...oder: Wertvolles spirituelles Gespräch von 3 Erwachten.
Heute, ich war nicht guten Mutes ob der kleinlichen Denkweise einiger Mitmenschen kam mir zwischen mahlenden Zähnen des Unmutes (kein Zorn, dann hätte ich laut geschrien) die Worte der Erleuchtung, die ich bescheiden wie ich bin – anderen in den Mund lege, und zwar keinen Geringeren als hehren und des klugen Wortes fähigen Satsanglehrern:
Heute, ich war nicht guten Mutes ob der kleinlichen Denkweise einiger Mitmenschen kam mir zwischen mahlenden Zähnen des Unmutes (kein Zorn, dann hätte ich laut geschrien) die Worte der Erleuchtung, die ich bescheiden wie ich bin – anderen in den Mund lege, und zwar keinen Geringeren als hehren und des klugen Wortes fähigen Satsanglehrern:
Also, das ist der Anfang der Geschichte:
Gespräch dreier Erwachter
Satsanglehrer 1 (Erwachungsstufe 1) – im Weiteren SL 1 genannt – im Gespräch mit Satsanglehrern Erwachungsstufe 2 und 3:
Liebe Freunde, lange schon trug ich die Antwort in meinem Herzen, und erst gestern stellte einer der Suchenden zu meinen Füßen die richtige Frage dazu. Die Frage lautete "Meister, immer wieder merke ich, dass andere nicht den gleichen Weitblick haben wie ich. Ich weiß, was gut für sie wäre, aber sie sind nicht in der Lage, in dem Moment, wo ich es ihnen sagen möchte, es auch zu nehmen." Wie gehe ich mit diesem Konflikt um?
SL 1 antwortete: "Nun, du kleines, arrogantes Wesen, unabhängig von deiner Besserwisserei, ist es eben so: „Du kannst einem Kurzsichtigen nicht die fernen Berge zeigen! Meditiere darüber und dein Mantra lautet: "Koan". Hach, da hatte ich es ihm aber gegeben und war außerdem meine gewonnene Erkenntnis endlich losgeworden.
SL 2 – (Satsanggebiet Bayern) zieht bedeutungsvoll die Augenbrauen hoch: "Sag mal Kollege, ich komm aus Bayern und da heißt Koan soviel wie Keiner – siehst du den Zauber dieses Zusammenhangs?"
SL 3 (mischt sich eifrig nickend ein): "Ja, und ich würde diese, deine so tiefgründige Antwort aber noch vertiefen wollen durch die Frage: "...wenn der Kurzsichtige aber eine Brille hat, hmm – was ist dann?"
SL 1 (denkt: diese A….): "Nun, dann muss ich präzisieren und sagen "..., es sei denn, er hätte aus karmischen Gründen eine seinen Dioptrinen angemessene optische Unterstützung."
SL 3 (den Kopf hin und her wiegend): "... Ja, ja, – und er muss sie auch akzeptieren und tragen, sonst macht die Erkenntnis wieder keinen Sinn."
SL 2: ".. Dioptrinn? Jo mei, woas is nu wiader dös? Ich hob koan Diopptrinn in moan dritten Auge nicht drinn."
SL 1 zu SL 2: "Den Satz kannst du deinen Bayern ja auch nicht sagen, die leben doch schon in den Bergen! Und außerdem braucht das 3. Auge keine Brille!“"
SL 3 (eifrig bemüht seinen Kenntnisstand von Erleuchtung darzulegen): "Können wir die Antwort nicht noch weiter präzisieren? Was ist, wenn die Berge in den Wolken liegen, häh!" (stieß er förmlich hervor)
SL 1 (allmählich unruhig werdend, dachte "Diese halberwachten Arschlöcher, von denen lass ich mir die Satsangbutter nicht vom harten Dinkelbrot nehmen!") antwortete mit gefährlicher Ruhe: "Gut reflektiert, mein Bruder im Satsanggesäusel! Also muss man ergänzen: Du kannst einem Kurzsichtigen nicht die fernen Berge zeigen, wenn sie in den Wolken sind, und weil ihm da seine Sehhilfe nichts nützt. Das Ist aber irgendwie aus spiritueller Sicht aber ein Scheißsatz, oder?
SL 2: "Das ist ja wohl klar!"
SL 3 (zetert): Höheres Selbst, Höheres Selbst, sage ich nur, was ist mit dem Höheren Selbst – hää? Das erhebt sich doch wohl über die Wolken! Häh-häh!" (triumphiert er).
SL 1 (allmählich ungeduldig werdend, da ihm die wertvolle Erkenntnis von Unwissenden so zerredet wird): Also, nochmal, ich ergänze: .... es sei denn, dass der Kurzsichtige sein Höheres Selbst über den Wolken nutzen kann!
Und so geht die Diskussion weiter und weiter (ob ein Bayer überhaupt ein Höheres Selbst haben kann, ob Kurzsichtige sind besser um Naheliegendes kümmern sollen, und ob man das Zen-Koan nicht in Bayern-Koan umbenennen sollte – doch schließlich der Konsens:
"Du kannst deinem Höheren Selbst keine Brille verpassen, damit es den Kurzsichtigen auf den Bergen über den Wolken erkennen kann – koan, koan koan!“
Allgemein nickend geht man auseinander: "Jawohl, da haben wir tatsächlich ein Zen-Koan höchsten Ausmaßes geschaffen, sozusagen ein fachspezifisches Koan (für die Optikerinnung) – und das ist eine absolute Neuheit! Und sie sahen schon die Seminartitel:
Koan jetzt neu als Sparten-Koan, Typen-Koan, Geschlechter-Koan, Koaner ist do, oh, welche Möglichkeiten werden da noch zu nutzen sein! Wie werden die spirituellen Sucher erstaunt sein und Fragen stellen, zu denen sie schon längst die Antwort in den Äther geschickt haben.
Was war eigentlich zuerst: die Frage oder die Antwort? War alles gleichzeitig oder nie – oder alles gleichzeitig und nie? Koan-koan-koan…
"Geht nun wieder tief in eure Meditation, liebe Brüder" schlug SL1 vor und machte sich koan-koan-murmelnd davon ans Fax, um seinem Grafiker schon mal die Daten für den nächsten Flyer zu geben.
Und er überlegte weiter: Welches Feld! Was könnte es noch für Antworten geben, die auf eine Frage harren?
"Der Schwerhörige hört den Ruf des Herzens."
"Was nützt dem toten Hund das Beefsteak?"
"Ein einbeiniger Soldat kann das Zusammenknallen seiner Stiefel nicht spüren" (nein, das ist geschmacklos und nur für eine kleine vertraute Runde von Lästermäulern geeignet).
Was ist beim Bayern-Koan schon dagegen das ZEN-Koan, das Klatschen der einen Hand? Lächerlich! Gerade mal den Gegenwert einer Weisswurst!
www.seminare-mitenand.ch
www.gb-ziegler.de
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