Hallo Ihr Lieben!
Schulmobbing – nicht nur im Kindes- bzw. Jugendlichen-Alter ein Thema. Diese extreme Erfahrung kann sich wie ein roter Faden durch das ganze Leben eines Mobbing-Opfers ziehen und immense Anstrengung und Persönlichkeitsarbeit kosten, um darüber hinweg zu kommen. Der Erfolg all jener, die es geschafft haben, ist – ein starker Menschen zu sein!
Thema: „Anna – Mobbing in der Schule – Spätfolgen“
Meine Patientin Anna hatte heute ihren zweiten Termin. Gleich zu Beginn erklärt sie mir wie gut ihr unser erstes Gespräch getan hat und wie sehr sie sich darauf gefreut hatte heute wiederzukommen. Sie hätte eine kleine Überraschung für mich, aber dazu später mehr…..!!!
Anna fährt mit Ihren Erzählungen fort:
Sie ist also 11 Jahre alt, fühlt sich klein, dick und hässlich! Ein katastrophales Schuljahr geht zu ende, Anna wird nicht versetzt, vor sich selbst hat sie versagt!
Zu allem Überfluss hat Anna in der letzten Zeit die „angenehme“ Wirkung von „Mon Chéri“ entdeckt. Keiner merkt in welchen Mengen sie diese Süßigkeit konsumiert. Keinem fällt auf dass sie nach Alkohol riecht und die meiste Zeit des Tages schlafend in ihrem Bett verbringt.
Anna kann mit ihrem Wissen von heute die Ignoranz ihrer Eltern nicht nachvollziehen: „Die hätten doch etwas merken müssen!“ erklärt sie völlig Verständnislos!
Das Einzige was ihr Vater nach langem Betteln, Weinen und einem riesen Theater endlich unternimmt ist ein Gespräch mit dem Rektor, man vereinbart dass Anna die Schule freiwillig verlässt und an ein anderes Gymnasium geht.
Jetzt ist wenigsten dieser Druck weg, „ich muss da jetzt nicht mehr hin“, Anna ist enorm erleichtert. Wieder keimt neue Hoffnung und sie freut sich auf die Veränderung. Nach den Sommerferien beginnt für Anna ein neues Schuljahr an einer neuen Schule mit neuen Kameraden.
Dieses Mal soll alles anders werden. Aus Angst vor erneuter Ablehnung geht Anna komplett auf Distanz. Sie will jetzt von sich aus keine Kontakte zu ihren Mitschülern, die Pausen verbringt sie alleine und belegt im Klassenzimmer einen Platz ganz vorne in der ersten Reihe. Bewusst will sie von den Dingen, die sich hinter ihrem Rücken abspielen nichts wissen. Ihr Vorhaben gelingt, irgendwann hören Anna’ s Klassenkameraden auf sie anzusprechen und auf sie zuzugehen. Anna wird zum „Einzelkämpfer“. Auch außerhalb der Schule lässt sie sich auf keine „Freundschaften“ ein. Dass einzige Zugeständnis, das sie sich selbst neben der Schule macht ist eine 7jährige, klassische Ballettausbildung. Sie definiert sich über Leistung und Disziplin. Zwar genießt sie die Bewunderung ihrer Mitschüler bleibt nach Außen jedoch kalt und unnahbar. Nach Jahren des einsamen Lernens beendet sie ihre Schulzeit mit einem sehr guten Abitur.
Eigentlich müsste Anna jetzt glücklich und zufrieden sein, aber dieses ersehnte Gefühl will sich einfach nicht einstellen, im Gegenteil eine innere Leere breitet sich aus!
Viele Dinge ereignen sich im weiteren Verlauf ihres Lebens:
Anna studiert, arbeitet erfolgreich, heiratet einen 20Jahre älteren Mann, lässt sich nach wenigen Jahren wieder scheiden, hat danach einige wenig liebevolle Beziehungen, Anna’s Kinderwunsch bleibt unerfüllt, ihr Vater stirbt sehr früh, viele Jahre später ihre Mutter, der Kontakt zu ihrer Schwester bricht endgültig ab.
Dann begegnet Anna ihrer großen Liebe! Sie sagt: ihn „habe ihr der Himmel geschickt“!
Einige Jahre braucht Anna um zu erkennen, dass sich Menschen in ihrer Gesellschaft außerordentlich wohl fühlen, sie überall beliebt ist und egal wo sie auftaucht sofort Kontakt hat und man ihr sehr persönliche Dinge anvertraut. Noch länger braucht Anna um Menschen in ihrer Umgebung zu vertrauen. Zwei Freundinnen hat sie gefunden, die ihr beide eine sehr große Hilfe waren um das Erlebte zu verarbeiten, die eine kennt sie seit 27, die andere seit 20 Jahren. Anna lacht und meint: „ich bin eben sehr anhänglich!“
Wenn Anna heute Bilder aus ihrer Kindheit betrachtet sieht sie ein kleines hübsches Mädchen mit einer ganz normalen Figur!
Und jetzt kommt die Überraschung:
Ausgerechnet jetzt: eine alte Klassenkameradin aus ihrem ersten Gymnasium hat sie über eine Internetplattform entdeckt und angeschrieben. Sie erzählt Anna, dass schon einige Klassentreffen stattgefunden haben und immer wieder ihr Name aufgetaucht sei, man sie aber leider nicht hätte ausfindig machen können! Sie lud Anna ein, wenn sie Lust hätte, beim nächsten Treffen gerne dabei zu sein.
Was dann geschah beschreibt Anna wie folgt: „alles kam noch einmal in mir hoch, mir wurde gleichzeitig heiß und kalt und übel, da war das Gefühl von Hass, Wut, Traurigkeit, Hilflosigkeit! Mir wurde schwindelig und in meinen Ohren war ein Rauschen als würde ich gleich ohnmächtig werden. Auf einmal war alles ganz still, eine wunderbare Wärme durchflutete meinen Körper und ich wurde ganz ruhig. Dann war alles weg, wie wenn man mir eine Zentnerlast von den Schultern genommen hätte. Seither fühle ich mich richtig frei! Ganz frei!“
Das Erlebnis von Anna macht deutlich was geschehen kann, wenn wir von uns selbst aus Schritte in unserem Leben unternehmen um Dinge zu bereinigen oder zu klären.
Wir erfahren die Unterstützung unserer „himmlischen Helfer“!
Ihre *Heli*
„Praxis Life“ - Neues von der Waldhaus-Farm
Im Rahmen meiner Tätigkeit als Heilpraktikerin für Psychotherapie unterliege ich der Schweigepflicht und wahre die Anonymität meiner Patienten indem ich den Personen in meinen Fallbeispielen grundsätzlich andere Name gebe!
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