Weihnachtszeit - Aus meiner Quelle
Aufgestiegener Meister El Morya:
Weihnachtszeit
Es war einmal zur Weihnachtszeit ein kleines Kind, das sich oft sehr allein fühlte. Es war oft traurig, denn niemand in seiner Umgebung schien Zeit für dieses Kind zu haben, niemand schien sich wirklich für es zu interessieren.
Immer rannten alle geschäftig umher, hatten dies zu tun und das, dies noch fertigzustellen und das und hatten nicht einmal Zeit zum Atemholen. Sie liefen atemlos herum und merkten es nicht einmal.
Das kleine Kind hielt manchmal selbst schon die Luft an, weil es all die Geschäftigkeit, all die Unruhe kaum noch ertragen konnte.
Warum nur merkten die Erwachsenen gar nicht, was sie da taten, was sie sich selbst antaten? Warum nur nahmen sie sich so selten Zeit, um sich selbst zu spüren, um wahrzunehmen, dass sie ihr Leben verpassten, dass sie sich selbst unter diesen ungeheuren Druck setzten, Dinge noch zu „schaffen“.
Die Erwachsenen waren merkwürdig. Sie rannten herum, freudlos, stets in Eile, um nur ja nichts zu verpassen, und merkten gar nicht, dass sie ihr Leben dabei verpassten, denn sie lebten ja gar nicht wirklich.
Sie waren immer in Gedanken mit irgendetwas beschäftigt, sie waren niemals wirklich da, und so nahmen sie ihre Umwelt überhaupt nicht wahr. Sie nahmen sich ja selbst nicht einmal wahr, sie waren nicht einmal bei sich selbst, kümmerten sich gar nicht um sich selbst, waren so gar nicht liebevoll mit sich selbst.
Wie sollten sie da Zeit und Achtsamkeit für das kleine Kind haben? Und so blieb dem Kind gar nichts anderes übrig als sich mit sich selbst zu beschäftigen. Es saß oft stundenlang da und beobachtete seinen Atem. Und dann merkte es, dass sein Atem immer ruhiger und langsamer floss, und wie es immer ruhiger und zufriedener wurde.
Es lernte sehr schnell, sich in der ganzen Unruhe und Hektik einfach auf seinen Atem zu konzentrieren und zu beobachten, wie er immer ruhiger und tiefer floss.
Und eines Tages spürte es, wie sich sein Atem auszudehnen schien, er schien den ganzen Raum einzunehmen, den ganzen Raum zu erfassen, und alle, die sich in dem Raum befanden, wurden von diesem Atem erfasst. Es schien so, als würde der Atem des Kindes den Atem der anderen mitbestimmen, mit hineinnehmen in den ruhigen Fluss.
Und so geschah es immer häufiger, dass die Erwachsenen selbst ruhiger wurden, wenn sie sich lange genug im selben Raum aufhielten. Und eines Tages geschah genau das, was das Kind sich immer gewünscht hatte: Ein Erwachsener wurde so ruhig, dass er im Augenblick ankam, zu sich kam und das Kind langsam bewusst wahrnahm.
Und so schaute er das Kind ganz ruhig ganz lange an, und das Kind schaute zurück. Und indem sich ihre Blicke trafen, geschah das Wunder, das sich immer wieder ereignet, wenn Menschen sich auf der Seelenebene begegnen.
Beiden geschah es, dass sich ihr Herz weit öffnete, ganz von selbst. Und in der Ruhe und Magie des Augenblicks verschmolzen ihre Blicke, verschmolzen ihre Herzen im tiefsten Seelengrund. Und für einen Augenblick erfuhren beide das Wunder der Einheit hier auf Erden, dass Wunder der Verbundenheit im Herzen, das jede Trennung aufhebt.
Und ein magisches Lächeln erschien auf ihren Gesichtern, so dass sie in stiller Freude und Ergriffenheit leuchteten. Dann trennten sich ihre Seelen wieder, aber beide trugen die Erinnerung an die Einheit, an die tiefe Verbundenheit wie einen Schatz in ihrem Herzen.
Und alle, mit denen sie in Berührung kamen, wurden ergriffen von der Magie, die von ihnen ausging, von der tiefen Strahlkraft des ICH BIN, wenn sie sich einen Augenblick Zeit nahmen, zu schauen.
So konnte sich das Wunder der Einheit, der Verbundenheit fortpflanzen und viele Herzen und Seelen erreichen und heilen. Und das tut es heute noch, wenn wir es zulassen, wenn wir zur Ruhe kommen und schauen und wahrnehmen, was ist.