Schutzengel im Dienste der Nationen, der Kontakt mit dem Bewusstsein.
von Martinus –
Eine Diktatur in Kontakt mit dem Bewusstsein, dem Begehren und dem Willen des Erd-Ichs
Die höchste Autorität im Bereich der Erde ist also das Ich des Erdballs. Alle anderen Machtfaktoren in ihrem Bereich, wie z.B. die bekannten Großmächte, sind also nicht die höchste Autorität auf dem Planeten. Das Erd-Ich in Verbindung mit seinem Geist ist der eigentliche absolut souveräne und wirkliche König der Erde. Ob eine Großmacht fallen oder ob sie an Macht gewinnen wird, ob sich eine Rasse in diese oder jene Richtung entwickeln wird, ob Landesgrenzen hier oder dort verlaufen werden, ob die Nationen zu einer Welt vereint werden oder ob sie weiterhin in konträr zueinander stehende Staaten zersplittert bleiben und damit weiterhin eine Quelle des Krieges und des Unfriedens unter den Menschen bleiben, ist eine Frage, die ausschließlich vom wahren König der Erde – dem Erd-Geist oder Erd-Ich – entschieden werden kann.
Und eigentlich war es dieses Ich der Erde oder dieser Geist der Erde, der in besonderem Maße die unumschränkten Könige früherer Tage besetzte. Wenn es heißt, dass sie Gottes Söhne oder verwandt mit der Gottheit selbst seien, so war es in Wirklichkeit der Erd-Geist selbst, dem sie so nahe standen. Sie waren also Zentren für die physischen Talentkerne des Erd-Ichs. Durch die Könige konnte das Erd-Ich den physischen und geistigen Kurs seiner Mikrowesen, d.h. in diesem Fall der Menschheit, regulieren.
Durch diese Talentkerne sandte das Erd-Ich seinen Willen aus, der in diesen Kernen zu einer organisierenden Diktatur umgeformt wurde. Das königliche Wesen wich ja von den gewöhnlichen Wesen dadurch ab, dass es ein „eingeweihtes“ Wesen war, was eben bedeutet, dass es ein Wesen von so herausragender Entwicklung war, dass das Erd-Ich seine Willenskraft direkt durch diese Wesen senden konnte. Die Diktatur, die dadurch ausgeübt wurde, befand sich in engem Kontakt mit den Begehren, Sehnsüchten und dem Willen des Erd-Ichs.
Die übrigen Menschen in dem Reich, das den Königen unterstand, waren ja unwissende Wesen, unempfänglich für direkte höhere geistige Impulse vom Geist des Erd-Ichs. Sie konnten daher nur durch eine intellektuelle Diktatur organisiert und zur Entwicklung gebracht werden. Die Könige waren also die einzigen Wesen mit jener Psyche, die direkt die Impulse des Erd-Ichs empfangen konnte.
Aber allmählich waren die Mikrowesen des Erd-Geistes immer entwickelter, fingen an, intellektuell zu werden, und die Menschen fingen an, mitdenken zu können, fingen an, dieselben Eigenschaften wie die Könige zu bekommen. Damit fingen auch sie an, zu Talentkernen für das Bewusstsein, den Willen und das Begehren des Erd-Ichs zu werden. Als sich jedoch die einzelnen Wesen allmählich in dieser Weise immer weiter entwickelten und begannen, selbst nachdenken zu können, begannen, neue Gedanken zu bekommen, die mitunter noch weiter reichten als die des Königs selbst, fing die Diktatur oder Königsmacht an, als Fessel empfunden zu werden.
Es kam zu Unfolgsamkeit und Aufruhr gegen die Königsmacht. Es kamen Revolutionen auf oder Versuche, die Königsmacht zugunsten anderer Regierungsformen zu stürzen. Aber gleichzeitig damit, dass also die Wesen – eines nach dem anderen – anfingen, mehr Bewusstsein zu bekommen, kam auch eine Rivalität um die Königsmacht auf. Ehrgeiz und Herrschsucht gehören ja zum Ersten, was wirksam wird, wenn der primitive Mensch anfängt, eine kulturelle Entwicklung zu erreichen. Alle wollen sie ein kleiner König sein, um nicht zu sagen ein kleiner Herrgott.
Und auf diese Weise entstand mit der Entwicklung immer mehr Unruhe unter den Erdenmenschen oder den vornehmsten Mikroindividuen des Erd-Geistes. Wir haben gesehen, wie diese Entwicklung Jahrhunderte hindurch stetig vor sich gegangen ist und immer größeren Unfrieden geschaffen hat, während die Wesen gleichzeitig in technischem und chemischem Wissen und Können immer weiter fortgeschritten sind.
Herzlichst Martinus
Im dänischen KOSMOS wurden verschiedene Bearbeitungen dieser Vorträge veröffentlicht. Die hier abgedruckten Übersetzungen beruhen jedoch unmittelbar auf den Manuskripten, die Martinus selbst als Vorbereitung für seine Vorträge verfasst hat. Geringfügige sprachliche Korrekturen und Abschnittüberschriften wurden von Ole Therkelsen vorgenommen und vom Rat am 22.4.1997 gutgeheißen.
Zum ersten Mal im dänischen Kosmos Nr. 1, 1998 mit dem Titel: "Skytsengle i nationens tjeneste" erschienen.
Übersetzung: Christa Rickus
© Martinus Institut 1981 www.martinus.dk