Die innere Arbeit auf dem Reiki Weg
von Frank Arjava Petter
Reiki basiert auf der spirituellen Erfahrung seines Begründers und genauso wie ein Gedicht oder ein Liebeslied den Lesenden mit seinem ursprünglichen Parfüm betört, wird auch der Reiki Praktizierende auf seinem Weg immer wieder mit dem Thema des Erwachens konfrontiert. In jedem Reiki- Augenblick spiegelt sich dieses Erwachen und verlangt von dem Praktizierenden Hingabe und Mitgefühl seinen Mitmenschen gegenüber. Aber um diese Hingabefähigkeit zu erlernen und das eigene Herz für Mitgefühl zu öffnen, bedarf es an disziplinierter innerer Arbeit, die ich unterhalb beschreiben möchte.
Reiki ist keine Religion oder Sekte, ein jeder Mensch kann es ohne einer speziellen Religion oder Glaubensgemeinschaft zuzugehören anwenden, doch jede spirituelle Arbeit bedarf einer gut fundierten Grundlage. Diese Grundlage bilden die so- genannten Fünf Reiki- Lebensregeln (japanisch: Gokai), die es dem Praktizierenden ermöglichen sollen sein Herz zu reinigen, den Geist zu disziplinieren und die eigene inner Heilung in die Praxis umzusetzen. Diese Lebensregeln wurden von Usui Sensei nach seiner Erleuchtung auf dem Kurama Berg nördlich von Kyoto begründet und seinen Schülern mit auf den Weg gegeben. Sie lauten folgendermaßen:
Kyo dake wa (nur heute)
1- Ikaru na (ärgere dich nicht)
2- Shinpai suna (sorge dich nicht)
3- Kansha Shite (sei dankbar)
4- Gyo o hage me (tue deine Pflichten)
5- Hito ni shinsetsu ni (sei gut zu deinen Mitmenschen).
Die Lebensregeln sind keine Gebote, sondern eine detaillierte Landkarte für die spirituelle Entwicklung des Praktizierenden.
Sie beginnen mit der Überschrift „Kyo dake wa“ nur heute. Diese Überschrift gilt für die folgenden fünf Reiki Lebensregeln und soll die Aufmerksamkeit auf diesen Augenblick, auf das Hier und Jetzt richten. Wenn du dich in diesem Augenblick auf das folgende konzentrierst und es immer jetzt anwendest wird sich dein Leben zum Positiven entwickeln. Es macht wenig Sinn nach großen Zielen zu greifen, doch jeder kleine Schritt in die richtige Richtung bestimmt die Zukunft.
Ikaru na
Die erste Lebensregel bezieht sich auf das beliebteste Gift des unbewussten menschlichen Geistes, den Ärger den wir uns immer wieder selbst machen. Hier wird uns geraten diesen Ärger loszulassen, und uns nicht von ihm in die wunderbare Welt der Negativität entführen zu lassen.
Shinpai suna
Die zweite Lebensregel rät uns von unseren Sorgen abzulassen. Hierzu ein schönes Zitat von Henry Ford: „Wenn du glaubst dass du es kannst, und wenn du glaubst dass du es nicht kannst, hast du wahrscheinlich Recht. Mit unseren Sorgen versauern wir uns das Leben und geben ihm eine ungesunde Richtung.
Kansha shite
Die dritte Lebensregel verschreibt uns die Medizin für die beiden oben genannten Vergiftungen. Dankbarkeit transformiert den Geist und klärt das Herz.
Gyo o hage me
Die vierte Lebensregel zeigt uns wie man ein erfülltes und glückliches Leben genießen kann. Die japanische Kultur sieht die Pflichten eines Menschen nicht als Gräuel sondern als lebensfreudiges Ereignis an. Tut man was getan werden muss wird das Leben zu einem Fest.
Hito ni shinsetsu ni
Die fünfte Lebensregel beschreibt den Zustand eines Menschen der die ersten vier Regeln verinnerlicht hat und sie seinen Mitmenschen vorlebt. In Usui Senseis Worten “ Wenn der Geist geheilt ist, wird der Mensch Gott- oder Buddha ähnlich. Er wird glücklich und dieses Glück verbreitet sich in seiner Umwelt...“
Diese fünf Eigenschaften bilden den spirituellen Untergrund des Reiki und verändern das Leben von Grund auf, wenn man sich ihnen mit Herz und Geist widmet. Die Gokai sollen in jedem Lebensmoment angewandt werden und laut Usui Sensei auch morgens und/oder abends laut gesprochen werden. Sie werden als Kotodama, oder Mantra angesehen und sollen daher in der Originalsprache gesprochen werden.
Falls du mit der Aussprache noch Hilfe bedarfst, findest Du einen Film auf meiner Website bei www.ReikiDharma.com, mit Liebe und Lebensfreude, Dein Freund Frank Arjava Petter