Die Legende der Regenbogenkämpfer
Die Vorfahren sagten, dass Menschen mit heller Haut in großen Kanus, die von riesigen, weißen Flügeln angetrieben würden, wie große weiße Vögel aus der See im Osten kommen würden. Die Menschen, die aus diesen Booten aussteigen würden, sähen aus wie riesige, weiße Vögel, aber sie hätten zwei unterschiedliche Füße. Ein Fuß sehe aus wie der einer Taube, der andere wie der eines Adlers. Der Fuß der Taube stehe für eine schöne, neue Religion der Liebe und Freundlichkeit, während der Fuß des Adlers für materielle Gier, technische Größe und Kriegsfähigkeit stehe.
Viele Jahre lang herrsche der starke Fuß des Adlers vor, denn obwohl diese neuen Menschen viel von der neuen Religion sprächen, lebten nicht alle Hellhäutigen danach. Statt dessen griffen sie mit ihren Klauen nach den rothäutigen Menschen und töteten sie, nutzten sie aus und machten sie zu Sklaven.
Nachdem die Indianer sich dieser Umklammerung auf verschiedene Art und Weise widersetzt hätten, ließen sie sich zu kleinen, schwachen Enklaven zusammentreiben. So werde es viele Jahre lang bleiben. Aber dann komme eine Zeit, in der die Erde sehr krank werde. Wegen der gnadenlosen Gier der neuen Kultur werde die Erde mit todbringenden Flüssigkeiten und Metallen angefüllt, die Luft werde mit Rauch und Asche verseucht, und sogar der Regen, der die Erde säubern solle, werde in giftigen Tropfen herunterfallen. Vögel, Fische und ganze Wälder begännen zu sterben.
Aber dann komme ein Licht aus dem Osten, und die Indianer fänden ihre Kraft wieder, ihren Stolz und ihre Weisheit. Der Legende nach würden sich ihnen viele ihrer hellhäutigen Brüder und Schwester anschließen, die in Wirklichkeit die wiedergeborenen Seelen der Indianer seien, die von den ersten hellhäutigen Siedlern getötet und versklavt worden waren. Es heißt, dass die toten Seelen dieser ersten Menschen in allen möglichen Körpern verschiedener Hautfarbe zurückkämen: Rot, Weiß, Gelb und Schwarz. Vereint wie die Farben des Regenbogens würden diese Menschen allen anderen Menschen auf der Welt beibringen, wie man Mutter Erde liebt und verehrt, aus deren ureigener Materie auch wir Menschen gemacht seien.
Unter dem Symbol des Regenbogens schlössen sich dann alle Rassen und Religionen der Welt zusammen, um die große Weisheit vom Leben in Harmonie miteinander und mit allen Lebewesen der Erde zu verbreiten. Jene, die diese Lehren verbreiteten, würden als "Regenbogenkämpfer" bekannt. Obwohl sie Kämpfer seien, trügen sie den Geist der Vorfahren in sich, und sie hätten das Licht des Wissens in ihren Köpfen und Herzen. Und sie fügten keinem anderen Lebewesen Schaden zu. Der Legende zufolge, würden diese Regenbogenkämpfer nach einem langen Kampf, den sie nur mit der Kraft der Liebe führen, die Zerstörung und Entweihung von Mutter Erde beenden. Dann würden in einer langen, glücklichen und friedvollen, goldenen Zeit, Friede und Überfluss auf Mutter Erde herrschen.
"Tränen der Götter" von Chris Morton
Was ist eigentlich ein Friedenskrieger bzw. ein Regenbogenkrieger?
Der Regenbogenkrieger reagiert nicht auf die vielen Reize die von außen kommen, er reagiert nicht mehr aus dem Ego. Eine umfangreiche Bewusstheit hat ihn sicherer gemacht und er kennt die Unterscheidung zwischen Ego und Verbundenheit. Er führt ein Leben das nicht auf die Gesellschaft reagiert, sondern das seinem Herzen entspringt. Er grämt sich nicht wegen vergangenem und sorgt sich nicht wegen der Zukunft - er lebt in der Gegenwart. Der Friedenskrieger ist im "Hier und Jetzt". Seine Ausrichtung allem Lebenden auf dieser Welt ist wohlwollend, respektvoll, liebevoll und wertschätzend gegenüber. Er lebt für die Welt bzw. Mutter Erde und mit Ihr aber nicht von ihr. Der Friedenskrieger redet in der "Ich"-Form und verschwendet keine Zeit mit leeren und unnützen Worten. Was er sagt kommt aus dem Herzen. Er mag die Menschen und zeigt es ihnen. Er ist glücklich mit jedem Augenblick und benötigt dafür keinen Grund, weil er stets mit der Gegenwart zufrieden ist. Erwartungen liegen ihm fern und er bewertet deshalb keine Situationen und Menschen die ihm begegnen. Er lebt im Einklang mit Körper, Geist und Seele und der Schöpfung des großen Geistes, also der gesamten Natur mit all ihren Geschöpfen, Pflanzen und den Elementen.
Jan-Uwe Lahann