The Journey die Reise zu wahrem Frieden.
von Brandon Bays -
The Journey die Reise zu wahrem Frieden.
Diese Zeilen schreibe ich am Krankenbett meiner fast 83-jährigen Mutter, die drei Wochen lang mit einer lebensbedrohlichen Lungenentzündung im Krankenhaus lag. Nun ist sie zwar wieder im Pflegeheim, aber noch längst nicht über den Berg.
Hätte ich nicht zu tiefem Frieden in mir gefunden, ich weiß nicht, wie ich die hinter mir liegende Zeit überstanden hätte. Denn im ständigen Wechsel sah es mal so aus, als würde sich meiner Mutter erholen und dann wieder so, als würde sie die nächste Nacht nicht überleben.
Für den Verstand ist eine solche Ungewissheit unglaublich schwer zu ertragen, denn er möchte sich auf etwas einstellen können, eine Richtung wissen, am liebsten in die Zukunft sehen und das Leben kontrollieren können. Natürlich ist das ein hoffnungsloses Unterfangen, und doch versucht er es immer wieder und erzeugt dadurch Leid.
Am Nachbarbett habe ich wahre Dramen erlebt, weil die Angehörigen mit der Ungewissheit nicht zurecht kamen und zudem vor ihrem eigenen Schmerz davon liefen, was aber selbst so empfanden, als würden sie ihrer Mutter nur das Beste wünschen. Solcherart litt die Mutter gleich mit und alle kämpften gegen Windmühlen.
Am Krankenbett meiner Mutter herrschte dagegen völliger Frieden. Natürlich wäre es übertrieben zu sagen, es wäre mir gleichgültig gewesen, wenn sie ‚die Seiten‘ gewechselt hätte. Nicht aber übertrieben ist es, wenn ich behaupte, dass ich damit in vollkommenem Frieden gewesen wäre. Und ich bin sicher, dass sich dieser Frieden in mir auf sie übertragen hat. So durfte sie sich einfach nur um sich selbst kümmern, anstatt sich auch noch um mich Sorgen machen zu müssen.
Ich glaube, niemand, der sich aufs ‚Gehen’ vorbereitet, möchte festgehalten werden und das Gefühl haben, sein letzter Weg sei eine Last für die Menschen, die er liebt. Daher bin ich so dankbar dafür, dass ich meine Mutter schon zu Lebzeiten loslassen kann und vor allem für die innige Zeit, die wir noch miteinander verbringen dürfen – erfüllt von Nähe, Verbundenheit, Vertrauen und Liebe.
Den Frieden in mir habe ich durch The Journey entdeckt. Journey bedeutet „Reise“, und bei dieser kraftvollen Selbstheilungsmethode handelt es sich tatsächlich um eine Reise: Eine Reise durch die vielfältigen Schichten unserer Gefühle hindurch bis in unserem innersten Wesenskern.
Auf ihr begegnen wir nicht nur unseren unterdrückten Ängsten, sondern auch der unterdrückten Kraft, die wir nicht zu leben wagten. Wir begegnen nicht nur den Wunden unseren inneren Kindes, sondern auch dessen unbändiger Lebensfreude. Wir begegnen einem Frieden, der unerschütterlich ist und einer Liebe, die tiefstes Verzeihen ermöglicht.
Bei einer ‚Reise’ öffnen wir uns einfach für unsere Gefühle und heißen das willkommen, das als erstes aufsteigt. Vielleicht ist es Wut, dann laden wir die Wut ein, ganz da zu sein. Das ist uns zunächst fremd, weil wir gelernt haben, unangenehme Gefühle von uns fern zu halten.
Doch gerade dort, im ‚Außenbereich’ also dort, wo wir sie empfinden, wenn wir sie ablehnen, tun sie weh. Heißen wir sie dagegen von Herzen willkommen, stellen wir fest, dass sie überhaupt nicht schmerzen, sondern dass es in ihrem Zentrum – wie im Auge eines Hurricans – vollkommen still ist.
In dieser Stille taucht dann ein anderes, darunter liegendes Gefühl auf und darunter wieder ein anderes. Solcherart ‚reisen’ wir nicht nur zu Schichten, die dem Tagesbewusstsein verborgen sind, sondern viel tiefer: In unseren tiefsten Wesenskern. In reines Sein! – Dieses Erlebnis unbeschreiblich: Sich selbst zu begegnen und dass sich das, was man glaubte zu sein, darin vollständig auflöst, um dem Erkennen Platz zu machen, dass wir Liebe und Frieden sind, das muss man erfahren haben!
Getragen von diesem Bewusstsein treten wir die ‚Rückreise’ an, und es ist diese Perspektive, aus der wir die einst unterdrückten Gefühle erneut betrachten, die deren vollständige Heilung ermöglicht. Alte Verletzungen werden förmlich an ihrer Wurzel ausgegraben, so dass es ist, als hätte es sie nie gegeben. Sie sind wie ausradiert.
Obwohl The Journey so tief greifend wirkt, ist sie dennoch von jedermann – einmal erlernt – kinderleicht anzuwenden. Paare begleiten sich durch die Journey, Eltern ihre Kinder. Viele besuchen Austauschabende oder führen sich mithilfe der Journey-CD’s selbst durch die Prozesse. Die Methode gibt uns hilfreiche Werkzeuge an die Hand, die uns ein Leben lang zur Verfügung stehen.
Vermutlich deshalb verbreitet sie sich wie ein gutartiges Virus um die ganze Welt: Im letzten Jahr wurde The Journey in Holland von einigen privaten Krankenkassen als alternative Heilmethode anerkannt, Brandon Bays’ erstes Buch „The Journey – Der Highway zur Seele“ wurde in 20 Sprachen übersetzt, in diesem Jahr werden in 31 Ländern Journey-Seminare angeboten, 2008 erhielten im Rahmen des charitativen Outreach Projekts allein in Südafrika 11.600 Kinder Zugang zur Journey-Arbeit und mehr als 600 Menschen wurden in ihr ausgebildet. – Zahlen, die für sich sprechen!
Anfangs begegnete ich dem Frieden in mir nur auf meinen ‚Reisen’. Doch je öfter das geschah, desto mehr wurde er zum festen Bestandteil meines täglichen Lebens. Und nun trägt er mich ganz sanft durchs Leben, völlig unabhängig davon, wie unruhig die äußeren Umstände auch sein mögen. Zukunftsängste verlieren sich in ihm ebenso wie Eifersucht, Geltungsdrang, Verlustangst und Depression.
Wenn wir in ihm ruhen, dann kann uns nichts mehr ängstigen, keine Wirtschaftskrise, keine Unsicherheit und auch nicht der mögliche Tod eines geliebten Menschen. Der Frieden in uns bleibt davon völlig unberührt! (Anke Schmitz)
The Journey wurde von der US-Amerikanerin Brandon Bays entwickelt. Im Alter von 39 Jahren erkrankte sie an einem Gebärmuttertumor, der rasch auf die Größe eines Basketballs anwuchs. Die Ärzte rieten zur sofortigen Operation, doch Brandon Bays wollte herausfinden, warum gerade sie, die immer besonders gesundheitsbewusst gelebt hatte, daran erkrankt war.
Die Suche nach der Antwort auf diese Frage führte nicht nur zu ihrer eigenen Genesung in nur sechseinhalb Wochen, sondern war auch die Geburtsstunde von The Journey, der kraftvollen Selbsthilfemethode, die weltweit schon Tausenden zu mehr Glück, Gesundheit und innerer Freiheit verholfen hat.