Schilddrüsenerkrankungen und Vorbeugung.
von Dieter Bretz -
Schilddrüsenerkrankungen.
Kleine Drüse mit großer Wirkung: Eine Vielzahl wichtiger Körperfunktionen wird von der Schilddrüse mit ihren Hormonen beeinflusst, und sie ist maßgeblich an der Regulierung des gesamten Stoffwechsels beteiligt. Kein Wunder also, dass Erkrankungen oder Funktionsstörungen der Schilddrüse weitreichende Folgen haben.
So können Unruhe, hoher Blutdruck, Schlaflosigkeit und Gewichtsverlust auf eine Überfunktion hinweisen. Die konträre Erkrankung, die Schilddrüsenunterfunktion, geht entsprechend mit gegenteiligen Symptomen wie ständiger Müdigkeit, Antriebsarmut und niedrigem Blutdruck einher und kann zu Depressionen führen.
Die meisten Schilddrüsenerkrankungen lassen sich recht gut behandeln. Speziell die Unterfunktion ist, wenn sie korrekt erkannt wurde, durch die Einnahme der Hormone in Tablettenform mit keinerlei gesundheitlichen Einschränkungen verbunden. Wichtig ist, gerade die anfangs unklaren Symptome ernst zu nehmen und durch einen Facharzt abklären zu lassen, bevor es zu unnötigen und dann durchaus schweren Komplikationen kommt.
Für die Gesundheit unserer Schilddrüse können wir selbst vorbeugend einiges tun: So benötigt das Organ für die Produktion der Hormone genügend Jod. Eine entsprechend darauf ausgerichtete Ernährung mit jodreichem Seefisch, grünem Gemüse wie Salat, Spinat, Brokkoli und Grünkohl sowie schmackhaften Vitalpilzen leistet einen wichtigen Beitrag für die optimale Versorgung der Schilddrüse.
Wenn die Schilddrüse nicht mehr richtig arbeitet oder ihren Dienst versagt, gerät der gesamte Organismus durcheinander. Das kleine Organ, das unterhalb des Kehlkopfes sitzt, produziert Hormone, die steuernd auf diverse Stoffwechselvorgänge wirken und ihrerseits wiederum andere Hormone wie zum Beispiel das Adrenalin beeinflussen.
Bei einer Überfunktion der Schilddrüse, der sogenannten Hyperthyreose, kommt es - als typische Symptome - zu Haarausfall, Schwitzen, Bluthochdruck, Nervosität, Schlafstörungen und gesteigertem Appetit. Dennoch verlieren die Betroffenen Gewicht, weil quasi der gesamte Stoffwechsel auf zu hohen Touren läuft und der Energiebedarf entsprechend steigt.
Zu viele Hormone und die Folgen
Die Basedow-Krankheit (Morbus Basedow) ist der häufigste Grund für die übermäßige Produktion der unter den Namen T3 und T4 bekannten Schilddrüsenhormone. Bei dieser Autoimmunerkrankung, deren Ursache noch nicht hinreichend geklärt ist, bekämpft der Körper eigenes Gewebe, in diesem Fall das Schilddrüsengewebe.
Das führt dazu, dass die Schilddrüse unkontrolliert große Mengen an Hormonen ausschüttet. Frauen sind fünfmal häufiger betroffen als Männer. Jährlich erkranken in Deutschland circa 5 von 1000 Personen vor allem im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Zu den genannten Anzeichen gesellen sich drei weitere klassische Symptome: das Hervortreten der Augäpfel (sogenannte Glotzaugen), eine möglicherweise sogar sichtbare Vergrößerung der Schilddrüse sowie eine Steigerung der Herzfrequenz.
Eine weitere Ursache für die Hyperthyreose ist die Schilddrüsenautonomie.
Sie wird in erster Linie durch einen Mangel an dem Spurenelement Jod ausgelöst, das als zentraler Bestandteil von T3 und T4 bekannt ist. Eine dauerhaft jodarme Ernährung kann dazu führen, dass sich die Hormonproduktion von den steuernden, übergeordneten Elementen im Gehirn abkoppelt, sodass ebenfalls zu viele Hormone freigesetzt werden.
Selten sind Entzündungen der Schilddrüse oder Tumoren dafür verantwortlich, dass die Hormone entweder im Überfluss oder zu wenig produziert werden. Eine Entzündung beispielsweise ist im akuten Stadium oft durch die gesteigerte Ausschüttung von Schilddrüsenhormonen gekennzeichnet, während sich im weiteren Verlauf aufgrund der Gewebezerstörung eine Unterfunktion entwickeln kann.
Manche Formen von Schilddrüsenkrebs machen zunächst kaum Beschwerden und bleiben deshalb lange Zeit unbemerkt. Wenn sie die Hormone nicht beeinflussen, gibt manchmal erst der Druck des entarteten Gewebes auf die Speise- oder Luftröhre den Anstoß, einen Arzt aufzusuchen.
Im Rahmen der Diagnose von Schilddrüsenerkrankungen steht die Bestimmung der Schilddrüsenhormone im Blut an erster Stelle. Eine Szintigraphie kann außerdem Aufschluss darüber geben, welche Gewebeanteile innerhalb der Schilddrüse erkrankt ist, um gegebenenfalls die betroffenen Strukturen operativ entfernen zu können.
Neben der Operation werden bei der Schilddrüsenüberfunktion therapeutisch vor allem Medikamente eingesetzt, die die Bildung der Hormone hemmen. Auch die Gabe von radioaktivem Jod (Radiojodtherapie) ist ein gängiges Verfahren. Allerdings ist es nicht ganz leicht, das Maß der Überfunktion so genau zu ermitteln, dass die Behandlung entsprechend angepasst werden kann.
Während der Morbus Basedow in jedem zweiten Fall spontan ausheilt, ist die Schilddrüsenautonomie ein lebenslanges Problem, das zudem mit gefährlichen Komplikationen einhergehen kann. Die operative Entfernung des der Kontrolle entzogenen Gewebes ist deshalb angeraten.
Unterfunktion - Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose).
Dagegen ist die Therapie der Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose), der gegenteiligen Erkrankung, einfach. Sie muss allerdings lebenslang erfolgen. Hier kann durch die Gabe der fehlenden Schilddrüsenhormone ein korrekter Hormonspiegel wieder hergestellt und bei regelmäßiger Kontrolle dem Betroffenen ein ganz normales Leben ohne Leistungseinschränkung ermöglicht werden.
Die Erkrankung kann angeboren sein und unbehandelt zu schweren Entwicklungsstörungen führen. Deshalb wird jedem Neugeborenen am dritten Lebenstag eine Blutprobe entnommen und auf Schilddrüsenhormone untersucht.
Meist ist die Hypothyreose aber die Folge einer Zerstörung von Schilddrüsengewebe, zum Beispiel durch eine Entzündung oder durch eine zu weit gehende Behandlung der Schilddrüsenüberfunktion. Auch Jodmangel wird immer wieder als Ursache für die Unterfunktion beschrieben. Allerdings wird die künstliche Jodierung bestimmter Nahrungsmittel durchaus kritisch gesehen, weil auch sie gesundheitliche Schädigungen zur Folge haben kann.
Die Schilddrüsenunterfunktion, die zu den häufigsten hormonellen Erkrankungen gehört. geht mit eher diffusen Beschwerden einher, die zumindest im Anfangsstadium oft nicht richtig gedeutet werden. So kommen Müdigkeit, Antriebsarmut und Konzentrationsstörungen bei vielen Erkrankungen vor. Hinweise auf eine Hypothyreose geben die gleichzeitige Empfindlichkeit gegen Kälte, Verstopfung, erhöhte Infektanfälligkeit, brüchiges Haar, Gewichtszunahme sowie niedriger Blutdruck und langsamer Puls – alles Zeichen eines Stoffwechsels, der „auf Sparflamme läuft“.
Natürliche Jodquellen:
Bei den meisten Schilddrüsenerkrankungen sind natürliche, jodreiche Nahrungsmittel, die dabei helfen, den Jodhaushalt zu normalisieren und auf diese Weise die Produktion der Schilddrüsenhormone zu regulieren, besser geeignet als künstliche Jodquellen. Viel Jod enthält zum Beispiel Seefisch.
Vitalpilze:
Die Vitalpilze Reishi, Agaricus und Cordyceps können in den meisten Fällen zur Regulation eingesetzt werden. Sie haben zudem den Vorteil, dass sie harmonisierend auf das Herz-Kreislauf-System wirken und auch die, bei Schilddrüsenerkrankungen nicht selten gestörte, psychische Situation positiv beeinflussen.
Bei Hashimoto Agaricus und Cordyceps Vitalpilze.
Unsere Vorschläge zum Einsatz von Vitalpilzen ersetzen nicht die Behandlung durch einen Arzt oder Heilpraktiker. Medikamente oder laufende Therapien sollten nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Heilpraktiker abgesetzt werden.
Dieter Bretz, Heilpraktiker in München/ ganzheitliche-krebsberatung-bretz.de