Fällt es Dir leicht, Dich zu verabschieden?
von Martina Eyth -
Wenn ich mich verabschieden muss, sind in mir die unterschiedlichsten Empfindungen. In der Vergangenheit gab es Situationen, in denen ich erleichtert war, dass ich mich verabschieden konnte. Da fällt mir die Schule ein. Ich war unbeschreiblich erleichtert, als meine Schulzeit vorüber war, und ich endlich das tun konnte, was ich wollte und was zu mir passte.
Manchmal war ich auch sehr traurig, wenn ich mich verabschieden musste. Als ich für immer Abschied von meiner geliebten Oma nehmen musste, war es schlimm für mich. Ich hatte damals noch nicht das Bewusstsein, dass ich auf der Seelenebene immer mit ihr verbunden bin. Aber auch wenn ich das Bewusstsein gehabt hätte, wäre es trotzdem traurig gewesen, dass sie als Mensch nicht mehr in meinem Leben ist.
Wenn im Herbst die Blätter von den Bäumen fallen und ich mich verabschieden muss, dann bin ich ein bisschen wehmütig. Auch wenn ich weiß, dass im Frühling neue Blätter sprießen, so berührt mich das Vergehen der Blätter trotzdem.
Gab es in Deinem Leben Situationen von denen Du Dich verabschieden durftest, wodurch Du total erleichtert warst? Ich erinnere mich an eine Situation, in der wir (mein Mann Oliver und ich) finanziell in der Klemme saßen. Es war eine ganz schlimme Situation. Wir hatten damals keine Ahnung, wie wir diese Situation meistern konnten. Doch dann geschah ein Wunder und plötzlich tauchte Hilfe auf. Seitdem glaube ich ganz fest daran, dass das Unmögliche möglich werden kann.
Da fällt mir noch eine Art des Abschieds ein
Es ist das Verabschieden, das mich früher sehr geschmerzt hat. Ich meine das Verabschieden, bei dem sich jemand abwendet. Hast Du es auch schon erlebt, dass jemand keinen Kontakt mehr zu Dir haben wollte?
Früher war so etwas ganz schlimm für mich. Ich machte mir selber Vorwürfe, fühlte mich schuldig, hatte das Empfinden, nicht richtig oder nicht gut genug zu sein und schämte mich.
Wenn ich heute auf die frühere Zeit zurückblicke, dann bin ich im Mitgefühl mit mir. Ich frage mich aber auch, warum ich nicht damals schon gesehen habe, was doch so klar auf der Hand lag.
Wie konnte ich es übersehen, dass das Verabschieden eigentlich ein Segen war. Nämlich deshalb, weil ich doch unbewusst gespürt hatte, dass sich die Beziehung veränderte. Warum war mir damals nicht schon klar, dass wir nicht zusammenpassten? Ich bin ein Mensch, der Konflikte löst, und dann passe ich nicht mit einem Menschen zusammen, der andere für seine Empfindungen verantwortlich macht.
All das konnte ich nicht erkennen, weil ich nur den Schmerz der Ablehnung spürte. Auch die Ohnmacht, die ich fühlte, weil ich keine Chance bekam, etwas zu beleuchten, schmerzte mich.
Wenn ein Mensch nicht bereit ist, Konflikte zu lösen, dann ist es ein Segen, wenn er sich verabschiedet. Das Verabschieden schenkt Erlösung, für alle Beteiligten.
Beim Verabschieden ist mir eines ganz wichtig - die Dankbarkeit
Ganz gleich, ob ich beim Verabschieden erleichtert, froh, traurig, geschockt oder wehmütig bin, ich bedanke mich für das, was ich erfahren und bekommen habe.
Wenn wir dankbar sind, dann werden wir uns all des Wertvollen bewusst, das wir erhalten haben. Während wir zurückschauen und das Erlebte auf uns wirken lassen, fühlen wir das Geschenk. Das Geschenk, das wir durch die Situation, die Umstände und auch durch den Menschen, von dem wir uns verabschieden, bekommen haben. Wir erkennen, dass unser Leben reicher geworden ist.
Wenn wir unseren Fokus auf unseren inneren Reichtum richten, dann empfinden wir keinen Mangel. Es ist die Fülle des Lebens, die uns bewusst wird.
Jetzt, in diesem Moment empfinde ich Dankbarkeit und Fülle
Deshalb, weil ich auf zwei Jahre Vigeno zurückblicke. Die letzten beiden Jahre habe ich das Autoren-Team von Vigeno durch meine Texte bereichert. Ob es eine wertvolle oder eine überflüssige Bereicherung war, darüber darfst Du als Leser bzw. Leserin entscheiden.
Für mich war es eine wertvolle Zeit. Es war nicht immer einfach für mich, einen Text zum Abgabetermin zu liefern. Ich wollte nicht irgendetwas schreiben, ich wollte mit Leib und Seele schreiben.
Ich bin stolz auf mich, dass ich meiner Seele stets vertraute, dass sie mir einen Impuls sendet. Oft kam der Impuls in letzter Minute, aber das ist egal.
Ich bin auch dem Chef von Vigeno, Herrn Hoch, dankbar, dass er dem Unternehmen Vigeno Leben eingehaucht hat. Dadurch hat er für viele Menschen einen Ort geschaffen, der ihnen als Wegweiser, als Zufluchtsort oder als emotionale und mentale Tankstelle dient.
Ich bin auch den fleißigen Helfern im Hintergrund dankbar, dass Sie alles dafür tun, dass die Technik und das Drumherum reibungslos funktionieren.
Ganz besonders danke ich Dir!
Du schenkst mir als Autorin etwas Besonderes, nämlich Sinn. Dadurch, dass Du diesen Text liest, gibst Du meinen Zeilen einen Sinn. Ohne Deine Aufmerksamkeit wären meine Zeilen sinnlos.
Spürst Du, wie wichtig Du bist? Ist Dir bewusst, wie viel Gutes Du tust?
Ich wünsche Dir, dass Du Deine Feinfühligkeit immer weiter ausdehnst und spürst, wann, wo, wodurch, wie und warum durch Dich etwas einen Sinn bekommt. Wenn Du dafür offen bist, dann ist Dein Leben sinn-voll. Dann macht das, was Du tust oder lässt Sinn.
Dein Leben nimmt an Sinn zu und Du spürst, wie wichtig Du bist. Und wenn Du spürst, wie wichtig Du bist, dann empfindest Du vermutlich Freude und Leichtigkeit. Wie ein Delfin schwimmst Du dann freudig hüpfend durch das große weite Meer des Lebens.
Danke für Dich ♥
Von Herzen
Deine Martina