Was bewirkt Hypnose und für wen ist sie geeignet?
von Gesine Mohr-Luschitz -
Hypnose.
Die Wissenschaft hat heraus gefunden, dass unsere Gedanken eine enorme Wirkung auf unseren Körper und unsere gesamte Existenz haben. Obwohl Gedanken eine reine subjektive Erscheinung sind, haben sie soviel Macht auf unser Dasein. So fühlen wir uns traurig, wenn uns jemand kritisiert oder wenn uns eine Person die wir lieben verlässt. Wir fühlen uns dann ungeliebt, nicht wertvoll oder unvollkommen, ohne uns im klaren zu sein, dass wir mit dieser Beurteilung über uns, dem anderen Macht geben und so eine Abhängigkeit schaffen.
In meiner Hypnose-Praxis zeige ich den Klienten dann ein Bild von einem neugeborenen Baby, die Klienten sollen sich vorstellen, dass sie dieses Kind selbst nach ihrer Geburt sind. Auf die Frage was mit diesem Kind nicht stimmt, antworten sie dann meistens, es stimmt alles, alles ist perfekt. Und genau so ist es auch, wir werden mit allen Anlagen die wir zu Entwicklung benötigen geboren.
Entscheidend ist, welche dieser Anlagen gehegt und gepflegt werden. Es kann, genau wie in unserem Garten nur das wachsen, was gegossen, gedüngt und gepflegt wird. Das wächst dann zu einer stattlichen Pflanze heran. Das heißt aber auch, dass alle Anlagen, nur weil sie aus welchen Gründen auch immer nicht gegossen wurden, dennoch vorhanden sind. Sie schlummern halt irgendwo in unserem Unterbewusstsein und warten quasi auf ihre Wiederentdeckung.
Und hier kommt jetzt die Hypnose zum Einsatz. Die Neurowissenschaft belegt, dass wir ein enormes unbewusstes Denken und Handeln besitzen. Im halbwachen Zustand bekommt man Zugang zu abgespeicherten Informationen oder Erlebnissen. Es geht nichts verloren, unser Erlebnisse, Fähigkeiten, Gedanken werden wie auf einer riesigen Festplatte gespeichert und gelagert. In Hypnose bekommt man Zugang auf eben diese Festplatte und kann sie mit Hilfe von geeigneten Bildern neu programmieren.
So kann man zum Beispiel bei Angst-Patienten den Grund der Angst heraus finden und ihn auflösen. Angst ist ein Phänomen, dass Krankheiten aller Couleur auslösen kann. Diese Menschen sind dann nicht mehr uneingeschränkt handlungsfähig. Sie können nicht mehr allein Auto fahren, sich unter vielen Menschen aufhalten usw.. Es gibt Menschen die nicht einmal mehr ganz normal zur Schule gehen können oder ganz normal einkaufen gehen können, ohne dass sie einem enormen Leidensdruck ausgesetzt sind.
Hier schicke ich die Klienten in eine imaginäre Höhle (lt. Traumdeutung oder Tiefenpsychologie der Ort des Unbewussten). Dort kommen sie dann in Kontakt mit Familienangehörigen, Inneren Anteilen - Fähigkeiten (Archetypen), "Geistigen" Helfern und ganz besonders mit ihrem Inneren Kind, das für die eigenen Bedürfnisse steht.
Es wird eine heilsame Geschichte inszeniert, die Protagonisten verändern die Realität und Heilung geschieht. Diese Heilung kann daher entstehen, weil der Klient im unbewussten Zustand nicht mehr unterscheiden kann, ob das was er erlebt fiktiv oder real ist. So begegnen den Klienten lebende und tote Familienmitglieder, mit denen dann unbedingt eine Versöhnung stattfindet oder offene Fragen geklärt werden können. Dies ist dann der eigentliche Akt der Heilung.
Manchmal möchte sich der Klient noch einmal von jemandem verabschieden, weil irgendetwas unausgesprochen blieb. Oder Verletzungen aus der Kindheit werden erklärbar gemacht und erfahren dann ihre Heilung. Manchmal unterstützen dann je nach religiöser Weltanschauung Engel, Heiler oder in der Hypnose weit verbreitet auch Tierhelfer. Entsprechende Suggestionen vertiefen das Ganze und neue Verhaltensweisen können sich manifestieren. Findet das inner Kind seine erhoffte Ruhe und inneren Frieden, beenden wir die Sitzung.
Die Klienten sind nach so einer Sitzung wie ausgewechselt, es gibt kaum jemanden, der sich nicht stark, mutig, irgendwie anders fühlt. Ziel ist es immer den inneren Frieden durch emotionale Unabhängigkeit zu finden.
Emotionale Unabhängigkeit erreicht man dann, wenn Schuld, Wut, Hass, Demütigung und vieles mehr aufgelöst werden kann. Wenn der Klient lernt, sich nicht mehr durch andere bewerten zu lassen und auf sein eigenes Urteilsvermögen vertraut. Wenn er weiß, dass er ein Kind der Liebe ist, auch wenn sich die Eltern zerstritten haben. Wenn dem Klienten klar geworden ist, dass er dennoch das Leben als Geschenk betrachten darf, dass genau die Geburt das Geschenk der Eltern an das Kind ist.
Ich lasse dann meist den Klienten zu den Eltern sagen. "Liebe Mama, lieber Papa, danke für das Leben, und das ist genug. Euch zu Ehren mache ich jetzt das Beste daraus." Oft weinen diese dann, und eine lange aufgestaute Emotion kommt dann wieder ins fließen. In diesem Fall ist es dann immer die Liebe.
Herzlichst Gesine Mohr Luschitz