Liebeswissenschaft das Gesetz fürs Leben.
von Martinus -
Durch das Gesetz fürs Leben, die Liebeswissenschaft, kann der Mensch die heutigen Verhältnisse auf der Erde verstehen.
Wenn jedoch der Liebeshunger so verbreitet ist, und die mangelnde Liebe sich als das todbringende Übel in der Welt zeigt, weshalb wird dann nicht alles darangesetzt, diesem Übel zuleibe zu rücken? Man hat doch gewaltige Kräfte ingang gesetzt, um andere Übel zu bekämpfen, z.B. dadurch dass man Krankenhäuser und Sanatorien baut, wo man versucht, die schlimmsten Krankheiten zu bekämpfen, die die Menschheit verheeren.
Aber wie kann man den Liebeshunger bekämpfen? Gibt es eine Hungersnot in einem Land, werden alle Kräfte mobilisiert, um Lebensmittel aus anderen Ländern herbeizuschaffen. Aber welche Kräfte werden in ganggesetzt, um die Liebesschwindsucht zu bekämpfen, die das schlimmste Problem der Menschheit ist und deren Tödlichkeitsprozentsatz weit höher liegt, als innerhalb des Bereichs, den wir sonst mit dem Wort Krankheit bezeichnen? Woher soll man die Nahrung importieren, die dem Liebeshunger abhilft? Das einzige, was dieser Not abhelfen kann, ist die Belehrung über DAS GESETZ DES LEBENS.
Eine solche Belehrung kann heute den Menschen, die sie suchen, gegeben werden. Sie ist geschaffen als eine "Liebeswissenschaft", durch die die Menschheit sich ein Verständnis dessen aneignen kann, weshalb die Verhältnisse heute so sind, wie sie sich hier auf Erden zeigen, und wie sie durch den Einsatz einzelner Menschen anders werden können. Wenn ein Mensch die Bedingungen erfüllt, die notwendig für die Erschaffung eines vollkommenen Lebens sind, wird dieses vollkommene Leben ganz unabhängig von allen anderen Wesen entstehen. In der physischen Wissenschaft kann man beweisen, dass eine bestimmte Mischung von gewissen Stoffen unvermeidlich in einem ganz bestimmten Ergebnis resultieren wird, völlig unabhängig davon, ob eine oder mehrere Personen diese Mischung zustandebringen.
Erfüllt man selbst das Gesetz fürs Leben, kann man ein vollkommenes Leben bekommen.
Um selbst ein vollkommenes Leben in Frieden und Harmonie zu bekommen, ist es nicht notwendig, dass alle anderen Menschen auch das Gesetz fürs Leben einhalten müssen. Es ist absolut genug, dass man selbst dieses Gesetz einhält. Man kann das nicht für irgendwelche anderen Wesen tun, jeder muss selbst diese Erfüllung oder diesen kosmisch-chemischen Prozess mit den Chemikalien, die die Gefühle und Gedanken des Betreffenden sind, zustandebringen. Es ist der eigene Jähzorn, den man begrenzen muss. Seine eigene Selbstsucht muss man aus der Mischung entfernen, und seine Selbstlosigkeit muss in reichlichem Ausmaß in die Mischung von Energie eingehen, zu der sowohl Gefühl als auch Umsorge gehört. Man kann wirklich allen Unfrieden aus seinem eigenen Wesen verbannen. Es ist töricht zu glauben, dass alle anderen auch das Gesetz fürs Dasein erfüllen müssen, damit wir selbst glücklich werden können. Die Menschen stehen nicht auf der gleichen Entwicklungsstufe, und es wird noch eine Zeitlang Menschen auf der Erde geben, die das Gesetz fürs Dasein nicht verstehen, und sich deshalb in der Sphäre des Krieges bewegen und ihre eigene "Hölle" schaffen werden.
Herzlichst Martinus.
Zum ersten Mal im dänischen Kosmos Nr. 6, 1972 mit dem Titel: " Menneskehedens kærlighedshunger" erschienen.
(Vortrag im Martinus Institut, Sonntag den 9. Januar 1949, bearbeitet von Mogens Möller)
Übers. Karin Linde
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