Das Haustier der Seele.
von EQUON - Michael Leibundgut -
Das mit dem Älterwerden scheint so eine Sache zu sein für euch heute in eurer jetzigen Zeit: Alle wollen die Weisheit und die Erfahrung aber niemand will die Falten und die Runzeln, lach…
Dabei könnt ihr wunderbar im Frieden mit euch und euren Körpern ein wunderbares Alter geniessen. Denn so wie euer heutiger Körper ein Spiegel eurer Geschichte auf diesem Planeten ist – und das Resultat der Erfahrungen der verschiedenen Verkörperungen darstellt – so ist euer Körper im Alter ein kleines Abbild dieses Prozesses.
Je älter ihr werdet, umso mehr werdet ihr in Form und Zustand eures menschlichen Körpers mit den Konsequenzen und Resultaten dieses heutigen Lebens konfrontiert (und alte Erfahrungen spielen selbstverständlich auch hinein!) Und das ist nicht immer einfach! Wir alle haben Dinge erlebt, die uns geprägt, erschöpft, verletzt und geschwächt haben. Bildet unser Köper solche Prozesse in verschiedenster Form ab, so will er uns damit sagen „Hey, guck mal, hier ist noch etwas, was du jetzt aufarbeiten und loslassen könntest“.
Der Körper hat seine eigene Sprache und es ist dies nicht die Sprache des Geistes und des Kopfes, oh nein. Er holt uns auf einer ganz eigenständigen Ebene ab und wir tun gut daran, auf ihn zu hören, auch wenn unser Kopf ihn nicht immer verstehen kann.
Wenn euer Hund oder eure Katze miauend, knurrend oder freudig bellend zu euch gelaufen kommen, so werdet ihr sie anhören und zu ergründen versuchen, was sie euch mitteilen wollen oder was sie von euch möchten. Und eure Körper tun dies genau gleich!
Der menschliche Körper ist ein Haustier der Seele. Er ermöglicht ihr eine Vielzahl neuer Erfahrungen, ist ihr ein treuer und zuverlässiger Gefährte, ist euch lieb und vertraut, braucht eure Pflege und eure Fürsorge und nervt euch manchmal, weil er alles tut, bloss nicht das, was ihr wollt.
Wenn sich eure Körper verändern mit zunehmendem Alter, so ist es von ganz grosser Wichtigkeit, dass ihr nicht mit Widerstand auf diesen Prozess reagiert und euch dagegen auflehnt. Nehmt euren Körper an! Und zwar so, wie ihr euch dann annehmen sollt, wenn ihr euch schwach, frustriert und unglücklich fühlt.
Viele haben die starke Neigung, sich selber innerlich für dieses Versagen, dieses Älterwerden anzuklagen.
Ihr schmust mit eurer Katze ja hoffentlich auch nicht nur, wenn sie jung und süss ist, sondern ihr werdet euch auch sehr hingebungsvoll um die alte Mieze kümmern, die sie eines Tages sein wird. Sonst treibt ihr einen Keil zwischen euch. Die Katze merkt, dass ihr euch von ihr distanziert. Und so ist es mit dem Körper. Distanziert euch nicht von ihm, gerade dann, wenn er nicht den Ansprüchen des Kopfes genügt. Weil dann macht ihr das Tor zu wahrer Schönheit auf!
Der Körper – der ja sein gänzlich eigenes und unabhängiges Bewusstsein hat – spürt, dass seine Gegenwart von euch geschätzt wird und kann sich „entspannen“, respektive aufblühen. Und das ist Schönheit.
Ihr seid schön, wenn ihr im Einklang mit eurem Körper seid. Und somit kann jeder schön sein. Ihr müsst euch nur die Freiheit dazu nehmen. Bestimmt, es ist sehr viel einfacher für euren Kopf und euren Verstand, wenn ihr dem gängigen Schönheitsideal entsprecht. Ein Ideal jedoch ist immer irgendwie ein Durchschnittswert. Aber ihr sollt doch einmalig sein und nicht durchschnittlich (lacht…)
Sprecht mit euren Körpern! Wie ihr es mit einem Haustier auch tut! Dankt eurem Körper für seine unbezahlbaren Dienste. Sie sind nicht selbstverständlich und ihr dürft sie rund um die Uhr in Anspruch nehmen, und dies jahrzehntelang. Also wenn ich euer Körper wäre, würde ich ein Dankeschön ab und zu sehr schätzen…(lacht)
Vor dem Einschlafen ist ein sehr günstiger Moment, dies zu tun. Es beruhigt euch und erleichtert das schöne Schlafen. Manche von euch werden mit Widerstand reagieren, wenn sie dies zum ersten Mal tun sollen/wollen…das ist ok!
Lasst den Widerstand zu…Ihr müsst nicht gleich vom 10-Meter-Brett springen. Klettert mal hoch, schaut es euch an, springt runter oder sagt „nö, heute nicht…“ und klettert wieder runter. Je nachdem wie eure Geschichte ist mit eurem Körper ist, braucht ihr etwas Zeit für diesen Schritt. Der Widerstand, den ihr verspürt, ist dann wie eine Mauer, welche euch den Zugang zu eurem Körper versperrt und ihr müsst die Mauer erst abbauen.
Versucht es einfach, wenn sich die Idee gut anfühlt für euch. Wenn ihr euch in einer sehr schwierigen körperlichen Verfassung befindet, empfiehlt sich die Zwiesprache mit dem Körper ganz besonders.
Gebt erkrankten Organen und Gliedern Aufmerksamkeit und Zuwendung in Liebe, die ist ganz ganz wichtig. Es kann so ein ganz grundlegender Selbstheilungsprozess einsetzen. Denn denkt immer daran: Ihr seid nicht eure Körper, aber euer Körper ist euer bester Freund.
Herzlichst Michael Leibundgut