Ja, das gibt es wirklich: schöne Särge!
Auf dem Rainbowfestival in Baden-Baden hatte sich am Stand gegenüber ein Verkäufer von künstlerisch gestalteten Särgen platziert.
Auf dem Rainbowfestival in Baden-Baden hatte sich am Stand gegenüber ein Verkäufer von künstlerisch gestalteten Särgen platziert.
Huch, dachte ich zuerst – wie makaber. Ziehen vielleicht die Menschen bei unseren Tarotberatungen jetzt den Tod und wir verweisen sie nach Gegenüber, um sich schon mal was Passendes auszusuchen?
Blumensarg mit Heu
Der Schöpfer dieser wirklich schönen und künstlerisch gestalteten Särge stand den ganzen Tag vor dem Stand und strahlte Lebensfreude aus – welch ein wunderschöner Gegensatz! In einem grasgrünen Anzug mit Krawatte und gezwirbeltem Schnurrbart „passte“ er hervorragend zu seinem Produkt, dem ausgestellten „Frühlings“-Sarg. Dieser Sarg war in maigrüne Farben mit Blumenmuster gehalten und strahlte ebenfalls etwas Lebendiges aus. Ausgepolstert ist dieser Sarg mit Heu und auch sonst ist alles „Bio“. Alle Särge sind Unikate und vom Künstler handgefertigt.
Auf seiner Website www.sargladen.com bietet er noch einige Besonderheiten und Juwele an: z.B. Särge für Naturliebhaber mit Blumenmuster, Urnenmotive, Kreuze usw. Auch sonst ist seine Website interessant. Es gibt dort gefühlvolle Grabreden von Rilke, von Eichendorff und von einem Indianer, und die möchte ich hier wiedergeben:
Grabrede eines Navajo-Indianers:
Steht nicht an meinem Grab und weint, ich bin hier nicht,
ich schlafe nicht, ich wehe als Wind auf rauer See,
ich strahle als Diamant auf weißem Schnee.
Ich scheine als Sonne auf reifes Korn.
Ich strahle als Stern in dunkler Nacht,
und wenn Ihr im Morgenlicht erwacht,
bin ich der Vogel, der himmelwärts fliegt
aus dem Schwarm, der ruhig seine Kreise zieht.
Steht nicht an meinem Grab und weint, ich bin hier nicht,
ich schlafe nicht, ich wehe als Wind auf rauer See,
ich strahle als Diamant auf weißem Schnee.
Ich scheine als Sonne auf reifes Korn.
Ich strahle als Stern in dunkler Nacht,
und wenn Ihr im Morgenlicht erwacht,
bin ich der Vogel, der himmelwärts fliegt
aus dem Schwarm, der ruhig seine Kreise zieht.
Steht nicht an meinem Grab und weint, ich bin hier nicht.
Also, ich fand die Idee über diesen Umgang mit Tod und Sterben wirklich schön, aber die Einladung, schon mal zum Probeliegen zu kommen, habe ich dann doch nicht angenommen. Aber nur wegen des Heus – ich bekomme so schnell Heuschnupfen. Aber einen Toten stört das schließlich nicht.