Ich öffne mich für Partnerschaft
(Auszug aus der CD „Liebe, Freiheit und Sexualität“ - Livemitschnitte)
von Gerd Bodhi Ziegler
Damit eine Frau sich ganz einem Mann sich öffnen und schenken kann, muss sie stark genug sein, um bedürftig sein zu dürfen. Sie muss stark genug sein, um auch schwach sein zu dürfen. Sie muss stark genug sein, um die Teile in ihr, die sich abhängig fühlen und bedürftig, zu umarmen. Deshalb braucht es die Begegnung mit dir in deinem Alleinsein.
Dass du zunächst einmal in deinem Alleinsein deiner Bedürftigkeit, deiner abgrundtiefen Sehnsucht, deinem Verlangen nach Liebe begegnest. So gibst du ihm in dir Raum bis es dich ganz erfüllt. Stolz und Angst schmelzen dahin, und du kannst sagen:
„Komm, komm, Geliebter! Ich sehne mich so nach dir. Ich fühle mich alleine unvollständig. Mir fehlt etwas ohne dich. Ich brauche dich. Ich sehne mich nach deiner Nähe. Ich brauche deine Liebe.“
Erst wenn wir uns das zutiefst eingestehen können, erfüllt uns allein dieses Eingestehen, dieses Raumgeben der Sehnsucht, – und unser Stolz, unsere Abgrenzung, unser Selbstschutz schmelzen einfach dahin. Allein diesem brennenden, sehnenden Wunsch mit einem Geliebten zusammen zu sein, oder einer Geliebten – dem Raum zu geben, kann vollkommen ekstatisch sein.
Und öffne dich vollkommen für dich selbst – für die Liebe, die in jedem Augenblick da ist. Und in dem Maße, wie wir lernen, mit uns zu sein und uns selbst zu begegnen, werden wir reif für eine Begegnung mit Mann oder Frau im Außen.
Das Magische ist, sobald wir reif sind, sobald es das ist, was wir brauchen, geschieht es. Solange für uns die Begegnung für uns alleine zunächst einmal dienlich ist, hilfreicher ist, bekommen wir genau das. Und in der Öffnung für dich selbst, öffnest du dich gleichzeitig für das Wahrnehmen und Fühlen dessen, was dir fehlt und wonach du dich sehnst. Das will zunächst einmal von dir selbst in Besitz genommen werden, angenommen werden, umarmt werden. Solange du dich selbst dich damit nicht umarmen kannst, kannst du dich noch nicht in einer Umarmung einem geliebten Mann schenken.
Indem du dich damit umarmst, beginnt deine Erfüllung. Genau genommen sind wir bereits das, wonach wir uns sehnen. Deshalb kann dieses Sehnen auch nie im Außen bei einem Partner erfüllt werden. Der Partner im Außen kann uns nur unser inneres Sehnen spiegeln. Und wenn uns das nicht bewusst ist oder bewusst wird, werden wir uns sofort beim geliebten Menschen verlieren und dann beginnen die üblichen Beziehungsdramen, die meistens unerfreulich enden.
Wenn wir aber von Anfang an wissen, dass das, was der Partner an Anziehung und Sehnsucht in uns auslöst, etwas ist, was wir in uns selbst finden wollen und müssen, können wir das Zusammensein mit dem anderen nutzen, um uns zu begegnen.
Wenn dich eine Beziehung, eine Liebesbeziehung, nicht zu dir selbst führt, ist sie nichts wert. Sie wird früher oder später in massives Leid führen. Nur eine Beziehung, die dazu dient, dich zu dir selbst zu bringen, wird auf Dauer Bestand haben und wird glücklich sein, und wenn die Zeit vielleicht vorbei ist, auch in Frieden und glücklich enden – stimmig enden.
Achtet bei euren Liebesbegegnungen darauf, dass die Liebesbegegnungen euch zu euch selber führen und nicht von euch selbst weg.
Herzlichst Gerd Bodhi Ziegler
Die CD ist erhältlich im Shop auf www.gb-ziegler.de