Schutzengel im Dienste der Nationen die Organfunktionen des Universums.
von Martinus -
Der Geist in den Organfunktionen des Universums.
Betrachten wir einen physischen Organismus, so zeigt sich dieser als eine Art Universum. So wie das große Weltall viele verschiedenartige Erscheinungen, Planeten, Sonnen, Milchstraßen, mit Myriaden unterschiedlicher Formen von Bewegung – d.h. Ausdruck von logischer Schöpfung und damit Ausdruck von Leben und Bewusstsein, Gedanken und Willen – umfasst, so beinhaltet auch der physische Organismus des Lebewesens eine ganze Reihe von Erscheinungen, die alle ihre Formen von logischen oder nützlichen Bewegungsarten erschaffen und damit Leben, Bewusstsein, Gedanken und Willen zum Ausdruck bringen.
Innerhalb der Organismen der bekannten Lebewesen, d.h. der Wesen, die den „Zwischenkosmos“ ausmachen, sind wir es nicht gewohnt, solche Erscheinungen als Sonnen und Milchstraßen zu bezeichnen, wir kennen sie vielmehr unter den Bezeichnungen Organe und Organfunktionen. So sind also unsere Herzfunktion, Lungenfunktion, Drüsenfunktion etc. logische Prozesse im Organismus, ohne die er nicht bestehen könnte oder jenes Werkzeug für uns sein könnte, das er notwendigerweise sein muss, damit wir das Leben auf der physischen Ebene in der Form erleben können, die in unserer derzeitigen Entwicklungs- oder Schöpfungsepoche für uns eine Lebensbedingung ist.
Aber es wäre töricht zu glauben, dass all die großen Erscheinungen draußen im Universum, die Bewegungsprozesse in der Natur, nicht in gleicher Weise eine Organfunktion in einem großen Organismus seien. Was sollten sie anderes sein? Wenn all die Materienkombinationen, die wir mit unserem Bewusstsein vollkommen durchschauen können, nicht existieren können, ohne Organ- oder Bewusstseinsfunktionen zu sein, mit welchem Recht oder auf welcher Grundlage sollten wir dann annehmen, dass diese Bewegungsarten nicht in gleicher Weise dasselbe logische Ziel verfolgen sollten, wenn es um jene großen Materienkombinationen und Bewegungsarten geht, die wir nicht mit unseren physischen Sinnen durchschauen können und die wir eben Natur, Sterne, Sonnen oder Milchstraßen nennen?
Ist es nicht schon längst zur Tatsache geworden, dass unser ganzes physisches Leben hier auf dem Planeten vollständig durch eine Zusammenarbeit zwischen der Sonne und unserer Erde erschaffen wurde? Wie hätte das Leben und das Hervortreten, das wir jetzt repräsentieren, ohne das Licht und die Wärme der Sonne entstehen können und bis heute aufrecht erhalten werden sollen? Die Erde wäre heute eine Eiswüste, die in die finsterste Nacht eingehüllt wäre, eine Fegefeuersphäre für vorübergehend verlorene Seelen.
Wenn nun aber diese Planeten und Sterne, Sonnen und Milchstraßen die für das Leben notwendigen Erscheinungen bewirken, dann sind sie ja ebenfalls Organfunktionen. Und warum sollten sie das nicht sein? Es wäre unlogisch und damit in höchstem Grade töricht zu glauben, dass sich diese gewaltigen Kräfte, deren Repräsentanten Sonnen und Milchstraßen sind, in Millionen und Abermillionen von Jahren ohne einen Nutzen für irgendeine Welt durch den unermesslichen Raum bewegen, während wir hier auf der Erde keinen Tropfen Moorwasser betrachten können, der nahezu gesprengt wird von Lebensformen.
Wozu ein solches Gedränge in einer Mikrobe, wenn die Planeten, Sonnen und Milchstraßen des Weltraums in einer solchen Menge – ja so unzählbar wie Sandkörner am Meeresstrand – unbewohnte Welten wären, von physischen Wesen unbewohnt wären, von Geistern oder psychischen Lebensformen unbewohnt wären?
Herzlichst Martinus
Dieser Artikel ist der erste von insgesamt drei neuen Artikeln, die Martinus im Rahmen einer kleinen Serie über das „Mysterium des Todes“ im Institut in Kopenhagen am 3., 10. und 24. April 1949 gehalten hat. Die anderen beiden Artikel, die im nächsten und übernächsten Heft erscheinen sollen, tragen den Titel „Die Schutzengel des Lichtes und der Finsternis“ bzw. „Das Königreich des Gottessohnes – Schutzengel im Erdenbewusstsein“.
Im dänischen KOSMOS wurden verschiedene Bearbeitungen dieser Vorträge veröffentlicht. Die hier abgedruckten Übersetzungen beruhen jedoch unmittelbar auf den Manuskripten, die Martinus selbst als Vorbereitung für seine Vorträge verfasst hat. Geringfügige sprachliche Korrekturen und Abschnittüberschriften wurden von Ole Therkelsen vorgenommen und vom Rat am 22.4.1997 gutgeheißen.
Zum ersten Mal im dänischen Kosmos Nr. 1, 1998 mit dem Titel: "Skytsengle i nationens tjeneste" erschienen.
Übersetzung: Christa Rickus
© Martinus Institut 1981 www.martinus.dk