Häusersysteme in der Astrologie
von Georg Dehn
Die Erfindung des Rades war gekoppelt an die Entdeckung der Kugel. Wir wissen, dass die alten Hochkulturen bereits von der Erde als einem Himmelskörper, einer Kugel, eines Globus wussten.
Sonnenlauf und Erdumdrehung wurden gekoppelt und in der Horoskop Zeichnung gemeinsam auf einer Ebene dargestellt. Die Sonne im Tierkreis, das Erdenrund in astrologischen 12 Häusern.
In der babylonischen Zeit, 500 v.Chr. entstand dies bereits und die Griechen derselben Zeit maßen die Zeit in einem Zwölfersystem. Dadurch entstand des Pythagoras 360°-Kreis, der 12-stündige Tag, die 12-stündige Nacht.
In der Beobachtung des Tageslauf und entdecken schon die verschiedene Länge, die sich ständig im Laufe des Jahres ändernde Dauer von Tag und Nacht.
Die astrologische Häusergröße spiegelt diesen Wandlungsprozess, der nur am Frühlings- und Herbstpunkt eine rechtwinklige Achse von Aszendent AC-DC Descendent und Medium Coeli MC-IC Imum coili zeigt.
Porphyrius ist ein Mathematiker des Altertums, der astrologisch Häuser berechnete. Dann gab es eine Menge neuerer Versuche, nachdem die Kopernikanischen Planeten-Gesetze bekannt wurden. (Morinus, Campanus, Placidus, Regiomontanus) hier ist die Kugelgestalt die große Herausforderung.
Nach einer langen Pause hat Heinz Specht vor ca 50 Jahren (s.a. ViGeno Forum Astrologie, "Koch oder Placidus") endlich auch die Planetengestalt, den unregelmäßig geformten, individuellen Himmelskörper Erde durch ein eigenes System vollständiger erfasst. Das sogenannte Koch-System ist das eigentliche GOH, sprich Geographische-Orts-Häuser.
Heinz Specht (*1925), Mitglied der Kosmobiosophischen Gesellschaft von Ernst und Edith Wangemann hat sein GOH durch anatomische und Krankheitsdaten nachgewiesen. Edith Wangemann hat viele Jahre der Forschung mit diesem System verbracht. Ihre Ergebnisse werden zur Zeit noch erfasst und sollen irgendwann veröffentlicht werden.
Die deutsche Fachzeitschrift Zenit hatte 1928 einen Wettbewerb ausgeschrieben. Es wurde gefragt, wer das Radix von Marie Peary berechnen konnte. Die Tochter des Polarforschers Richard Peary war während einer Expedition in Nordgrönland, auf 77°46' N geboren worden (12.9.1893, 18h45 und bei 76°40' W). Das einzige "funktionierende" Horoskop konnte mit dem Häusersystem Regiomontanus berechnet werden. Alle anderen versagten. Leider muss es von Hand nachgerechnet werden, da die heutigen Programme nur bis 60° N konfiguriert sind.
Wie die US-Amerikaner mit ihren astrologisch äqualen Häusern umgehen habe ich noch nicht kapiert. Wie der Name sagt, werden die Häuser in der Astrologie einfach mit je 30° Größe an den Aszendent AC "drangehängt".
Mir erscheint das wie eine Notlösung, um das Chaos der vielen Renaissancemathematiker (s.o.) zu umgehen. Die Inder und auch unsere Kollegen bis mindestens Kepler (17.Jh) nutzten auch astrologisch äquale Häuser.
Die oben beschriebenen brauchten lange um sich durchzusetzen. Wer weiß, ob die jemals reell benutzt wurden, denn es ist ja auch eine Frage der Tabellen die gedruckt sein mussten. Die Spitze 10 muss im äqualen exakt oben sein, der Medium Coili MC landet dann aber rechnerisch irgendwo zwischen dem 9. und 11. Haus.
Oft wird auch der Aszendent AC als die Mitte des ersten Hauses angenommen. Das ist eine interessantere astrologische Variante, die auch Ergebnisse bringt. Alle anderen Häuser äqual zu lassen, kann ich jedoch nach meinen Erfahrungen mit GOH und Placidus nicht ernst nehmen.
Sehr irritierend ist es, wenn die Verlage dann selbst keine Ahnung haben und ein Buch wie das von Sakoian Acker kommentarlos heraus geben. Dort wird über Häusersysteme überhaupt nichts ausgesagt. Selbst bei Rudhyar, dem amerikanischen Altmeister, habe ich keine Erklärung gefunden