Die Arbeit mit dem inneren Kind
von Christine H. Warcup
Gespräche mit meiner Quelle El Morya:
Was liegt an?
Fühlen. Liebe Christine, fühle noch einmal in das Thema alter Bindungen.
Was meint ihr damit?
Begib dich in deine Kindheit. Wie alt bist du?
3 Jahre.
Fühle. Was zeigt sich dir?
Schwere im Herzbereich, im Herzzentrum.
Fühle diese Schwere.
Es ist ein Druck.
Was für ein Druck?
Wie ein Pfropfen, der etwas verschließt.
Fühle weiter. Was siehst du?
Meine Mutter.
Was sagt sie dir?
Sie sagt nichts, sie ist weit entfernt, nicht physisch, aber ich fühle keinen richtigen Kontakt zu ihr.
Was ist passiert? Frage sie. Frage sie auch, was sie fühlt.
„Mutti, was fühlst du?“ - Ich habe Angst, ich mache es nicht richtig. Ich bin doch Kinderpflegerin, ich muss es doch wissen, wenn ich eine gute Kinderpflegerin sein will.
„Was ist denn passiert?“
Du hast nicht gemacht, was ich dir gesagt habe, du hast meine Gebote unterlaufen. Das macht mir Angst und ich fühle mich unsicher.
Liebe Christine, fühle weiter. Und sage deiner Mutter, was du fühlst.
„Mutti, ich fühle mich unwohl, allein gelassen, und ich verstehe die Signale nicht, die ich von dir erhalte. Ich weiß, dass du etwas von mir erwartest, aber ich weiß nicht was. Und das macht mir Angst. Ich möchte Kontakt. Ich möchte, dass du lieb zu mir bist. Dass du dein Herz aufmachst für mich, damit ich deine Liebe spüren kann. Lenke dich nicht ab. Ich will deine Nähe jetzt!!!“
Liebe Christine, fühle, was sich in dir tut. Was fühlst du?
Zufriedenheit, dass ich ihr gesagt habe, was ich will.
Was passiert weiter?
Nichts. Ich kann sie lassen. Es ist ihr Problem. Ich kann jetzt machen, was ich will. Ich kann ihr nicht helfen.
Sage dir jetzt:
„Ich habe das Recht, das zu tun, was ich entscheide. Ich habe das Recht, nach meiner Intuition zu handeln. Ich bin niemandem verpflichtet. Nur mir selbst.“
Und fühle nun wieder in dein Herz. Du bist noch 3 Jahre alt. Was fühlst du?
Es brennt noch ein wenig im Herzbereich. Aber ich fühle mich frei und unabhängig.
Herzlichen Glückwunsch.
Bilde ich mir das ein?
Warum fragst du? Du kennst doch die Antwort.
Wenn ich das als Kind gewagt hätte, wäre sie in Tränen ausgebrochen und es wäre wahrscheinlich die Katastrophe geworden.
Genau das hast du als Kind gespürt, und deshalb hast du auch nichts gesagt, genauso wie deine Mutter auch als Kind nicht ihre Bedürfnisse zum Ausdruck gebracht hat. Ein Kind verhält sich, wie du weißt, stets so, dass es die optimale Zuwendung erhält, die in den jeweiligen Verhältnissen und Verhaltensmustern möglich ist, und das ist auch gut so.
Nur kommt irgendwann in eurem Leben der Zeitpunkt, an dem ihr erkennt, dass das entsprechende Verhalten zwar in der Kindheit angemessen war, dass es aber nun angesagt ist, sich von diesem Verhaltensmuster zu lösen und das zu leben, was ihr seid. Es geht dabei nicht darum, die Vergangenheit zu verurteilen, sondern sie für das zu achten, was sie für euch war: eine wichtige Erfahrung, die es euch ermöglicht hat, in eurer Kindheit optimal zu überleben.
Wie du jedoch bereits weißt, ist es nicht möglich, sich von den Verhaltenmustern aus der Kindheit zu lösen, ohne noch einmal die Gefühle zu fühlen, die ihr damals gefühlt habt, und die ihr meist versucht, zu vermeiden.
Was fühlst du?
Immer noch ein Brennen in der Herzgegend.
Fühle, fühle weiter. Es wird sich auflösen, eine alte Wunde wird geheilt.
Danke.