Die Moral der Wissenschaft.
von Martinus -
Man fand also einen Weg für die Forschung, bei dem nicht mehr von Nationalität, sondern von Internationalität die Rede war, da es ja gerade internationale Realitäten waren, mit denen man ausschließlich beschäftigt war. Alle hemmenden Konflikte wurden dadurch ausgeschlossen und die Forscher gingen Hand in Hand vorwärts durch die Labyrinthe der physischen Materie und fanden im Eiltempo die Wahrheit über die stoffliche Natur der Materie.
Einigkeit und gemeinschaftliche Zusammenarbeit wurden hier zur Moral. Das Fundament dieser Moral war also die Forderung nach Tatsachen, Tatsachen und nochmals Tatsachen – keine Phantasien und keine nationalen oder persönlichen Sympathien oder Antipathien – nur überall die Wahrheit. Man stelle sich vor, dasselbe wäre in allen anderen Fügungen des Lebens der Fall. Tatsachen, Tatsachen und nochmals Tatsachen, Wahrheit überall, unabhängig von persönlichen Sympathien oder Antipathien egoistischer Gefühle. Aber so ist es noch nicht in der Welt.
Herzlichst Martinus
Dieser Artikel beruht auf einem Manuskript, das Martinus als Vorbereitung für einen Vortrag verfasste, den er am 19. Februar 1950 im Vortragssaal des Instituts hielt. Kleinere sprachliche Korrekturen und Stücküberschriften wurden von Ole Therkelsen angebracht. Der Artikel wurde vom Rat am 20.01.1998 gutgeheißen.
Zum ersten Mal im dänischen Kosmos Nr. 8, 1998 mit dem Titel: "Mennesket og moralen" erschienen.
Übersetzung: Christa Rickus
© Martinus Institut 1981 www.martinus.dk