Spiritualität und Bewusstsein: Weihnachtsklänge - Teil 3 -
von Martinus -
Weihnachten soll zu einer selbstlosen Erscheinung werden, ein kurzer Schimmer aus der göttlichen Welt.
Allmählich wird man sich von den kosmisch gesehen unmenschlichen oder eher negativen Weihnachtsgewohnheiten entfernen, z.B. zu viel zu essen oder zu trinken usw. In Zukunft wird man nicht mehr Weihnachten feiern, indem man Tiere tötet und die Leichen dieser Mitwesen isst, das wird man ablegen. Ich sage das nicht, damit Sie am Weihnachtsabend dasitzen und daran denken – essen Sie ruhig Ihr Fleisch.
Es ist aber meine Aufgabe, den Menschen zu sagen, wie die Entwicklung vor sich geht, die Verhältnisse ändern sich. Man wird auf jeden Fall von diesen negativen Prinzipien abkommen, aber das muss von innen her im Bewusstsein jedes einzelnen Menschen geschehen, es geht darum, was er mit seinem Gewissen vereinbaren kann. Man wird allmählich verstehen, dass Weihnachten etwas vollkommen Selbstloses werden soll.
In den Ländern, in denen zur Weihnachtszeit Sommer ist, hat das Fest nicht dasselbe Gewicht wie hier, wo Kälte und Dunkelheit herrschen und wo sich der Tod in Gestalt von blattlosen Bäumen und Eis und Schnee an sonnenarmen Tagen breitmacht. Da ist es göttlich, dass man seine Mentalität so verwandeln kann, dass man die mentale Liebeswelle fühlt, die über unsere Welt hinweg vibriert. Da bekommt man „Rückenwind“, eine Inspiration und Hilfe, was man im Sommer nicht auf diese Weise bekommen kann, denn dann spricht die Gottheit auf eine andere Weise: durch die Sonne und die Wärme.
Zur Weihnachtszeit haben die Menschen die Möglichkeit, einen kurzen Schimmer aus der göttlichen Welt zu bekommen, wenn sie sich mit ihrer Wesensart darauf einstellen zu geben und zu helfen.
Weihnachten zur kosmischen Wintersonnenwende
Die Erdenmenschheit befindet sich nicht nur in einer physischen Wintersonnenwendzeit mit Schnee und Frost und mit einem physischen Weihnachtsfest, das mit seinen materiellen Freuden in der dunklen Zeit für Licht und Frohsinn sorgen kann, sondern sie befindet sich auch in einer kosmischen Winterzone, in einer Periode von mentaler Kälte und geistiger Finsternis, einer Zeit des Todes.
Gibt es nicht überall in der Welt Krisen und Unruhen? Gibt es nicht Machthaber, die immer mehr Waffen und Soldaten wollen? Gibt es nicht schon wieder Spannungen und Angst, obwohl der letzte Weltkrieg nur wenige Jahre her ist? Wenn die Menschen diese mentale Zeit der Finsternis erleben, ist es von größter Bedeutung zu verstehen, dass – genauso wie der physische Winter seine Weihnachtszeit hat – auch mitten in der mentalen winterlichen Finsternis ein Weihnachten existiert, und das werden wir bald erreichen.
Dieses Weihnachten ist dort, wo die „Engel sprechen und singen“, wo man die Botschaft von Weisheit und Nächstenliebe hört, wo man über den Materialismus hinauswächst. Eine solche Weihnachtszeit macht sich jetzt in der mentalen Winterzone bemerkbar, in der die Menschen auf der Erde leben.
Das ist der „Beistand, der heilige Geist“, der kommen wird, wenn die Menschen im Zustand der Finsternis niedergedrückt sind. Der Beistand ist kein Prinzip, sondern Gottes Geist, er ist das Wissen, das über die ewigen Prinzipien existiert, das Wissen, das die Menschheit dahin bringen kann, zu Gottes Abbild zu werden, das Wissen, das jetzt in Form kosmischer Analysen strahlt und funkelt.
Es wird allmählich eine kolossale Weihnachtsstimmung in Gang setzen können, die man überall haben kann und die die Menschen lehren kann zu sehen und zu verstehen, was da überall auf der Welt im Begriff ist zu geschehen. Jetzt ist der Sinn des Lebens der, dass ein Wesen nach dem anderen beginnen soll, die leuchtende Glorie zu sehen, die es mitten unter den Menschen in Form des göttlichen Wissens gibt, so dass sie beginnen können, sich die große Geburt oder kosmisches Bewusstsein anzueignen.
Die Menschen, die das in früheren Zeiten erreichten, mussten auf höher entwickelten Planeten inkarnieren, aber das ist jetzt nicht mehr notwendig. Durch den „heiligen Geist“, mit Hilfe der kosmischen Analysen kann das hier auf der Erde geschehen. Natürlich genügt nicht das Wissen allein, es muss auch in der Wesensart praktiziert werden, so dass es schließlich zu Gewohnheits-Bewusstsein wird. Die Menschen werden die höchste Form der Wissenschaft erreichen, nämlich zur Freude und zum Segen für alles zu sein, womit man in Berührung kommt.
Herzlichst Martinus
Aus einem Vortrag, den Martinus am 17. Dezember 1950 im Institut hielt. Bearbeitet von Mogens Møller und von Martinus gutgeheißen. Zuletzt im Dänischen KOSMOS 12/1993 und im deutschen KOSMOS 10/1980 unter dem Titel „Weihnachtsglocken“ veröffentlicht.
Zum ersten Mal im dänischen Kosmos Nr. 16, 1979 mit dem Titel: "Julens toner" erschienen.
Übersetzung: Christa Rickus
© Martinus Institut 1981 www.martinus.dk