Besinnung und Neubeginn – Feng Shui zu Weihnachten und Neujahr.
Von Andreas Walter Schöning -
Feng Shui zu Weihnachten und Neujahr.
Kennen Sie die Rauhnächte? Es ist die Zeit, wo das Pendel der Zeit quasi stillsteht, im Übergang von den länger zu den kürzer werdenden Nächten, von der Wintersonnenwende bis zum Drei-Königs-Tag, der von alters her eigentlich Perchtentag heißt. Es ist eine gute Zeit, um sich zu besinnen, auf sich selbst und auf die Einbettung in das kosmische Geschehen – und natürlich auch auf die Anbindung an Freunde und Familie. Es ist eine gute Zeit, um Altes loszulassen und sich einzustimmen auf das, was nun Neues kommen wird. Und zu all dem möchte ich Ihnen gern ein paar Tipps aus meiner Sicht des Feng Shui Beraters geben. Wenn ich dabei im Folgenden von „Wohnung“ rede, können Sie es genauso gut auf ein ganzes Haus oder auch nur ein einzelnes Zimmer beziehen, aber für dies Thema trifft es „Wohnung“ vielleicht am besten.
Wenn Sie sich schon mit Feng Shui beschäftigt haben, wissen Sie natürlich, dass jeder Bereich Ihrer Wohnung einer bestimmten Energie zugeordnet ist. Diese Feng Shui Energie basiert sowohl auf der Himmelsrichtung einerseits, als auch auf der Lage bezüglich des Eingangs andererseits. Beide Systeme haben nach meiner Erfahrung ihre Berechtigung – und in diesem Artikel möchte ich auch gezielt mit beiden arbeiten, weil es innig zu unserem Thema gehört.
Wie die Sonne täglich um Ihr Zuhause wandert, wann Sie das Licht in Ihrer Wohnung wo und wie wahrnehmen, das stellt ganz direkt Ihre Beziehung zum Kosmos her. Auf der anderen Seite sind es Ihre eigenen Wege, beginnend an der Eingangstür, mit der Sie persönlich das energetische Muster Ihres Heims prägen.
So wie zur Wintersonnenwende die Energie des neuen Jahres in unser aller Leben eintritt, so bringen Sie die Energie der Außenwelt in Ihr Heim, wenn Sie durch die Tür in Ihre Wohnung eintreten.
Der Beginn allen Lebens auf der Erde war im Wasser, und ist es für menschliche Embryos im Fruchtwasser der Mutter auch heute noch. Darum ist das Element „Wasser“ dieser Energie des Eingangs und der Sonnenwende zugeordnet. Es ist das Element der Stille und der Bewegung, je nachdem. Wasser kann ein spiegelglatter See aber auch ein reißender Strom sein, ein munteres Bächlein genauso wie ein zerstörerischer Tsunami. Und: Wasser sucht sich immer seinen Weg. Wenn es eine Chance hat zu fließen, dann fließt es.
Wohin möchten Sie Ihr Leben im neuen Jahr fließen lassen? Welche Richtung möchten Sie Ihrem Leben geben? Welches sind Ihre Ziele, Ihre Visionen – und was sind eventuell noch Blockaden auf dem Weg? Wenn Sie sich mit offenen Augen anschauen, was Ihnen begegnet, wenn Sie sich in Ihrer Wohnung zur Tür begeben, um nach draußen zu treten, an was Sie dabei vorbei müssen, was Sie dann als erstes draußen erwartet, dann haben Sie aus Sicht des Feng Shui einen klaren Spiegel für Ihre aktuelle Situation, was Ihren persönlichen Weg in nächster Zeit betrifft.
Wenn Ihnen im Umfeld Ihrer Tür etwas auffällt, was diesen Weg erschwert, dann überlegen Sie doch, warum das so ist, ob das weiterhin so sein muss, und was Sie daran ändern können, und wann. Wenn Sie das dann wirklich tun, wenn Sie ganz real Ihren kleinen Weg durch die Tür leichter und schöner machen, wird sich eine Resonanz einstellen auf dem größeren Weg Ihres Lebens.
Achten Sie daher nicht nur auf die Dinge an sich, die Sie real sehen, sondern auch auf das, was sich dahinter wirklich verbirgt. Vielleicht müssen Sie demnächst umziehen, sind dafür aber innerlich noch nicht bereit, und haben daher schon mal die ersten gepackten Kisten genau vor dem Eingang gestapelt.
Einerseits sehr logisch – aber nur, wenn es dann wirklich los geht. Wenn die Kisten zu lange dort stehen, blockieren sie nur den täglichen Weg. Beobachten Sie einfach, wie sich Ihre innere Stimmung mit der äußeren Veränderung synchron mit verändert.
Und natürlich können Sie das ganz bewusst nutzen, um neue Akzente zu setzen. Verschönern Sie Ihren Eingang. Bringen Sie Bilder an, die Sie jeden Tag an die Vision erinnern, die Sie nun verfolgen wollen. Bringen Sie Gegenstände an, die Sie mit einem Lächeln aus der Wohnung in die Welt gehen, und mit einem Lächeln wieder heimkommen lassen. Und vergessen Sie nicht, dass wir lieber durch Licht gehen als durchs Dunkle, dh. achten Sie auf eine gute Beleuchtung, gerade auch im Eingangsbereich.
Aber zurück zur zweiten Systematik. Wo können Sie noch etwas für Ihren Weg tun? Das Jahr beginnt mit der Wintersonnenwende, der Tag mit Mitternacht, jeweils der Zeit der größten Dunkelheit. Von der Himmelsrichtung her ist das also eindeutig der Norden. Somit ist im Feng Shui der Norden die Richtung, die mit dem Wasser assoziiert ist, und auch mit dem persönlichen Weg, wofür das oft benutzte Wort „Karriere“ nur ein sehr verkürzter Begriff ist.
Schauen Sie also auch, wo in Ihrer Wohnung Norden ist. Das kann ganz exakt sein, aber interessant ist hier wie bei der Tür auch der größere Bereich, eventuell ein ganzer Raum. Ist das ein dunkler Abstellraum oder z.B. ein zwar nicht direkt von der Sonne beschienener aber doch von Licht durchfluteter Erker? Wie haben Sie selber diesen Raum gestaltet? Halten Sie sich gerne dort auf? Denken Sie an die Doppelqualität des Wassers. Dieser Raum muss nicht per se Aktivität spiegeln, auch ein schönes Schlafzimmer kann dazu beitragen, dass sie ausgeruht einen leichten Weg gehen.
Aber vielleicht stellen Sie nun fest, dass Sie noch gar nicht so richtig wissen, wohin der Weg des neuen Jahres Sie eigentlich führen soll. Darum sind ja die Rauhnächte so wichtig, um sich darüber klar zu werden. Und wo sich dazu der beste Platz in Ihrer Wohnung findet, das erläutere ich Ihnen im nächsten Teil dieses Artikels über das Feng Shui der Besinnung.
Aber vorher noch etwas Wichtiges zum Schluss für heute: Seien Sie gnädig mit sich selbst, wenn die Situationen, die Sie beim Gang durch Ihre Wohnung vorgefunden haben, nicht so optimal sind, wie Sie sie jetzt vielleicht gerne hätten – und Sie auch keine Chance sehen daran kurzfristig etwas zu ändern. Manchmal gehört es zum Leben dazu, beschwerliche Wege zu gehen, manchmal sind die sogar interessanter als die einfachen, meist lässt sich darauf mehr lernen. Und ein Lächeln ist auch auf einem schwierigen Weg möglich, für ein fröhliches Accessoire findet sich immer ein Platz. Das wünsche ich Ihnen von Herzen.
Ihr
Andreas Walter Schöning.