Befreie dein Inneres Kind.
von Ines Nandi -
Eine befreiende Geschichte für dein inneres Kind.
Lieber Menschenengel, darf es heute einmal in Leichtigkeit zugehen? Ich möchte dir meine kleine Erzählung „für Kinder von 8 bis 88“ vorstellen: „Die Wibbel-Wabbels kommen!“. Kürzlich, an einem Freitagabend Ende April 2016, habe ich Teile davon auf Sofengo vorgelesen. Die Zuhörerinnen – es waren nur Frauen – waren mit Freude dabei. Eine Frau schrieb anschließend in einem Kommentar:
„Eine wunderbare Geschichte, sehr berührend. Fand die Lesung entspannend und anregend zugleich. Beim letzten Lied haben mein inneres Kind & ich die Füße dann nicht mehr still halten können und mitgesungen/gesummt :-)“
Wer die Wibbel-Wabbels sind, das erfährst du gleich in der nachstehenden Leseprobe! Ich gebe das erste Kapitel meines Textes wieder:
Die Wibbel-Wabbels kommen
Was war denn das? Klara spitzte die Ohren. Ein solches Geräusch hatte sie noch nie gehört! Es war ein klingendes Singen oder ein singendes Klingen – sie wusste nicht zu sagen, was eigentlich.
Und dann sah sie es:
Vom Himmel herab, wie vom Vollmond her, der gleich einer riesigen Orange am Himmel hing, flogen seltsame Wesen durch den Abend, genau auf das geöffnete Fenster ihres Kinderzimmers zu.
Eigentlich sollte Klara schon längst schlafen. Sie war auch müde, aber der volle Mond hatte sein Licht durch die Vorhänge geschickt und sie wach gehalten.
Nun stand sie am Fenster. Sie hatte keine Angst. Die fremden Wesen sahen so freundlich und fröhlich aus, und sie waren klein – die meisten sogar kleiner als Klara selber. Sie musste lachen, als sie ihnen zuschaute, wie sie in der Luft herumwibbelten und ihre Körperchen dabei ständig ihre Form veränderten und wabbelten wie ein Wackelpudding.
„Das sind ja richtige Wibbel-Wabbels!“, rief Klara und lachte laut auf, als ein kleiner, nilpferdköpfiger Drache mit lauter bunten Punkten auf Kopf und Bauch plötzlich vor ihrem Fenster einen vernehmlichen Pupser ließ, wobei ein paar zartrosa Wölkchen aus seinem Hinterteil entwichen. Und es roch, nein es duftete dabei nach Rosengarten!
„Hallo, Klara, guten Abend!“, sangklang es aus dem breiten Drachenmaul. „Klara, das Kristallkind, nicht wahr, die bist du doch? Wir wollen zu dir.“
„Ja, ich bin Klara, aber was ist denn ein Kristallkind?“, wunderte sich das Mädchen.
„Oh, das weißt du nicht? Haben es dir deine Eltern nicht erklärt?“
„Nein.“ Klara schüttelte den Kopf.
„Dann werden wir es dir bald erzählen. Ich bin Professor Paff, der Erste. Dürfen wir hereinkommen?“
„Ja.“ Das kleine Mädchen wedelte einladend mit den Armen. Da flogen Professor Paff und viele, viele Wibbel-Wabbels in ihr Zimmer hinein.
Klara war überhaupt nicht mehr müde! Sie setzte sich auf ihr Bett und die lustigen Wesen ließen sich im Halbkreis vor ihr auf dem Boden nieder. Professor Paff stellte alle vor:
Hathora, Zerberus, Einäuglein, Einhörnchen, Lächelmädchen... Klara konnte sich nicht alle Namen auf einmal merken. Aber natürlich war sie neugierig:
„Wo kommt ihr her, was wollt ihr bei mir?“, fragte sie, als die Namen aller gesungklungen waren.
Jetzt antwortete Hathora. Sie war ein besonders freundlich aussehendes Wesen mit einem Kuhkopf und einem menschenähnlichen Körper.
„Wir kommen vom Sternbild der Plejaden und wir möchten gerne den Menschen in der heutigen Zeit helfen“, erklärte Hathora in klingendem Singsang. „Du, liebe Klara, bist noch ein Kind, aber eben darum haben wir dich ausgesucht. Du musst wissen, dass die meisten Menschen uns nicht hören und erst recht nicht sehen können, denn wir sind Wesen aus einer höheren Dimension. So drücken es manche eurer Erwachsenen aus.“
Klara machte große Augen. „Die anderen können euch nicht hören und nicht sehen?“
„Nein. Hathora wechselte ihre Körperfarbe von Blau zu Violett zu Gelb und Grün. Ihr Lachen tönte wie ein Silbergong. „Die meisten Menschen schlafen noch; viel zu wenige sind erwacht und wissen, wer sie wirklich sind. Die am Wachesten seid ihr Kristallkinder, denn ihr habt noch nicht vergessen, woher ihr kommt, stimmt's?“
Klara lächelte. Ja, sie wusste, dass sie eigentlich ein Engel war und direkt aus dem Himmel auf die Erde geflogen. Manchmal breitete sie im Traum ihre Flügel aus und schwebte nach Hause... Aber ihre Eltern wurden ärgerlich, wenn sie davon erzählte. Sie schimpften: „Wann wirst du endlich vernünftig, Klara? Lass solchen Unsinn bloß nicht in der Schule hören!“
„Ach, du lieber Himmel!“, rief Professor Paff. Seine Stimme klang jetzt wie eine verrostete Trompete. Vorübergehend wurde sein Körper knallrot und alle seine Punkte leuchteten giftgrün. Offenbar war er zornig!
„Das wussten wir nicht! Warum hast du dir ein paar solche Schnarchmützen als Eltern ausgesucht, Klärchen?“
„Um sie aufzuwecken, natürlich!“, antwortete Klara. Ja, wirklich, das hatte sie ja ganz vergessen, aber nun erinnerte sie sich deutlich: Im Himmel gab es eine Vereinbarung zwischen ihren Eltern und ihr!
Plötzlich musste das Mächen gähnen. Sie blinzelte und konnte ihre Augen kaum noch offen halten.
„Bist du müde?“, sangklangfragte Professor Paff.
„Ja-a-ah“, gähnte Klara.
„Dann leg dich doch schlafen. Wir bleiben bei dir, wenn du es erlaubst.“
„Gern!“, rief das Kind und kuschelte sich unter der Bettdecke wie in einer warmen Höhle ein.“ „Gute Nacht!“
… und wie es weitergeht? Die quirligen kleinen Wesen von den Sternen mischen das Leben der kleinen Klara und ihrer Familie ganz schön auf! Sandra und Michael Selig glauben zunächst, ihre Tochter habe Halluzinationen und bestellen den Notarzt. Zum Glück erscheint zeitgleich Wera Wolf, Sandras beste Freundin, und die kann die Wibbel-Wabbels sehen...
Hinweis: Das kleine Buch erhältst du über den Buchhandel, den Online-Buchhandel, oder über mich selbst – dann natürlich mit einer persönlichen Widmung!
(Das Bild stammt aus dem noch unveröffentlichten Bilderbuch für Kindergartenkinder, „Tina und die Wibbel-Wabbels“, das bei mir als PDF-Datei bestellbar ist.)
Herzlichst
Ines Nandi