Eben war ich auf der Facebookseite eines Mentaltrainers. Der hat da das Bild von einem so genannten Traumhaus (also für viele ist es das zumindest) mit blauem Pool davor im eigenen Garten. Das ist seines. Darunter stand der Kommentar einer Dame mit einem sehr interessanten Nachnamen:
„Liebes Universum: Bitte schick mir umgehend das Haus, das mir zusteht. Danke!!“
Da kann ich beruhigt lächeln, denn dieser Wunsch ist bereits erfüllt, jetzt, in diesem Moment, in dem sie es eintippt und auf Enter drückt. Sie hat, jede Wette, das Haus, das ihr zusteht. Vielleicht bedeutet das: keins.
Ja, halte ich denn diese Frau für so wenig liebenswert, dass ich so eiskalt so etwas sagen kann? Gegenfrage: Spielt es eine Rolle, für wie wenig liebenswert ich sie halte? Vielmehr ist es doch interessant, dass sie selbst sich mal fragt, was ihr ihrer Meinung nach, ehrlich und aufrichtig, zusteht. Ein Haus mit Pool kommt da wohl nicht vor. Oder aber sie hätte es gern, trägt aber einige Befürchtungen mit sich rum. „Ein großes Haus bedeutet viel Arbeit. Arbeit mag ich nicht.“ Oder aber wie wäre es damit? Sie hat Inspirationen, deren Umsetzung in die Tat sie reich machen würde. Sie belässt es aber bei Ideen und tut das als Hirngespinste ab. „Mit sowas wird man nicht reich.“ „Ich habe Angst, dass das schief gehen könnte“ und so weiter und so fort.
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Ich möchte hier mal klipp und klar meine Meinung zu der „Liebes Universum…“-Geschichte kundtun (das ist das Tolle an einem eigenen Blog, da kann man das einfach so). Das Universum liebt jeden. Warum ist dann nicht jeder reich, der darum bittet? Ganz einfach: Weil es neutral ist. Weil es das gibt, was du dir selbst gibst. Denkst du über dich, dass du etwas nicht verdienst, warum sollte es dir dann diese Sache geben? Wenn du Angst davor hast, dass mit viel Geld viel Verantwortung einher gehen würde, warum sollte es dich dann mit Geld überschütten?
Du wirst nur herausfinden, was in dir da alles so schlummest, wenn du dich mit dir selbst beschäftigst, anstatt im Außen rumzujammern, was nicht läuft.
Ja, ok, ich sage manchmal auch so Sachen wie: „Liebes Leben, bitte schenk mir…“ Allerdings setze ich da was dahinter. „Wenn ich das bekomme, nehme ich als klares Zeichen dafür, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Falls nicht, dann bin ich bereit zu akzeptieren, dass ich noch nicht so weit bin. Oder dass meine Idee falsch war, dass nur mein Ego das will und es mich meinem höchsten Ziel, frei von Leid zu sein, nicht näher bringt. Dann akzeptiere ich, dass etwas anderes besser ist. Aber wenn meine Eingebung die richtige ist, dann sende mir das bitte als Zeichen dafür, dass die Marschrichtung stimmt. Falls nicht, dann schick mir bitte Klarheit darüber, wo es hängt und zeige mir auch einen Weg, wie ich das lösen kann.“ Ich weiß ja, wo letzteres im Zweifelsfall zu finden ist: in mir. In der Ruhe, in meiner Mitte.
So kommt es, dass ich seit Jahren an mir arbeite. Wie ein Profisportler, der regelmäßig trainiert, um irgendwann auf seinem eigenen Siegertreppchen zu stehen, ohne Konkurrenz daneben. Ein Sieg, den ich erringen möchte nur für mich. Besiegen werde ich dabei meine „Dämonen“, meine Glücksverhinderer in mir und außerhalb von mir (wobei außerhalb ja auch innerhalb ist!!!). Und was soll ich sagen? Es funktioniert. Ganz einfach, es funktioniert. Wann immer ich an MIR arbeite, MICH verändere, MEIN Denken, MEINE Ängste losloasse, dann verändert sich was im Außen. Es geht ja gar nicht anders. Zumindest erlebe ich es bisher so. Und es macht Spaß. Es MACHT Spaß. Ich habe die Macht über mein Leben, niemand sonst.
Ich kenne alle Einwände, die jetzt kommen. Alle Abers. Auch die mit moralischen Vorwürfen bzgl. Menschen, die so schwer haben auf dieser Welt und deren Leben alles andere ist als der Himmel auf Erden. Was soll das bringen, mich jetzt erbost mit diesen „Gegenargumenten“ vollzuballern? Viel effektiver ist es doch, etwas zu ändern. Und wenn dich das Leid anderer stört, dann tu was! Unternimm etwas, um diesen Zustand zu ändern. Mir Vorwürfe zu machen, das bringt ziemlich wenig. Genau genommen: gar nichts. Denn eine zielführende Frage ist nicht: „Was macht der/die alles falsch?“, sondern vielmehr „Was macht der/die alles schon richtig und inwiefern kann mich das für meinen Weg inspireren?“
Ach ja, der Nachname. Die Dame, die das Universum per Facebook-Kommentar anflehte, hieß Hättich mit Nachnamen. Und? Wäre das auch für dich ein passender Nachname? Oder würdest du eher „Binich“ oder „Habich“ heißen? Wink
Mit ganz viel Liebe für dich und deinen zielbringenden Weg
deine Silvia Maria Engl