3. Qi Gong plus . . . Spontanen Bewegungen
von Frithjof Krepp -
Das Qi Gong der Spontanen Bewegungen Teil 1
Klavierimprovisation als Analogie
Ich habe Klavierspielen gelernt, in dem ich als Kind das Spielen nach Noten von meinem Klavierlehrer beigebracht bekam. Nachdem ich im Spielen eine Basistechnik hatte, begann ich zu improvisieren, in dem ich das Notenblatt weglegte und einfach darauf losspielte. Am Anfang war das noch mehr Klimperei, es zeigte sich aber schon bald ein Spielen über die ganze Tastatur, das sich immer mehr weiter entwickelte.
Wenn ich improvisiere bin ich ganz entspannt und beobachte, was aus mir heraus kommt, zum Ausdruck gebracht werden will, in dem es sich auf die Finger und Tasten überträgt. Es ist kein willentliches Spielen, Konzentration auf irgendwelche Noten, sondern ein stetiger Fluss, den ich nicht kontrolliere, außer ich beende die Improvisation,
Analog verhält es sich mit dem Qi Gong der Spontanen Bewegung
Das frei gesetzte Qi
Während man üblicherweise nach einer Qi Gong Praxis, die einer festen Bewegungsform folgt, sein, durch die Praxis gewonnenes, Qi im Unterbauch sammelt und damit die Übung beendet, wartet man bei diesem Qi Gong Stil noch mit dem Einsammeln des Qi’s und lässt stattdessen die spontanen Bewegungen zu, einen Tanz des Qi’s als Bewegungsimprovisation.
Man spürt in der tiefen Entspannung in den Körper hinein, lässt los und gibt nun der Energie, die durch die vorangegangene Qi Gong Praxis aufgebaut wurde, die Gelegenheit, im Körper zu fließen und Blockaden aufzulösen. Dadurch können nun leichte aber auch schnelle Bewegungen kommen Auch Gefühle können sich z.B. durch Wut oder Tränen zeigen, wobei diese Tränen nicht nur Trauer, sondern auch Freude zum Ausdruck bringen können. Am Ende sammelt man sein Qi wie üblich im Unterbauch ein.
Wichtig ist, dass der freie Fluss der Energie am Anfang von einem erfahrenen Qi Gong Lehrer begleitet wird, der mit den verschiedensten sich zeigenden Phänomenen vertraut ist und den Weg zeigt, wie man z.B. aufkommende negative Gefühle schnell beruhigt.
Selbsthilfe durch spontane Bewegungen
Viele Menschen fühlen sich in der heutigen Zeit gestresst, in einem immer gleichen stereotypen Alltag eingesperrt. Dazu kommen Reizüberflutung, immer mehr neue Computertechniken, die zu integrieren sind. Es fehlt den Menschen die Möglichkeit eines Innehaltens und Selbstausdrucks, was dazu führt, dass manche sich immer müder, schlapper und mutloser fühlen, und der Stressfaktor steigt . . . bis der Burnout kommt.
Hier kann ein Qi Gong der Spontanen Bewegungen Wunder bewirken, weil es von innen her befreit, weil durch die spontanen Bewegungen die Qi Blockaden aufgelöst werden können, das Qi mehr fließen und sich mehren kann. Man spürt sich wieder, kommt in seine Kraft und kann notwendige Veränderungsprozesse im Außen einleiten, zu denen bisher die Energie fehlte.
Das Qi Gong der Spontanen Bewegungen im Westen
Das Qi Gong der spontanen Bewegung ist in Deutschland bisher kaum zu finden , wird auch meines Wissens gar nicht in der Qi Gong Lehrer Ausbildung unterrichtet . Der Grund dafür ist, dass viele Qi Gong Lehrer es gar nicht kennen oder gehört haben, dass es gefährlich sei, weil es in China seit etwa Mitte der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts verboten ist. Aber nicht alles, was in China verboten ist, ist gefährlich. Oder ist Freiheit etwa gefährlich?
Dass wir im Westen überhaupt etwas über das Qi Gong der Spontanen Bewegung erfahren durften, verdanken wir glücklicherweise einigen Qi Gong Großmeistern (Master Gao Yun, Master Bai Yin, Grandmaster Wong Kiew Kit u.a.), die, weil sie dieses Qi Gong in China nicht mehr praktizieren durften, das Wissen gegen Ende des letzten Jahrhunderts in die USA, nach Australien und Europa getragen haben. So sind wir im Westen im Besitz eine Wissens über einen hoch wirksamen Qi Gong Stil gekommen, der den Chinesen in China vorenthalten wird, wo er einst entstanden ist.
Mehr über die Geschichte des Qi Gongs der Spontanen Bewegung, und wie es in den 80er Jahren von einem der millionenfach praktizierten, populärsten Qi Gong Stile in China zu seinem Verbot gekommen ist, erfahren sie in meiner nächsten Veröffentlichung.
Ich schreibe diese Reihe Qi Gong plus . . . , weil ich durch die Praxis von Qi Gong wieder gesund geworden bin, weil ich sehe, wie es auch den anderen Leuten besser geht, wenn sie regelmäßig praktizieren, weil man durch Qi Gong mehr zu sich selbst finden kann, zu mehr Ausgeglichenheit, tiefer innerer Ruhe und Frieden, weil ich meine, dass die Welt friedlicher wäre, wenn mehr Menschen Qi Gong praktizieren würden, und weil ich meine, dass die Leute in Europa noch viel zu wenig über Qi Gong wissen.
Die Reihe heißt Qi Gong plus . . . , weil es sich im Laufe jahrelanger Praxis gezeigt hat, dass man zum „normalen“ Qi Gong noch Techniken addieren kann, die seine Wirkung steigern und vertiefen können. Diese Erfahrungen möchte ich weiter geben.
Herzlichst
Frithjof Krepp
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