Warum wird der Tod mit Angst in Verbindung gebracht?
von Dr. Dagmar Berg
Wann überfällt den Menschen die Angst vor dem Tod?
Ich denke in dem Moment, wo er in der Lage ist zu erkennen, dass mit dem Sterben etwas auf ihn zukommt, das er nicht kennt und nicht beeinflussen kann.
Er fühlt sich dem Sterbevorgang hilflos ausgeliefert und weiß auch nicht, wie es danach weitergeht. Unsere kulturelle Entwicklung hat in der Vergangenheit zwei Vorstellungen geschaffen, wie es nach dem Tod weitergehen könnte. Dem Denken der Dualität verhaftet, soll es folgende zwei Möglichkeiten geben: Himmel und Hölle. Bei der Entscheidung, wo wir hinkommen, soll unser Leben und unser Verhalten zu Lebzeiten verantwortlich sein.
Am besten wissen wir über die Todesvorstellungen der Ägypter durch ihre Zeichnungen und Berichte in den Grabkammern Bescheid. Sie berichten anschaulich von dem Übergang und einem Totengericht, das darüber entscheidet, ob sie im Hades landen oder in das ewige Leben weitergehen dürfen.
Ich denke mit all diesen Vorstellungen eines Gerichtes, wo wir eventuell nicht bestehen werden und dann in einem schrecklichen Ort landen, kam auch die Todesfurcht auf. Bei Naturvölkern und andere Kulturen, die keine Vorstellung der Hölle entwickelt haben, gibt es auch keine Angst vor dem Tod. Für sie ist es ein natürlicher Übergang, eine Reise, zu der sie bereit sind, wenn sie vor ihnen steht.
Länder, in denen der Gedanke der Wiedergeburt fest verankert ist, gehen ganz anders mit dem Sterben und dem Tod um, als christlich geprägte Länder, mit der Vorstellung der ewigen Verdammnis. Dies kann in uns Menschen Angst verursachen. Zwar wurde uns in der Bibel gesagt, durch das Leiden und Sterben von Jesus Christus wären wir alle erlöst worden. Doch niemand ist zurückgekommen und hat davon berichtet.
Ganz anders hört es sich jedoch an, was uns Spirits – für mich sind das nicht verkörperte Bewusstseinsanteile – durch Medien über das Jenseits berichten. Sie erkennen im Moment des Durchganges in die andere Realität ihre Fehler in diesem Leben und bereuen sie zutiefst.
Dies entspricht eigentlich dem Totengericht und der so genannten Hölle. Danach gehen sie jedoch weiter. Drüben werden sie in Empfang genommen und geleitet von lieben Wesen, die sie auf Erden gekannt haben.
Ihr Bewusstsein bleibt erhalten und entwickelt sich weiter. Nur die Materie, der Körper ist abgelegt worden. Doch dies bedauert kein Spirit. Nur seine Fehler und seine nicht gelebten Lieben tun ihm leid. Dies ist auch der Grund, warum sie versuchen über Medien nochmals mit uns Kontakt aufzunehmen.
Nach buddhistischer Vorstellung entscheidet sich die Seele oder das Bewusstsein dann nach einiger Zeit wieder zu einer neuen Inkarnation. Und kehrt wieder auf Erden in einen Körper zurück. Dabei verfällt das Bewusstsein wie in eine Art Schlaf, ähnlich wie im Augenblick des Sterbens und erwacht erst wieder in einer neuen Gebärmutter. Damit hat aber auch das Vergessen des Jenseits begonnen.
Wenn der Mensch sich diese Todesvorstellung zu eigen macht, und es spricht sehr viel mehr dafür als für die Vorstellung von Himmel und Hölle, warum soll man dann noch Angst vor dem Tod haben? Es steht nur etwas Neues vor uns. Eine neue Chance zu lernen, sich weiter zu entwickeln. Man hat auch keine Angst, wenn man in eine neue Klasse versetzt wird, oder die Schule verlässt und ein neues Studium beginnt.
Das Leben führt uns immer weiter und unser Bewusstsein ist einem ständigen Austausch und Weiterentwicklung unterworfen. Dies drückt auch das Bibelwort: "Tod wo ist Dein Stachel, Hölle, wo ist Dein Sieg" aus. Damit kann dem Menschen jede Todesangst genommen werden.
Ihre Dagmar Berg