Hallo Ihr Lieben!
Mobbing in der Schule und seine Auswirkungen auf das Kind, dem Jugendlichen oder dem Erwachsenen, ist leider zu einer wichtigen Thematik geworden, die ich ihnen hier gerne näher bringen mag.
Eine ganz besondere Stimmung liegt heute in der Luft. Lisa, die normalerweise eher zurückhaltend und still wirkt kommt ziemlich lebhaft, richtig aufgekratzt in die Praxis. Ganz anders wie sonst beginnt sie von sich aus zu erzählen und kommt vom Hundertstel in Tausendstel. Ich höre ihr aufmerksam zu, frage nach. Es bricht förmlich aus ihr heraus und ich erfahre an diesem Tag viele einzelne Details aus ihrer Mobbing-Erfahrung. Immer wieder stehen ihr die Tränen in den Augen, ihre Stimme zittert und die Knöchel ihrer Finger treten weiß hervor. Ich hoffe beinahe darauf, dass sie „endlich“ in Tränen ausbricht, dass sich die lange angestauten Blockaden lösen, eine innere Befreiung bzw. Reinigung den Heilungsprozess in Gang setzt. Aber Lisa bleibt eisern diszipliniert! Ich lasse sie und wir beschließen die Sitzung mit einer erholsamen Entspannungshypnose.
Zwei Tage später ruft mich Lisa’s Mutter an. Sie klingt traurig und hilflos. Lisa hatte am Abend der Therapiesitzung einen Zusammenbruch und weinte bis zur Erschöpfung. Da es ihr die ersten male nach der Therapie super gut ging und jetzt ein solcher Zusammenbruch kam, will Lisa die Therapie beenden. Sie behauptet es würde ihr nichts nützen, im Gegenteil es ginge ihr nur noch schlechter. Ich nenne der Mutter die aus meiner Sicht möglicherweise wirklichen Hintergründe, warum sich Lisa jetzt verweigert. Was ich sage scheint für die besorgte Mutter sehr stimmig und sie bestätigt mir, schon ähnliche Vermutungen gehabt zu haben.
Ich bitte sie eindringlich noch mal mit Lisa zu sprechen, ihr meine Besorgnis zu vermitteln und gebe ich ihr einige gute Argumente an die Hand mit denen sie Lisa verständlich machen soll, wie wichtig es ist gerade jetzt weiter zu machen. Ich bitte sie wenigstens noch einmal zu mir zu kommen.
Am nächsten Tag übermittelt mir eine sichtlich erleichterte Mutter Lisa’s Nachricht. Sie habe es sich noch einmal überlegt und möchte weitermachen. Wir verabreden einen Termin für die kommende Woche. Auch ich bin jetzt erst einmal unglaublich erleichtert.
Eine Woche später:
Die Lisa, die mich heute mit festem Händedruck und klarem, freundlichen Blick in die Augen begrüßt, lässt neue Hoffnung in mir aufkeimen!
Sie hat in der vergangenen Woche unglaublich gearbeitet, sie erzählt und lacht, sie ist richtig ausgelassen. Sie hat keinen einzigen Tag die Schule versäumt!
Sie fühlt sich wohl dort, hat schon neue Freundschaften geschlossen und ihre Leistungen sind ausgezeichnet. Es fällt ihr leicht sich zu konzentrieren und am Unterricht zu beteiligen.
Auch das Busfahren ist kein Problem mehr, sie tut es einfach!
Sie strahlt über das ganze Gesicht! Stolz präsentiert sie mir ein extra Tagebuch, das sie angelegt hat um alles Positive, alle schönen Dinge, die sie an jedem einzelnen Tag erlebt einzutragen. Sie hat jedem Tag einen schönen Affirmationssatz gegeben und alles bunt ausgemalt und verziert. Jeden Abend ließt sie darin und erinnert sich somit immer wieder an die vielen guten Erlebnisse, besonderst an Tagen, die nicht so toll gelaufen sind. Sie isst jetzt jeden Mittag eine Malzeit und bestellt sich bei ihrer Mutter sogar bestimmt Speisen, die sie ganz besonders mag.
Für die Wochenenden hat Lisa einen Speiseplan angelegt und bekocht ihre Familie mit allerlei kulinarischen Leckereien. Sie hat viel Spaß am Kochen und am Backen. Auch Kuchen und Süßigkeiten sind wieder „erlaubt“. Für die kommende Woche hat sich Lisa vorgenommen auch eine kleine Zwischenmalzeit in Form von Obst mit in die Schule zu nehmen. Wir beenden auch diese Therapiesitzung mit einer Entspannungshypnose mit positiven Suggestionen und verabreden einen neuen Termin.
Es ist gerade so als wäre ein kleines „riesengroßes“ Wunder geschehen!!!
Im Augenblick bleibt nur das gespannte Abwarten, wie es weiter geht!
Ich halte sie auf dem Laufenden!
Ihre *Heli*
„Praxis Life“ – Neues von der Waldhaus-Farm
Im Rahmen meiner Tätigkeit als Heilpraktikerin für Psychotherapie unterliege ich der Schweigepflicht und wahre die Anonymität meiner Patienten indem ich den Personen in meinen Fallbeispielen grundsätzlich andere Name gebe!