Bewusstsein: Achtsamkeit und Dankbarkeit - 2 Schlüssel zu Fülle und Glück.
von Bianka Maria Seidl -
Oft läuft unser Leben ohne größere Probleme einfach so dahin. Wir machen uns wenig Gedanken um das Wesentliche und vieles ist selbstverständlich. Morgens wachen wir auf und das Licht ist zurückgekehrt, die Erde hat sich weitergedreht. Wir öffnen das Fenster, frische Luft strömt herein und beim Einatmen erfüllt sie uns mit frischer Energie. Diese täglichen Geschenke des Lebens nehmen wir nicht mehr bewusst wahr.
Vielmehr eilen wir in Gedanken voraus zu unseren Pflichten – zum Arbeitsplatz oder zum anstehenden Meeting. Je nachdem in welcher Verfassung wir gerade sind, entstehen positive oder negative Vorstellungsbilder, entsprechend unseren Erwartungen. Dabei formen wir unbewusst unsere Zukunft aus unserer Vergangenheit heraus entsprechend unseren Ansichten und Einstellungen und wundern uns, das wir immer wieder die gleichen Ergebnisse erwirken.
Wenn wir unseren Geist vorauseilen lassen, vergeben wir die Chance, diesen Zeitraum bewusst in Achtsamkeit und Dankbarkeit zu erleben. Statt im Bewusstsein der Fülle, beginnen wir den Tag im Mangelbewusstsein - zu wenig Zeit, zuwenig Geld, zuwenig Liebe. Die Liste ist lang und so hetzen viele Menschen durch ihr Leben, damit beschäftigt, diesen Mangel zu stillen, ohne dies jemals zu erreichen. In diesem negativen Kreislauf werden die eigenen Kräfte aufgezerrt, während er nirgendwo hinführt.
Ins Hier und Jetzt - in unsere Kraft gelangen
Bereits das bewusste Erleben des Ein-und Ausatmens, lässt uns spüren, dass wir über ein Geben und Nehmen in einem ständigen Austausch mit allem Lebendigen, ja, mit dem Leben stehen. Bezeugen wir hierfür unsere Dankbarkeit, öffnet sich unser Herz und mit ihm auch unser Geist. In dieser Öffnung nehmen wir die Energie des Lebens auf, die uns stärkt für die Taten unseres Tages. Aus dieser Kraft heraus, im vollen Besitz unserer ungeteilten, schöpferischen Fähigkeiten, ist es uns möglich, jeden Tag neu zu gestalten und auch neu zu erleben.
Statt auf dem eingefahrenen, unsichtbaren Gleis, der Gewohnheiten im Autopilot dahinzusausen, den Kopf gefüllt mit Erwartungen und Zielen, können wir uns im Herzen bewegen und für so vieles dankbar sein. Für die Erleichterungen, die wir in unserem Alltag durch die Errungenschaften der Technik erfahren. Wir können uns dank unserer Autos und Flugzeuge schnell von A nach B bewegen. Wir können unsere Ideen in Sekundenschnelle über das WorldwideWeb verbreiten und teilen. Wir können in Kontakt treten mit unseren Lieben, die sich am anderen Ende der Welt befinden.
Wir erfahren immer mehr, dass wir nicht allein, sondern verbunden sind. Im Urlaub können wir über hohe Pässe fahren und schneeverschneite Berggipfel im Licht der aufgehenden Sonne schauen. Doch das ist nur möglich, weil vor uns Menschen in mühevoller, harter Arbeit diese Straßen gebaut haben. Diese Aufzählung ließe sich noch ewig weiterführen, wenn wir uns erst mal Gedanken darüber machen, wofür wir dankbar sein können.
In einer achtsameren und dankbaren Haltung dem Leben gegenüber finden wir immer mehr in unsere Kraft, in die Kraft, die uns auch atmen und unser Herz schlagen lässt. In dieser Achtsamkeit für den Augenblick öffnen wir unser Herz und mit unserem Herzen sehen wir die Fülle der Schöpfung, in der wir leben. Wir sehen auch all das, was wir bereits erreicht haben. die vielen Siege, die wir bereits errungen haben und vielen Situationen in denen wir uns bewährt haben.
In diesem Bewusstsein denken, fühlen und entscheiden wir anders. Wir schaffen uns entsprechend neue Erfahrungsfelder und bekommen andere Ergebnisse als bisher.
Dankbarkeit beendet das Bewerten
Einen weiteren Aspekt möchte ich hier aufzeigen. Wenn wir dankbar sind, für all das, was wir vorfinden im Hier und Jetzt, gibt es keinen Raum für Bewertung und Verurteilung. Wenn wir in einer bestimmten Situation sind, die wir uns anders erwartet hatten, so neigen wir dazu, das, was wir vorfinden, abzuwerten. Dabei erzeugen wir in uns negative Gefühle. Wir wollen es anders haben, sind vielleicht enttäuscht, oder regen uns auf, weil andere es nicht so genau nehmen wie wir und unpünktlich sind etc.
Statt, dass wir uns für diese Reaktionen entscheiden, können wir die Situation als solche erst einmal bedingungslos annehmen wie sie ist. Damit entstehen keinerlei negative Gefühle. Unser Herz hat sich der Situation geöffnet, sie umfangen und somit darf alles so sein, wie es ist und wir bleiben in unserer Kraft.
Aus diesem Sein heraus fällt es uns leicht positiv zu agieren statt negativ zu reagieren. Im Bewusstsein, dass alles immer zwei Seiten hat, können wir unseren Fokus auf das Positive in der jeweiligen Situation richten und dafür dankbar sein. Im Zustand der Dankbarkeit ist kein Platz für Mangel und so entsteht Fülle, je öfter wir uns dafür entscheiden dankbar zu sein, statt in der Abwehr, im Widerstand gegen das, was wir vorfinden.
Diese Dankbarkeit wird unser Leben bereichern, öffnet sie doch unser Herz und mit dem Herzen sehen wir besser. So hat es schon der kleine Prinz in der Geschichte von Antoine de Saint-Exupéry
gesagt. Leben wir diese Weisheit, so ist jeder Tag lebenswert und vor allem reich an Geschenken für uns und andere. Die englische Sprache hat für das JETZT ein schönes Wort - PRESENT und zugleich bedeutet dieses Wort auch GESCHENK. Ja, das Leben ist wahrlich ein Geschenk und in Dankbarkeit erlebt, öffnet es uns das Tor zur Fülle und zu unserem Reichtum, der unser Geburtsrecht ist.
Herzlichst
Bianka Maria Seidl