Hallo Ihr Lieben!
Schulprobleme in vielen Varianten sind bei Kindern und Jugendlichen heute an der Tagesordnung. Der entstehende Druck kommt aber nicht zwangsläufig von Außen. Im Gegenteil, oft sind es eigene Leistungsanforderungen, die einen unerträglichen Stresszustand auslösen.
Wie weit des gehen kann möchte ich in folgendem Patientenbericht beschreiben:
Thema: „Nächtliches Einnässen – Überdruck der Seele“
Das Ehepaar Maier bittet mich dringend um Hilfe. Es geht um ihren gemeinsamen 9 jährigen Sohn Marc. Die Problematik, die telefonisch kurz besprochen wird lautet: Nächtliches Einnässen.
Beim ersten Termin erscheint die ganze Familie. Der erste Eindruck ist sehr wichtig und gleichzeitig sehr spannend.
Herr Maier wirkt sehr ernst, korrekt in Anzug und Krawatte, hat er sich für diesen Termin extra frei genommen, was nach seiner eigenen Aussage, aufgrund seiner Position und aktuellen Auftragslage, nicht ganz einfach war.
An seiner Hand „hängt“ Marc’s kleiner Schwester Sofia (3 Jahre) und beansprucht immer wieder seine ganze Aufmerksamkeit für sich. Ihre hellblonden Haare und die blauen Kulleraugen erinnern, rein äußerlich, an einen kleinen „Rauschgoldengel“.
Marc’s Mutter ist Hausfrau, sie hat die gleichen Haare und Augen wie klein Sofia, ist sehr gepflegt und trägt auffallend bunte, lässige kreativ kombinierte Kleidung, sie kümmert sich um Haus, Kinder, Hund und Garten, sie lacht und wirkt fröhlich gelassen.
Marc selbst ist ein ganz normaler kleiner Junge, er wirkt unsicher, schmal ist er, dabei schon recht groß für sein Alter. Er trägt das T-Shirt seiner Lieblings-Fußballmannschaft und was mir sofort ins Auge fällt eine riesengroße Uhr an seinem dünnen Handgelenk. Eigentlich, so schießt es mir durch den Kopf, besteht der ganze kleine Kerl nur aus UHR, was sich im Verlauf des Gesprächs bestätigt!
Vater und Mutter erzählen über die vielen verschiedenen Therapien, die mit Marc schon durchgeführt wurden, leider vergeblich. Die letzte Möglichkeit um Marc’s Problem zu lösen, so der Vorschlag eines behandelnden Arztes, wäre eine Operation. Das kommt für die Maier’s aber auf keinen Fall in Frage, und so sind sie auf der Suche nach neuen alternativen Behandlungsmöglichkeiten bei mir angekommen, ihre „letzte Chance“ und „große Hoffnung“.
Jetzt ist Marc an der Reihe. Er spricht über „sein kleines Problem“ das Einnässen und wie er sich dabei fühlt. An der Art und Weise wie er dies tut und an seiner Wortwahl, kann man sehr schnell erkennen, dass Marc all diese Dinge schon sehr oft beschrieben hat.
Ich frage nach der Schule, seinen Lieblingsfächern und Fächern die er nicht so gerne mag, seinen Noten, den Hausaufgaben, Freunden, ob er Sport treibt und welchen, seinem Tagesablauf usw..
Aus seinen Ausführungen entnehme ich, dass Marc nie mit sich zufrieden ist und dass obwohl er in den meisten Fächern auf einer Zwei oder sogar einer Eins steht. Eine Drei scheint für ihn überhaupt nicht akzeptabel.
Seine Freizeit besteht, außer dem Fußball, nur aus lernen und dass ohne jegliche Aufforderung der Eltern. Er möchte einmal genauso erfolgreich werden wie sein Vater und deshalb müsste er sich eben so anstrengen. „Man bekomme halt nichts geschenkt“ ergänzt er altklug.
Immer wieder quietscht Sofia in unserem Gespräch dazwischen, Marc schaut mich völlig genervt an und rollt die Augen, seine Mutter streicht sich verlegen und hilflos durch die Haare, sie lächelt mich an, mit der unausgesprochenen Bitte um Verständnis in ihren Augen und Marc’s Vater versucht sich mehr oder weniger erfolgreich in konsequenter Erziehung.
Ich spreche Marc auf seine Uhr an und bewundere die Größe und die Farbe, ein Riesenteil! Marc ist mächtig stolz und erklärt mir dass er schon sehr früh für sein Alter die Uhr gekannt hat und dass er sich seinen Tag plant und ganz genau in bestimmte Zeiten einteilt, die er natürlich korrekt einhält.
Freunde hat er nur wenige, da diese ihre Freizeit mit „blödem Herumspielen“ verbringen was Marc „nichts nützt“! Ehrlich gesagt bin ich schon etwas sprachlos.
Auf meine Frage nach gemeinsamen Unternehmungen der Familie herrscht erstmal betretenes Schweigen. Herr Maier erklärt mir, dass dies leider nur selten möglich ist. Er arbeitet viel, unter der Woche meistens sehr lange und hat auch an den Wochenenden nur wenig gemeinsame Zeit.
Wenn dann tatsächlich mal ein paar Stunden zur freien Verfügung stehen, verbringt er diese am liebsten ganz alleine auf seinem Fahrrad oder im Fitness-Studio. Frau Maier wirkt sehr traurig, sie hat Tränen in den Augen.
Auf meine Frage direkt an Marc nach der letzten gemeinsamen Aktion mit dem Vater leuchten seine Augen. Er erzählt dass sie gemeinsam skaten waren und betont, alleine ohne seine kleine Schwester, eine richtige Männertour und wie toll das war und was ihm sein Vater alles gezeigt und beigebracht hat. Marc blüht richtig auf!
Ich habe genug gehört und gesehen!
Jetzt dürfen Marc und Sofia zu meinen Eseln und ich habe einige ungestörte Minuten mit den Eltern und weitere Informationen zu erfragen und die therapeutische Vorgehensweise zu besprechen.
In den folgenden Therapiesitzungen arbeite ich im Gespräch und gebe Vorschläge zu dringend notwendigen Veränderungen im Familienleben.
Des Weiteren setze ich gezielt ausgewählte Bach-Blüten ein und führe mehrfach Hypnose mit positiven Suggestionen durch. Marc lernt den Umgang mit Autosuggestion, Progressiver Muskelentspannung und Autogenem Training.
Schon nach der ersten Sitzung zeigt sich eine deutliche Verbesserung. Nach fünf Terminen ist Marc völlig beschwerdefrei und fühlt sich wie er selbst sagt: „wie Supermann“!
Wieder einmal bin ich Gott sehr dankbar, dass ich einer kleinen Seele helfen durfte!
Ihre *Heli*
„Praxis Life“ - Neues von der Waldhaus-Farm
Im Rahmen meiner Tätigkeit als Heilpraktikerin für Psychotherapie unterliege ich der Schweigepflicht und wahre die Anonymität meiner Patienten indem ich den Personen in meinen Fallbeispielen grundsätzlich andere Name gebe!