Spiritualität: Gefühl & Bewusstsein - Aber bitte mit Gefühl!
von Equon - Michael Leibundgut -
Aber bitte mit Gefühl!
Viele von euch beschäftig in der heutigen Zeit die Frage, wie sie ihr Seelenwachstum – oder ihre spirituelle Entwicklung, wie ihr das vielleicht lieber nennt – vorantreiben können. Was sind die geeigneten Werkzeuge dazu? Welcher spirituelle Schulungsweg torpediert euch möglichst weite nach vorne auf eurer Bahn?
Nun, so einfach das klingen mag: es sind dies eure Gefühle. Das Gute liegt so dermassen direkt vor der Nase, das man es vielleicht erst gar nicht so wahr haben will. Aber vertraut euch und eurer hohen Seele, eurem Seelen-Ich. Es wusste genau, was es euch mit auf den Weg gab für diesen Trip hier auf diesem Planeten. Von ihm kommt ihr her, zu ihm kehrt ihr einmal zurück. Es gib also nichts besseres, als anzunehmen, was es in euren Rucksack gelegt hat.
Seht ihr, es ist ganz ähnlich wie mit dem Körper: wenn es für eure unsterbliche Seele nicht der richtige Körper wäre, in den ihr euch hineininkarniert habt, so wärt ihr nicht da in dieser Form. Und so verhält es sich auch mit eurem emotionalen Kostüm. Euer menschliches Ich-Bewusstsein hätte sich vielleicht anderer Kriterien bedient bei der Auswahl und der Ausgestaltung eurer emotionalen Struktur, aber das ist nicht das Spiel, nach dessen Regeln ihr hier alle spielt.
Die hohe Seele möchte ihr Wachstum vorantreiben, eine neue Facette ihrer selbst kennenlernen um zu immer weiter zur absoluten Vervollkommnung zu streben. Und so seid ihr eigentlich als Mensch ein Assistent eures Seelenbewusstseins, das ausführt, was ihm aufgetragen wurde.
Aber da ihr auch als Mensch ein unverrückbarer Teil und Ausdruck eurer Seele seid, so seid ihr dabei natürlich auch vollkommen euch selber und alles andere als fremdbestimmt. Es geht vielmehr darum, die Aufgaben anzunehmen, für die ihr hierhergekommen seid. Und das Gefährt, das euch auf eurer Bahn bewegt, sind die Emotionen.
Ihr alle wisst oder habt gelesen, dass es ein Ziel sein soll, zu einer ruhigen ausgeglichenen Emotionalität zu kommen, so dass ihr euch anfühlt wie ein wunderbar und geschmackvoll eingerichtetes Haus. Nun gut, ihr alle wisst, dass sich ein solcher Zustand in einer Wohnung oder in einem Haus immer nur eine bestimmte Zeit lang aufrechterhalten lässt. Und dann fährt das Leben wieder ein und verursacht Chaos und Unordnung, Leben eben!! ihr könnt nicht in einem Zustand verharren. Ihr könnt nicht einfach eingeatmet oder ausgeatmet verharren, dass erstarrt ihr und kippt tot um…und so ist es auch mit seinen Emotionen.
Die Ruhe, die ihr finden sollt in Bezug auf eure Emotionen bezieht sich vielmehr darauf, dass ihr lernen sollt, mit euren Emotionen umzugehen, mit ihnen zusammenzuleben und zu kommunizieren. Der für euch deutlichste vergleich scheint mir immer derjenige, des Haustieres. Ihr haltet euch einen Hund und der Hund kommuniziert euch durch bellen, dass es irgendetwas gibt, dass er vielleicht möchte: euch sagen, dass er fressen will, Gassi gehen oder einfach „hey, ich mag dich…“ seid ihr ein guter Hunde-Gefährte (ich mag das Wort Besitzer nicht…), dann lasst ihr euch auf ihn ein und je besser ihr euch kennt umso einfacher ist die Kommunikation zwischen euch.
So, und genau dasselbe geschieht zwischen euch und euren Emotionen. Zwickt euch ein Gefühl, das ihr eigentlich nicht mögt oder nicht haben wollt, dass wird es immer lauter bellen, um eure Aufmerksamkeit zu erlangen, nicht wahr? Nehmt ihr euch aber die Mühe, das Gefühl ernst zu nehmen und anzunehmen, so arbeitet ihr an euch selbst, ihr überarbeitet und raffiniert euch. Es ist ein spirituell-alchemistischer Prozess. Lasst uns dafür ein Bespiel machen: Angenommen ihr seid jemand, der mit sich selber immer sehr streng ins Gericht geht und alles, was er oder sie tut, immer mit einem strafenden Blick betrachtet und sich selber immer als ungenügend sieht.
Der Umstand, dass dies so ist, heisst, dass dieses Gefühl sehr viel mit euch zu tun hat. Der Hund kommt zu euch und bellt, also scheint ihr für ihn zuständig zu sein. Doch wie mit dieser Situation umgehen, mit dem quälenden Umstand? Wir alle haben uns in der Vergangenheit in diesem und in früheren Leben Erfahrungen und auch Wunden und Narben zugezogen, welche der Heilung bedürfen.
Das coole an Heilung ist, dass wir den Kopf einfach mal draussen lassen können. Wir müssen nicht wissen, wo diese narben herkommen, wie wir sie uns zugezogen haben. Aber wenn solche negativen Gefühlsstrukturen uns begleiten, dann haben sie mit uns zu tun und wir können sie auch aus uns selbst heraus heilen. Hunde wissen, wo sie bellen müssen, um etwas zu bekommen.
Wir können auch nicht einfach entscheiden, ein Gefühl nicht zu haben. Es steht uns frei, seine Existenz zu negieren und es wegzudrücken. Allerdings wird es sich so immer stärker bemerkbar machen, auf die eine oder die andere Art und es wird uns immer mehr Kraft kosten, die Türe zuzuhalten, damit sie nicht aufgeht und das unerwünschte Gefühl in unser Leben spaziert.
Herzlichst Ihr
Michael Leibundgut