Frieden, Einkehr und Stille.
von Gerhard Schobel -
Frieden.
Ist Frieden unter den Menschen und mit der Natur überhaupt möglich? Ich sage ganz entschieden ja. Frieden ist möglich.
Wenn wir die Nachrichten hören oder lesen, dann sind diese voller Kriegsmeldungen, Bombenattentaten, Naturkatastrophen, Mord und Totschlag.
Auf den ersten Blick scheint es so, als ob die Menschheit entweder mit sich oder der Natur im Krieg ist. Da scheint der Gedanke, dass Frieden möglich ist eine Utopie. Meilenweit von dem entfernt, was John Lennon in seinem Song „Imagine“ bereits 1971 besungen hatte: „Stell Dir vor, all die Leute leben ihr Leben in Frieden.“
Verschiedene Kulturen haben uns jedoch aufgezeigt, dass ein Leben in Frieden möglich ist. Wir kennen z.B. das Volk der Todas, im Südwesten Indiens oder die hawaiianischen Traditionen des Ho’oponopono.
Frieden beginnt bei mir
Was alle diese Menschen gemeinsam haben, ist die Erkenntnis: Frieden beginnt bei mir. Ich muss mit mir in Frieden leben und bereit sein 100%ig Verantwortung für mein Denken, Fühlen und Handeln zu übernehmen.
Frieden zu schaffen bedingt eine große Ehrlichkeit und Klarheit mit mir selbst und die Bereitschaft, meinen Teil am Konflikt oder an der Krise einzusehen und mein Verhalten entsprechend zu verändern.
Es braucht auch die Bereitschaft, mich zu entschuldigen, loszulassen und mein Gegenüber aus seiner Schuld zu entlassen, zu verzeihen. Das ist nicht immer einfach. Es bedingt Respekt und Achtung mir selbst und dem Anderen gegenüber.
Es bedeutet eine Haltung einzunehmen, in der ich anerkenne, dass wir uns alle bemühen, unser Bestes zu geben um geliebt und anerkannt zu werden. Diese Haltung verleitet uns manchmal zu Denk- und Verhaltensweisen, die für Außenstehende nicht nachvollziehbar sind, weil wir alle aus verschiedenen familiären und ethnischen Kulturen kommen, mit unterschiedlichen Werten, Haltungen und Verhaltensmuster.
Was würde geschehen, wenn wir erkennen könnten, dass die Konflikte und Verletzungen, die wir durch andere erfahren, nur Weckrufe unserer Seele sind, um uns zu helfen, aufzuwachen?
Was würde geschehen, wenn ich akzeptieren würde, dass die Person, die mich im Moment ganz besonders herausfordert, mir hilft, in meiner eigenen persönlichen, spirituellen Entwicklung voranzugehen, dass sie meine Lehrerinnen / mein Lehrer ist? Was würde geschehen, wenn ich mir bewusst würde, dass alles, was ich erlebe mit meinen Illusionen und Träumen über mein Leben zu tun hat?
Es könnte dazu führen, dass ich aufhöre, den Anderen zu beschuldigen und beginne, mir selbst bewusst zu werden. Bewusst zu werden, wie ich meine Welt und all das Schöne und das Elend darin miterschaffe. Es könnte dazu führen, zu entdecken, wie ich durch das Annehmen der Konflikte, Hinweise für ein beglückendes, zufriedenes Leben finde. Es könnte dazu führen, dass ich meine wahre Freiheit entdecke und das Spiel des Lebens durchschaue. Ich werde vom getriebenen Mitspieler wieder zum Regisseur meines Lebens. Wäre das nicht etwas für Dich?
Herzlichst
Gerhard Schobel
ist Inhaber des Zentrum aeon, Basel
Psychosynthese-Lehrer, Huna & Lomi Lomi Lehrer
und unterrichtet im In- und Ausland seit 1987
Coach und Therapeut in eigener Praxis