Spiritualität im Alltag -
eine Notwendigkeit der heutigen Zeit
von Martin Strübin -
Bereits vor 23 Jahren, als ich eine intensive Phase des Erwachsens durchlebte, wurde mir deutlich vor Augen gehalten, wie wichtig eine bewusste, alltäglich gelebte Spiritualität ist, jenseits von hochtrabenden religiösen oder esoterischen Konzepten. Denn eine echte, authentische Spiritualität braucht keine Show, sondern ist etwas einfaches, stilles, als normal und selbstverständlich empfundenes Sein und ein daraus resultierendes Handeln im Hier und Jetzt. Dementsprechend geht sie nicht hausieren und benötigt auch keine Selbstdarstellung. Sie muss auch nicht mit neuen Fremdwörtern und komplexen Formeln um sich werfen, die nur von ein paar Auserwählten verstanden werden.
Denn die Quelle der Spiritualität liegt in jedem Menschen selbst begründet, ist sie doch ein inhärenter Teil unseres Wesens. Jeder Mensch ist in erster Linie ein Ausdruck seiner Geist-Seele, die im irdischen Dasein ihre Erfahrungen in Raum und Zeit sucht, und im Laufe seines Lebens einer stetigen Bewusstseinserweiterung unterliegt. So besitzt jeder seine ihm eigene Spiritualität, die es immer mehr zu entdecken und zu ergründen, und mehr und mehr im täglichen Leben zu verwirklichen gilt.
Es mag zwar eine Hilfe sein, sich an religiösen, philosophischen oder esoterischen Konzepten und Regeln zu halten, doch sind diese Wege letztlich nur Mittel zum Zweck, um in der eigenen Tiefe bzw. Höhe sein spirituelles Wesen zu erfahren. Viele Menschen brauchen diese Rahmenbedingungen im Außen, insbesondere in der heutigen Zeit, in der sich die Sinnlosigkeit und Leere unserer globalen Konsum- und Verbraucherkultur immer deutlicher offenbart. Leider besteht dabei auch die Gefahr des Machtmissbrauches und der Fehlleitung. Gerade die katholische Kirche ist ein Beispiel dafür, wie sich unter einem spirituellen Mäntelchen sehr egoistische und überaus weltliche Beweggründe verstecken können.
Im Zentrum eines spirituellen Weges sollte jedoch die individuelle und ganz persönliche Einheit des Menschen mit seiner Geist-Seele stehen, und wie sich diese immer bewusster, reiner und umfassender im Alltag leben lässt. Also nicht ein Überstülpen von Verhaltensregeln, wie man als spiritueller Mensch zu sein hat, was man tun oder lassen muss. Derartiges funktioniert i.d.R. nur vorübergehend, wie uns die ältere aber auch jüngere Geschichte lehrt. Optimaler wäre ein Ergründen dessen, wie ein Mensch aus sich selbst heraus diese Einheit authentisch fördern kann, was ihm dabei im Wege steht, welche Energien und Strukturen ihn in seinem multidimensionalen Sein daran hindern und welche ihn darin unterstützen.
Dabei kommt keiner umhin, eigenverantwortlich in sein inneres Multiversum einzutauchen, und sich auf den Weg zu machen, seine inneren Räume zu erforschen und ggf. zu reinigen und zu heilen, was das wahre Licht und die Liebe seiner Geist-Seele blockiert, bei gleichzeitiger Fokussierung auf sein göttliches Wesen. Alle alten Kulturen kennen solche okkulten Wege, um sich - scheinbar von unten - aus dem irdischen Menschsein Stufe für Stufe zu reinigen und immer höher auf seiner eigenen Himmelsleiter aufzusteigen, bis er schließlich den Nebel des irdischen Bewusstseins überwunden hat und das Erwachen seines spirituellen Bewusstseins erfährt. Wobei dies ein stetiger und fließender Vorgang ist, der immer wieder von erhöhenden "Erleuchtungserlebnissen" erfüllt ist.
Sich eine spirituelle Begleitung und Führung zu suchen, ist natürlich für viele sinnvoll und auch notwendig, da in unserer heutigen Kultur die spirituellen Grundlagen selten von den Eltern, kaum in der Schule und schon gar nicht im geldorientierten Gesellschaftssystem gelehrt bzw. erhalten werden. Im Gegenteil werden die Kinder, die ja noch sehr mit ihrem spirituellen Wesen und der geistigen Welt verbunden sind - sofern nicht bereits Traumas bei der Zeugung, Schwangerschaft oder Geburt geschehen sind - sukzessive und gezielt in ein rein materielles Weltbild hinein erzogen und mit fortgeschrittenem Alter immer mehr unter Druck gesetzt werden, ihr kindisches, unreifes "Märchenweltbild" abzulegen und sich den harten Gesetzmäßigkeiten der irdischen Realität und unserer geldorientierten Gesellschaft zu stellen.
Diese begrenzenden Konditionierungen erschaffen natürlich unglaubliche Probleme, Krankheiten und lebenszerstörende Zustände, sind wir doch in erster Linie spirituelle Wesen, die sich in eine physische Erlebniswelt verdichtet haben. Nichts macht uns glücklicher und gesünder, als uns unserer Geist-Seele hinzugeben und diesem höchsten und ewigen Sein im Alltag Ausdruck zu verleihen. Und gleichzeitig ist dies unsere größte Herausforderung und Bestimmung.
Wenn wir die heutige Welt und unsere astronomischen Probleme betrachten, deren ganzheitlichen Lösungen immer dringlicher werden, sehen wir deutlich die verheerenden Folgen unseres Abstieges in die Materie, aber auch die absolute Notwendigkeit unseres spirituellen Aufstieges. Nur durch eine konsequente Bewusstseinserweiterung und eine radikale Spiritualisierung unserer Kultur werden wir fähig sein, die Folgen der letzten 5.000 Jahre zu heilen und unseren eigenen Weltuntergang zu vermeiden. Denn wenn auch das Schicksalsjahr 2012 ohne einen globalen Kollaps vorüberging, so hat sich der Evolutionsdruck doch spürbar erhöht, und diese exponentielle Frequenzerhöhung wird auch in den nächsten Jahren dramatisch zunehmen.
Dies ist mit ein wichtiger Grund, warum wir seit 30 Jahren gemeinsam mit vielen Tieren mitten in der Natur im zauberhaften Blaubeerwald leben, und mit unserer Berufung unsere Mitmenschen in ihrem eigenen spirituellen Erwachen unterstützen. Wir möchten nicht nur eine bodenständige spirituelle Lebensweise vorleben, sondern auch mit unseren sehr effektiven und ganzheitlichen Methoden unseren Beitrag am Erwachen der Menschheit leisten.