Spiritualität: Leben im Paradies – wir haben die Wahl - Teil 2.
von Gerhard Schobel -
Unser Körper ist der Tempel unserer Seele und unseres Geistes.
Er ist unsere intimste Schöpfung, wir könnten auch sagen, der erste Ausdruck dessen, wie wir uns als Seele entwickeln. Vielleicht ist es deshalb für uns so schwierig, unseren Körper zu beachten, da wir ja gleichzeitig unsere Schöpfung betrachten und darin erkennen, wie und inwieweit wir in Einklang sind mit dem was wir denken, fühlen, wünschen und erhoffen.
Unser Körper zeigt uns, genauso wie unsere Umwelt, ob wir in Einklang mit den ewigen Gesetzen unseres Universums handeln oder aber Raubbau betreiben. Da gibt es keinen Unterschied zwischen innen und außen, denn alles was innen ist, ist außen und umgekehrt. Sind wir bereit, das was wir draußen erkennen, als einen Ausdruck von uns selbst zu akzeptieren? Sind wir gewillt, die Verantwortung dafür zu übernehmen, dass alles, was uns draußen begegnet, etwas mit uns selbst zu tun hat?
Oder, wie manche spirituellen Schulen und Psychologierichtungen feststellen, eine reine Projektion unserer Innenwelt und des kollektiven Unbewussten, ins Außen darstellen? Wenn wir dazu bereit sind, dann ist dies ein wichtiger Schritt auf dem Weg des Erwachens. Wir werden uns bewusst, dass wir die Mit-Schöpfer unserer Umwelt sind und deshalb die Macht haben, diese, durch die Veränderung unseres Bewusstseins, unseres Denkens, Fühlens und entsprechenden Handelns anders zu gestalten.
Die Welt entspricht Deinen Gedanken, heißt es im Huna, der hawaiianischen Philosophie. In den Lehren des Hermes Trismegistos wird dies im Gesetz der Entsprechungen formuliert, in dem es heißt, wie Oben so Unten, wie Innen so Außen.
Die Psychologie lehrt uns, dass es keine objektive Wahrnehmung gibt. Alles was wir wahrnehmen, ist geprägt durch unsere Filter, bestehend aus Glaubenssätzen, Überzeugungen, Gedanken, inneren Bildern und Konzepten über die Welt, die wir irgendwann übernommen oder gelernt haben.
Was uns umgibt ist reine Energie und wir formen diese, in unserem Gehirn, in eine verarbeitbare Erfahrung. Wir nehmen wahr, was wir, bewusst und unbewusst, wahrnehmen wollen. Die Welt in und um uns herum ist keine objektive, sondern eine sehr subjektiv wahrgenommene.
In dieser Erkenntnis liegt ein mächtiger Schlüssel des Erwachens. Wenn wir uns bewusst werden, dass wir durch unsere Gedanken, Gefühle, Glaubenssätze etc. unsere Welt mitgestalten, ja dass wir durch die Fokussierung auf bestimmte Themen, diese energetisch aufladen und verstärken, dann können wir diese Erkenntnis auch ganz bewusst nutzen, unser Denken und Fühlen, unsere Bewertungen über die Welt zu verändern und unseren Fokus, unsere Energie auf das zu richten, was wir erreichen wollen.
„Das Leben hat den Erdball nicht durch Kampf erobert, sondern durch Vernetzung“. Margulis und Sagan in „Microcosmos“, 1986
Wenn wir beginnen unsere Kräfte durch Vernetzung zu bündeln, haben wir die Macht, unsere Erde als das Paradies zu erhalten, die sie immer schon war. Es liegt an uns, inwieweit wir bereit sind, uns als ein Teil der Natur, ein Teil des einen Bewusstseins anzuerkennen und uns in diesem Bewusstsein zu entwickeln oder inwieweit wir unsere Aufmerksamkeit weiterhin auf die Entwicklung unseres Ego’s fokussieren und für den kurzen Gewinn Raubbau an uns selbst und an der uns umgebenden Natur betreiben. Wir haben die Wahl.
Herzlichst
Gerhard Schobel
Mehr zum Autor:
Gerhard Schobel
ist Inhaber des Zentrum aeon, Basel
Psychosynthese-Lehrer, Huna & Lomi Lomi Lehrer
und unterrichtet im In- und Ausland seit 1987
Coach und Therapeut in eigener Praxis
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