Realitätsgestaltung:
Müssen die Ursachen wirklich immer aufgearbeitet werden?
von Bodo Deletz -
Der nachfolgende Beitrag baut auf mein kostenloses einstündiges Video-Seminar über die Funktionsweise der Matrix auf. Falls du dieses Video noch nicht gesehen hast, empfehle ich dir das zu tun, bevor du den nachfolgenden Beitrag liest.
Es gibt mittlerweile viele Studien, die den Einfluss unserer Überzeugungen auf unsere Gesundheit belegen. Die meisten werden unter dem Begriff Placebo-Forschung veröffentlicht.
Nun sind unsere Überzeugungen nur eine von vier Realitäts-Ebenen, die einen Einfluss auf unsere Gesundheit ausüben. Diese vier Ebenen sind:
1. Die mentale Ebene: Glaubenssätze, Beurteilungen, Erwartungshaltungen, Spekulationen usw.
2. Die emotionale Ebene: Gefühle, Konditionierungen und empathische Simulationen
3. Die Identitätsebene: unser Ich und womit wir uns identifizieren
4. Der Möglichkeitsraum: auch Matrix genannt
Falls du neu hier bist und dir diese vier Ebenen nicht viel sagen, dann empfehle ich mein kostenloses einstündiges Info-Seminar auf Youtube mit dem Titel „So funktioniert die Matrix:
In der Placebo-Forschung wurde bislang nur der Einfluss der mentalen und der emotionalen Ebene untersucht – also der Einfluss unserer Erwartungshaltungen und der unserer Konditionierungen. Hier passieren ja schon unfassbare Dinge. (Siehe meinen Beitrag von letzter Woche: „Neue Hinweise auf die Realitätsgestaltung des Bewusstseins“)
Noch unfassbarer wird es, wenn man sich anschaut was passiert, wenn Menschen auf der Identitätsebene – also der dritten Ebene unserer persönlichen Realität eine Veränderung erfahren. Auch hierzu gibt es wissenschaftliche Forschungsergebnisse. Die meisten beziehen sich auf multiple Persönlichkeiten.
Es gibt multiple Persönlichkeiten, die in der einen Identität eine lebensgefährliche Allergie oder sehr schlimmes Asthma haben und in der anderen überhaupt nichts. Einige haben Diabetes und müssen Insulin spritzen, sind aber in einer anderen Identität völlig gesund. In der einen Identität sind sie kurzsichtig wie ein Maulwurf, in der anderen brauchen sie überhaupt keine Brille. Es gibt unzählige Krankheitsbilder, bei denen dies genauso aussieht.
Doch diese Phänomene beziehen sich nicht nur auf die Gesundheit. Es gibt multiple Persönlichkeiten, die in der einen Persönlichkeit total geschickt sind, und in der anderen können sie keine Glühbirne wechseln. Manche sind in der einen Identität total attraktiv und in der anderen völlig unscheinbar. In der einen total glücklich, in der anderen depressiv. In der einen Identität total musikalisch, in der anderen genau das Gegenteil. In der einen total fit und sportlich, in der anderen völlig außer Atem, wenn sie nur eine kurze Treppe hinaufgehen. In der einen sprühen sie vor Leben, in der anderen stehen sie kurz vorm Tod.
Es gibt hier tatsächlich fast nichts, was es nicht gibt. Es gibt sogar multiple Persönlichkeiten die innerhalb von Sekunden ihre Augenfarbe wechseln, wenn sie in eine andere Identität schlüpfen. Oder bei denen ein Wespenstich innerhalb von Sekunden verschwindet, wenn sie die Identität wechseln.
Multiple Persönlichkeiten wechseln jedoch nicht nur ihre Persönlichkeit (dritte Realitätsebene). Sie wechseln auch ihr komplettes mentales und emotionales Kostüm – also auch die ersten beiden Ebenen ihrer persönlichen Realität. Die meisten multiplen Persönlichkeiten haben in ihrer Kindheit schwere traumatische Erfahrungen erlitten. Um diese Erfahrungen nicht mehr aushalten zu müssen, erschaffen sie sich eine oder mehrere neue Persönlichkeiten, welche diese Erfahrungen nie gemacht haben.
Die Erinnerungen an diese traumatischen Erfahrungen und auch alle dazugehörigen Gefühle werden in der neuen Persönlichkeit überhaupt nicht mehr berücksichtigt. Sie erhalten keinerlei Aufmerksamkeit – weder bewusst noch unbewusst. Und wie du vermutlich weißt, folgt in der Realitätsgestaltung die Energie immer der Aufmerksamkeit. Das gilt auch für unseren Körper.
Diese traumatischen Erfahrungen, die in der Ursprungs-Persönlichkeit für Krankheiten oder emotionale Probleme sorgen, wirken sich in den neuen Persönlichkeiten einfach überhaupt nicht aus. Weder emotional, noch geistig noch körperlich. Es ist alles so, als hätte es diese Erfahrungen nie gegeben. Sie werden tatsächlich überhaupt nicht berücksichtigt.
Multiple Persönlichkeiten zeigen damit auf, dass die emotionalen oder mentalen Ursachen von Problemen oder Erkrankungen nicht zwangsläufig aufgearbeitet werden müssen, um gesund oder glücklich zu werden. Unser Körper reagiert nur auf das, was wir bewusst oder unbewusst berücksichtigen. Und wenn bestimmte Krankheitsursachen keinerlei Aufmerksamkeit bekommen, werden sie auch nicht in Form von Krankheiten oder emotionalen Problemen verkörpert.
Natürlich hat es auf der anderen Seite eine heilende Wirkung, wenn man eine Krankheitsursache im mentalen oder seelischen Bereich in Ordnung bringt, daher hat diese Vorgehensweise auch nach wie vor ihre Berechtigung. Es ist jedoch nicht die Arbeit an der Ursache selbst, die den Heilungseffekt bringt, sondern die Tatsache, dass die Ursache nach ihrer Bearbeitung keine Aufmerksamkeit und damit keine Energie mehr erhält. Man denkt ja, man habe die Ursache beseitigt. Damit ist das Thema erledigt und man kann sich wieder anderen Dingen zuwenden. Man lässt also von der Problemursache bewusst und unbewusst los und gibt ihr damit keine Aufmerksamkeit mehr.
Das umgekehrte Phänomen ist in der Placebo-Forschung auch immer wieder zu beobachten. Menschen, die glauben ihr Problem noch nicht gelöst zu haben, erfahren so genannte Nocebo-Effekte. Sie bleiben krank, obwohl die Ursache gelöst ist und werden erst gesund, wenn die Ärzte ihnen glaubhafte Beweise dafür liefern, dass die Ursache wirklich beseitigt ist. Erst dann sind sie bereit, den Fokus ihrer Aufmerksamkeit von dieser Ursache zu lösen, was in der Regel eine sofortige Heilung zur Folge hat.
Was in der Placeboforschung auch offensichtlich ist: Diese glaubhaften Beweise funktionieren auch dann, wenn die Lösung der tatsächlichen Ursache nur vorgegaukelt wird. So beispielsweise bei Knieoperationen, bei denen man den Patienten eine Videoaufzeichnung ihrer Operation zeigte, auf der deutlich zu sehen war, wie die Ursache der Schmerzen operativ beseitigt wurde. In Wirklichkeit wurden nur die Hälfte der Patienten operiert. Der zweiten Hälfte verkaufte man die Videoaufnahmen der ersten als ihre eigenen.
Der Heilungsverlauf beider Gruppen war nach der Operation absolut identisch. Selbst nach einem Jahr waren beide Gruppen noch gleich beschwerdefrei. Erstaunlich war das Ergebnis jedoch nach zwei Jahren. Hier waren die scheinoperierten tatsächlich gesünder als die Patienten, bei denen wirklich ein Eingriff vorgenommen wurde.
Es sind damit offensichtlich nicht die Ursachen, die uns zwangsläufig krank oder unglücklich machen. Dies ist tatsächlich nur ein Glaubenssatz, der uns dazu veranlasst, unsere Aufmerksamkeit auf das Negative zu lenken. Unsere Aufmerksamkeit selbst ist demnach die Kraft, die unser körperliches, geistiges und emotionales Schicksal bestimmt. Lenken wir unsere Aufmerksamkeit bewusst oder unbewusst auf eine Problemursache, wird das Problem weiterhin verkörpert. Und zwar unabhängig davon, ob das Problem bereits gelöst ist oder nicht. Lassen wir von der Problemursache bewusst und unbewusst los, wird das Problem nicht mehr verkörpert – ebenfalls egal, ob die Ursache tatsächlich beseitigt ist oder nicht.
Das bedeutet jedoch nicht, dass man nur ein Symptom behandeln muss, um gesund zu werden. Solange man der Ursache bewusst oder unbewusst weiterhin Aufmerksamkeit widmet, würde eine Symptombehandlung nur eine so genannte Symptomverschiebung bewirken. Das Loslassen von der Ursache ist daher nach wie vor wichtig. Doch die Ursache muss dazu weder gefunden noch bearbeitet werden. Dies gilt in Bezug auf unsere Gesundheit genauso wie in Bezug auf unser Glück, unseren Erfolg, unseren Wohlstand, in der Liebe oder bei unserer spirituellen Weiterentwicklung. Es gilt in allen Bereichen unseres Lebens.
Alles Liebe
Bodo Deletz (alias Ella Kensington)