4. Qi Gong plus . . . Spontanen Bewegungen
von Frithjof Krepp -
Das Qi Gong der Spontanen Bewegungen Teil 2
Vom Aufstieg des Qi Gongs der Spontanen Bewegungen im China der 80er Jahre
Nach dem Ende der mörderischen Kulturrevolution unter Mao Tse Tung war es gegen Ende der 70er Jahre in China wieder erlaubt, Qi Gong zu praktizieren, und das Qi Gong der Spontanen Bewegungen entwickelte sich als ein spezieller Stil zu einer Massenbewegung. Es kam zu einem regelrechten Qi Gong Fieber, welches das ganze Land mit bis zu 60 Millionen Praktizierenden zu erfassen schien und zu einem Symbol des Aufbruchs nach etwa zehn Jahren Unterdrückung wurde.
Man fand sich in großen Gruppen, stellenweise zu Hunderten im Freien und in den Parks großer und kleinerer Städte, zusammen und praktizierte nach den üblichen Qi Gong Bewegungsfolgen des populären Kranich-Qi Gongs anschließende Spontanbewegungen.
Unter den Praktizierenden waren auch viele kranke Menschen und solche, die von den Ereignissen der letzten Jahre schwer traumatisiert waren. Diese verdanken in dieser Zeit dem angeregten Qi Strom während der Spontanbewegungen Linderung und Gesundung von selbst schwersten Erkrankungen.
Hierüber berichtet Prof. Dr. Dr. Ots, der als junger Mann zu dieser Zeit in China war und seine Doktor Arbeit über das Qi Gong der spontanen Bewegung schrieb unter dem Titel: Stiller Körper – Lauter Leib – Aufstieg und Untergang der jungen chinesischen Heilbewegung Kranich-Qi Gong.
Vom Untergang des Qi Gongs der Spontanen Bewegungen im China der 80er Jahre
Leider wurde das Qi Gong der Spontanbewegungen nach einer raschen Blütezeit von der chinesischen Regierung verboten. Dies hatte zwei Gründe. Konservative Richtungen des Qi Gongs sahen es als unmöglich an, dass man sich so extrovertiert in der Öffentlichkeit präsentierte, Emotionen zeigte, denn es kam auch in den Gruppen zum Fließen von Tränen oder Wutausbrüchen, was aus traditioneller, asiatischer Sicht einem „Gesichtsverlust“ gleich kam und der Forderung des Konfuzianismus entgegenwirkte, dass der Geist die Emotionen zu beherrschen habe.
Die chinesische Regierung sah bald eine mögliche Gefahr, die von den Menschenmengen mit ihren sich frei bewegenden Körpern, von denen es in China immer mehr und mehr wurden, ausging. Wer sich frei bewegt, denkt demnächst das Wort Freiheit, spricht es aus, schreit es heraus, vielleicht mit einem Plakat auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking.
Schnell hatte man den einen oder anderen Grund dafür gefunden, dieses politisch ungeliebte Qi Gong der freien Bewegung zu stigmatisieren. Es würde die Gesundheit gefährden und sorge für geistige Verwirrung sagte man ihm nach. So verschwand das Spontan-Qi Gong gegen 1986 mit seinem freien Fluss, zu Unrecht gebrandmarkt, wieder von der Bildfläche in China, nachdem es für einige Zeit große Hoffnung auf Gesundheit unter den Menschen gebracht und Begeisterung entfacht hatte.
Das Qi Gong der Spontanbewegungen lebt weiter im Westen
Das Qi Gong der Spontanbewegungen verschwand zwar in der chinesischen Öffentlichkeit, um vereinzelt im Westen wieder aufzutauchen. Qi Gong Meister wie Master Gao Yun, Master Bai Yin, Grandmaster Wong Kiew Kit u.a., die die Spontanbewegungen als eine Essenz der Qi Gong Praxis erkannt hatten, brachten diesen Stil in die westliche Welt, in die USA, Australien und Europa.
Hier lebt er weiter und findet langsam mehr und mehr begeisterte Anwender. Mein Glück war es, diesen Lehrern zu begegnen und von ihnen lernen zu dürfen, wie man diesen freien Fluss der Energie, den Tanz des Qi’s, in Gang setzt und seiner Kreativität Ausdruck verleiht, wodurch ein Raum entsteht, in dem das Qi im Körper optimal fließen kann, wo sich der sogenannte Yin und Yang Ausgleich vollzieht, das Qi die Blockaden in den Meridianen durchbricht, und Gesundungsimpulse gesetzt werden.
Ich wünsche allen Qi Gong Praktizierenden diese wohltuende Erfahrung. Weiterhin hoffe ich, dass ich alle, noch nicht Qi Gong praktizierende Leser, mit diesem Artikel inspirieren konnte.
Ich schreibe diese Reihe Qi Gong plus . . . , weil ich durch die Praxis von Qi Gong wieder gesund geworden bin, weil ich sehe, wie es auch den anderen Leuten besser geht, wenn sie regelmäßig praktizieren, weil man durch Qi Gong mehr zu sich selbst finden kann, zu mehr Ausgeglichenheit, tiefer innerer Ruhe und Frieden, weil ich meine, dass die Welt friedlicher wäre, wenn mehr Menschen Qi Gong praktizieren würden, und weil ich meine, dass die Leute in Europa noch viel zu wenig über Qi Gong wissen.
Die Reihe heißt Qi Gong plus . . . , weil es sich im Laufe jahrelanger Praxis gezeigt hat, dass man zum „normalen“ Qi Gong noch Techniken addieren kann, die seine Wirkung steigern und vertiefen können. Diese Erfahrungen möchte ich weiter geben.
Herzlichst
Frithjof Krepp
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