Es war das zweite Mal, dass ich (Christa) zum Centro d’Ompio fuhr, wieder voller Aufregung und Vorfreude. Das Centro ist ein besonderer Platz – meinte Bodhi, der schon seit 18 Jahren hierher kommt.
Dieses Jahr feiert man dort das 20-jährige Bestehen des am Lago d’Orta liegenden Kraftortes. Und so wie Bodhi am ersten Abend erzählte, war es wirklich. Alle Prozesse gehen schneller vonstatten, Begegnungen gehen tiefer. Widerstände lösen sich auf. Die Energie ist mächtig.
Alles fließt... im Energiefeld der Liebe (Christa)
Ich möchte euch von meinem Erleben in diesem Energiefeld der Liebe berichten, wo alles irgendwie ins Fließen kommen muss, wenn wir uns dem Leben schenken. Und es sind nicht nur Liebe und viele Tränen geflossen, sogar der Himmel hat zwischendurch seine Schleusen geöffnet - mit Blitz und Donner, so dass der gemeinsame Ausflug nach Orta ins Wasser fiel. Um die Stimmung wieder aufzuheizen, haben wir dann auf heiße Rhythmen und Trommelmusik getanzt – oh, das war herrlich, es gibt kaum was Schöneres für mich.
Es gab dieses Jahr sehr viel Herzsitzarbeit, Bedarf war genügend da. Wir waren auch eine sehr große Gruppe, viele sehr unterschiedliche Menschen – eine wundervolle Spannbreite menschlichen Ausdrucks. Spannend war zu beobachten, wie wir uns gegenseitig die Knöpfe drückten, wie man so schön sagt.
Und wir sind und waren uns oft perfekte Spiegel. Manches bewundern wir an anderen und finden diese ganz toll und an anderen regt uns irgendetwas fürchterlich auf. Wir merken meist nicht, dass vielleicht genau dies unsere größte Sehnsucht ist.
Gleichzeitig war auch viel gegenseitige Unterstützung spürbar, manchmal direkt, wenn jemand z. B. eine Umarmung brauchte und auch oft indirekt, einfach durch liebevolle Präsenz, durch Offenheit oder einfaches Mitfühlen. So sind wir Heiler füreinander, wie Bodhi auch sagte, gleich, ob Schmerz, Hilflosigkeit oder Verzweiflung auftauchen oder ob wir gerade vor Liebe überfließen.
Und Bodhi arbeitet ja, wie er sagt, gleichzeitig mit allen, wenn jemand auf dem Herzstuhl sitzt. Ich bin immer wieder berührt, was dies bei vielen in uns auslöst. Bodhi hat auch eine besondere Art und Befähigung zu sprechen, so dass sich Stille in uns ausbreiten kann, unser Herz sich öffnet und wir sehr berührbar werden.
Dann brauchte es nur einen kleinen Auslöser, die Tränen einfach fließen zu lassen. Dämme brachen hier und da auf, ihr kennt das ja. Ich erinnere mich, dass ich nach einem Musikstück einfach da saß und weinte, so berührt war ich von all dieser Liebe.
Es war auch schön, die Liebespaare zu sehen, das ist einfach ein besonderer Zauber, wie ein in sich geschlossener Kreis, so nehme ich das wahr.
Zweimal machten wir eine Meditation im Stehen, die mir überraschend gut gefiel. Wir sollten uns einfach bewegen, wie es gerade aus uns kommt und auch die Stimme miteinbeziehen. Das war wunderschön in diesem besonderen Tempel des Centro, kraftvoll durch die Energie der vielen wundervollen Menschen, innerlich ausgleichend und zentrierend.
Eine völlig andere Energie entstand, als wir eines Nachmittags eine intensive Atemarbeit machten, das Verbundene Atmen. Monika erklärte uns, dass unser Körper mit jedem Atemzug alle Bereiche durchscannt und sich selbst repariert. Darum ist Durchatmen für uns auch so wichtig, wir haben wundervolle Selbstheilungssysteme. Bei verstärktem Atmen können zudem auch Gefühle, die irgendwo im Körper abgelegt sind, wieder auftauchen. Das kann schmerzhaft und zugleich heilsam sein. Zudem ist es sehr überraschend, was da alles auftauchen kann, die ganze Palette von Gefühlen, von Erstarrung bis Ekstase. Schön, dass es genügend unterstützende Kräfte und Assistenten gab. Ich fühlte mich sehr aufgehoben.
verfasst von Teilnehmerin Christa