: Patrick Broome: Yoga für den Mann, Nymphenburger, ISBN 978-3-485-01165-5 Ursula Carven: Yoga für die Seele, Wunderlich, ISBN 3805207573; Power Yoga xxx, Shakta Kaur Khalsa, Yoga für Frauen, Dorling Kindersley, ISBN xxx Matthias Tietke: Der Stammbaum des Yoga, Theseus, ISBN 978-3-89620-1997 Anna Trökes: Das große Yoga-Buch, Graefe und Unzer, ISBN 978-3-7742-1795-9 Sivananda Yoga Zentrum: Yoga für Körper und Seele, Dorling Kindersley, ISBN xxx DVD Ursula Karven, Yoga del Mar-Power-Yoga II