Spiritualität und Bewusstsein: Weihnachtsklänge - Teil 4 -
von Martinus -
Der Weg des einzelnen Menschen zur großen Geburt.
Die Erdenmenschen werden die große Geburt nicht in absehbarer Zeit erreichen. Für einige wird es vielleicht noch drei bis vier Leben dauern, für viele andere länger. Die kosmischen Analysen können Ihnen helfen, ein solches Wissen über die universellen Gesetze und Prinzipien zu erhalten, das Sie ansonsten über ganz alltägliche Dinge haben. Aber dieses Wissen soll gerade im Alltag benutzt werden, dadurch wird man das Leben und die anderen Lebewesen ganz anders erleben als vorher.
Man muss sich durch eigene Energie und Kraft trainieren, dann tritt die göttliche Energie aus der äußeren Welt hinzu. Sie können nicht mit den kosmischen Analysen arbeiten, ohne geistig zu wachsen, und das Wissen, das Sie haben, kann Ihnen niemand nehmen.
Wissen an sich reicht jedoch nicht aus. Es muss, um Bedeutung zu haben, in die Praxis und in eigene Handlungsweise umgesetzt werden. Dann werden Sie wachsen, um auf die „Art der Engel“ leben zu können. Wir haben gelernt, dass „Weihnachten einen Engelsklang“ hat, aber was bedeutet „Engelsklang“? Das sind die Energien, die von Engelwesen ausgehen, d.h. von den Wesen, die verstehen, dass man nicht sich dienen lassen soll, sondern dass man da ist, um anderen zu dienen, was ja bedeutet, zum Nutzen der Gesamtheit zusammenzuarbeiten. Wir erleben jedoch, dass Menschen im selben Haus, in derselben Straße, im selben Land und auf demselben Erdball einander belästigen, über einander klatschen, gegeneinander arbeiten, ja einander töten und verstümmeln.
Sie gebrauchen ihre Ellbogen zulasten anderer, und das führt nicht zu „Frieden auf Erden und zum Wohlgefallen unter den Menschen“. Dieser Friede und dieses Wohlgefallen muss im einzelnen Menschen von Innen her kommen und sich in seiner oder ihrer Wesensart zeigen.
Und das kann nicht allein durch das Gefühlsleben der Menschen geschehen, das erfordert auch Wissen über und Einsicht in die Lebensgesetze. Durch das Praktizieren dieser Einsicht erreichen alle Erdenmenschen eines Tages die „große Geburt“, das ist dasselbe wie kosmisches Bewusstsein oder ChristusBewusstsein.
Weihnachten und die kosmischen Analysen
Es wurde meine Mission, diese kosmischen Energien in intelligenzmäßige Analysen zu überführen, so dass sie sowohl der Intelligenz als auch der keimenden Intuition der Menschen angepasst sind. Diese Analysen sind logische Gedankenreihen, die dasselbe sind wie die Weihnachtsbotschaft, jedoch auf eine solche Weise dargestellt, dass sie für die heutigen und insbesondere für die zukünftigen Menschen inspirierend sein können.
Dort, wo diese Analysen zum Wissen und zur Einsicht für sie werden, dort ist Weltfrieden. Wo sie sie aber nicht verstehen, dort ist noch Krieg. Dort, wo das kosmische Wissen eine Realität im Gehirn und im Gefühlsleben ist, entfaltet sich die Liebesfähigkeit im Verhältnis zum Nächsten.
Da kann man es nicht übers Herz bringen, anderen Böses anzutun, man muss einfach alle Lebewesen lieben. Es kommt vor allen Dingen darauf an zu erreichen, diejenigen gut leiden zu können, die einen selbst nicht mögen, und man muss verstehen lernen, warum die anderen so sind, wie sie sind, und dass sie im Augenblick nicht anders sein können, obwohl sie in Zukunft anders sein werden, auch Räuber und Mörder.
Wenn man versteht, das einem im Leben nichts anderes zustoßen kann, als das, dessen tiefste Ursache man selbst ist, ist es ja niemals die Schuld der anderen. Man darf nicht glauben, dass es die Regierenden in den verschiedenen Ländern sind, die über Krieg oder Frieden entscheiden, man muss verstehen, dass es die Gottheit ist, die diejenigen Menschen als Werkzeuge für das „unangenehme Gute“ im gemeinsamen Karma der Erdenmenschheit benutzt, die es noch fertigbringen, Unfrieden zu stiften.
Einige Wesen müssen die „schwarze Farbe“ und die „graue Farbe“ im „Bild des Lebens“ repräsentieren, Wesen, die sich auf einer hierzu passenden Entwicklungsstufe befinden, während andere die hellen Farben repräsentieren.
Wenn man das versteht, wenn man versteht, dass alles von der göttlichen Vorsehung geführt wird, hat man keine Angst, was auch geschehen mag. Man muss weder die Russen, Chinesen oder Amerikaner noch die Araber usw. fürchten – alle sind Organe und Werkzeuge der Gottheit.
Man ist entsprechend dem, was man anderen gegenüber fertig bringt oder nicht fertig bringt, beschützt. Man muss sich auf die Gottheit einstellen. Es gilt zu verstehen, dass das größte Prinzip, die größte Tatsache dies ist, im Leben das Liebesgesetz selbst zu studieren und danach zu handeln, seinen Nächsten und damit die Gottheit wie sich selbst zu lieben. Und damit Sie dieses Ziel erreichen, lässt die Gottheit mitten in der Finsternis Weihnachten werden.
Und damit möchte ich Ihnen gerne frohe Weihnachten wünschen und Ihnen für das vergangene Jahr danken. Danke für die Zustimmung, die Sie deutlich gemacht haben. Es ist mir eine große Freude, dass das, was ich Ihnen sage, für Sie eine Bedeutung bekommen hat. Das zeigt, dass durch Sie ein neuer großer kosmischer Impuls, eine neue Welt begonnen hat, sich einen Weg vorwärts zu bahnen, und das ist der Sinn.
Herzlichst Martinus
Aus einem Vortrag, den Martinus am 17. Dezember 1950 im Institut hielt. Bearbeitet von Mogens Møller und von Martinus gutgeheißen. Zuletzt im Dänischen KOSMOS 12/1993 und im deutschen KOSMOS 10/1980 unter dem Titel „Weihnachtsglocken“ veröffentlicht.
Zum ersten Mal im dänischen Kosmos Nr. 16, 1979 mit dem Titel: "Julens toner" erschienen.
Übersetzung: Christa Rickus
© Martinus Institut 1981 www.martinus.dk