Wenn wir bewusst verzichten, leben wir unsere Stärke und fühlen uns frei
von Martina Eyth -
Früher hatte Verzicht für mich absolut nichts mit Freiheit zu tun. Das lag daran, dass ich verzichten musste. Andere bestimmten darüber, wann und auf was ich verzichten musste. Ich musste auf das verzichten, wonach ich mich sehnte. Deshalb war „verzichten“ in mir negativ abgespeichert.
Welche Situationen kommen Dir in die Sinne, wenn Du ans Verzichten denkst? Worauf musstest Du verzichten?
Meine Empfindungen zum Thema „Verzichten“ haben sich total gewandelt
Das liegt in erster Linie daran, dass ich freiwillig verzichte. Manchmal verzichte ich auf das letzte Stück Kuchen, wenn ein anderer es haben möchte. Oder ich verzichte darauf, länger unter meiner warmen Decke zu liegen, wenn es draußen hell wird und ich Lust habe, joggen zu gehen.
Ich verzichte aber auch darauf, über andere Menschen zu lästern, weil es sich nicht gut anfühlt. Spürst Du es, dass alles, auf das ich verzichte auf dem Wunsch zu verzichten basiert?
Deshalb fällt es mir auch leicht, zu verzichten. Ich weiß warum ich verzichte und das lässt mich Sinn spüren. Wenn ich joggen gehe und deshalb auf meine warme Decke verzichte, habe ich schöne Empfindungen. Ich trabe durch die Natur und genieße es, den Vögeln zu lauschen, den Duft des Waldes einzuatmen und auch die Schönheit der Natur zu bewundern.
Eigentlich verzichten wir Menschen ständig, es ist uns nur nicht bewusst. Wir verzichten darauf, Musik zu hören, wenn wir ein Buch lesen wollen. Wenn ich mein Gewicht reduzieren wollen würde, dann würde ich auf das verzichten, was mein Gewicht konstant halten oder erhöhen würde.
Als meine Kinder klein waren habe ich auf Vieles verzichtet, und es hat mir nichts ausgemacht. Ich tat es aus Liebe zu meinen Kindern.
Was bedeutet es für Dich, zu verzichten?
Ist das Verzichten etwas, das Dir schwer fällt? Oder hast Du das Empfinden, etwas entbehren zu müssen, wenn Du verzichtest?
Verzichten ist grundsätzlich neutral. Deine innere Haltung und die Intensität Deiner Motivation entscheiden darüber, ob Dir das Verzichten schwer oder leicht fällt. Ich gebe Dir ein Beispiel.
Wenn ich abnehmen „muss“, weil es ein Arzt anordnet oder meine Klamotten zu eng sind, dann bin ich nicht motiviert. Die Gründe sind für mich zwar nachvollziehbar, doch sie beflügeln mich nicht. Sie schenken mir keine Freude und deshalb würde ich vermutlich nicht abnehmen. Etwas ohne Freude zu tun, macht mir keinen Spaß, deshalb würde ich das vermutlich auch nicht durchhalten und mein Wunsch abzunehmen würde erfolglos bleiben.
Vermutlich würde ich sogar gefrustet sein, weil ich halbherzig etwas tue, nur um es getan zu haben. Und der Frust würde möglicherweise dazu führen, dass ich mich mit Schokolade oder anderen Leckereien tröste, um meinen Frust nicht spüren zu müssen.
Wann fällt es Dir leicht, auf etwas zu verzichten?
Mir fällt es leicht, wenn ich Sinn darin spüre und mir das Verzichten schön gestalte. Damit meine ich, dass ich mir Rahmenbedingungen schaffe, aufgrund derer ich mich gerne motiviere. Es ist schon vorgekommen, dass schönes Wetter war und ich spazieren gehen wollte. Ich konnte aber nicht rausgehen, weil ich noch einen Text schreiben musste.
In solchen Momenten brauche ich etwas, das mir einen Anreiz bietet. Etwas, aufgrund dessen es mir leicht fällt, vorübergehend auf den Spaziergang zu verzichten. Also mache ich es mir schön und schreibe beispielsweise auf der Terrasse, hole mir etwas Leckeres zu trinken und verspreche mir selbst, dass ich rausgehe, wenn der Text fertig ist.
Dadurch, dass ich mir Rahmenbedingungen schaffe, mit denen ich mich wohl fühle und mir eine Belohnung in Aussicht stelle, fällt mir das Verzichten leicht.
Wie ist es bei Dir mit dem Verzichten, fällt es Dir leicht?
Wenn es Dir leicht fällt, dann freue ich mich mit Dir. Sollte es Dir schwer fallen, ist das natürlich schade. Weißt Du, woran es liegen kann, dass es Dir schwer fällt?
• Kann es sein, dass Du gar nicht verzichten willst, Du es aber doch von Dir verlangst, weil es ein anderer gut finden würde?
• Sind die Bedingungen Deines Verzichtens für Dich unpassend bzw. fehlt Dir der Anreiz?
• Oder spürst Du keinen Sinn darin, zu verzichten und Du bist dadurch nicht motiviert?
Wenn es so ist, dann verstehe ich Dich sehr gut. So würde mir das Verzichten auch keinen Spaß machen. Spaß oder Freude zu haben ist aber total wichtig. Wenn Du keine Freude empfindest, dann bist Du vergleichbar mit einer Blume, die kein Wasser bekommt.
Damit Du in Zukunft mehr Freude in Dein Leben einladen kannst, habe ich ein Geschenk für Dich. Ich habe das E-Book „Leitfaden für Deine positive Ausrichtung“ geschrieben. Eine positive innere Ausrichtung ist besonders wichtig, wenn Du Dich wohl fühlen und Freude in Deinem Leben spüren möchtest.
Mein Leben war früher freudlos und leer. Ich habe selten Sinn gespürt und war ständig traurig. Doch irgendwann hatte ich genug davon und sehnte mich nach Veränderung. Die Veränderung einzuleiten fiel mir schwer, denn ich spürte nur das Sehnen in mir und hatte keine Ahnung, was ich damit anfangen konnte.
Doch ich habe meinen Weg gefunden und inzwischen ist mein Leben durchwebt von Freude. Natürlich gibt es auch in meinem Leben Herausforderungen, in denen ich im ersten Moment keine Freude empfinde. Doch ich bin ausgerichtet auf das Gute und Schöne und von daher finde ich immer wieder zurück in die Freude.
Ich danke Dir, dass Du mir Dein Vertrauen schenkst und wünsche Dir alles Liebe, ganz viel Freude und ein genussvolles Verzichten.
Von Herzen
Deine Martina