Die richtige Mischung macht´s - auch im Feng Shui.
von Andreas Walter Schöning
Wissen Sie, was Pökeln ist? Richtig, kurz gesagt die Konservierung von Fleisch durch Salz. Wenn Sie nun gepökeltes Fleisch zubereiten möchten - werden Sie das Essen dann besonders kräftig salzen, weil ja das Fleisch schon so viel Salz in sich hat und es daher gut "passt"? Vermutlich werden Sie eher denken, dass es dann "des Guten zu viel wird". Und so ist es auch im Feng Shui und in der Chinesischen Astrologie - auf die richtige Mischung kommt es an.
Natürlich ist es erst einmal eine gute Idee "mit der Energie zu fließen". Nehmen wir also beispielsweise einen Raum im Süden, der Himmelsrichtung des Feuers - dann wissen Sie vielleicht schon aus den Feng Shui Artikeln meiner Kolleginnen, dass die Farben grün (für das Element Holz), rot (für das Element Feuer) und gelb (für das Element Erde) damit in Harmonie sind. Sie können sich sicher auch vorstellen, dass der Raum eine ganz andere Wirkung entfalten wird, je nachdem ob Sie das Element Feuer mit grün und rot zusätzlich anfachen oder mit gelb besänftigen. Ich möchte Sie aber gern noch auf einen anderen Aspekt aufmerksam machen.
In früheren Feng Shui Artikeln bin ich schon verschiedentlich auf die so genannten "Fliegenden Sterne" eingegangen. Es ist eine Systematik, wie sich Energien über ein Gebäude, eine Wohnung oder auch einen einzelnen Raum verteilen, abhängig vom aktuellen Zeitpunkt, dem Baujahr und Ihrem Einzug dort.
So kann der Süden nach dieser Systematik eine ganz unterschiedliche Grundcharakteristik haben - und die überlagert sowohl die feurige Eigenschaft der Richtung wie auch die Wirkung der verwendeten Farben.
Und da kann es passieren, dass es "des Guten zuviel" wird - und dadurch sogar schädlich für Ihre Gesundheit. Vorsicht ist beispielsweise geboten, wenn Sie in den letzten Jahren ein Gebäude bezogen haben, das auf der Achse zwischen 68 - 82 Grad im Osten und 248 - 262 Grad im Westen liegt. In diesem Fall sollten Sie insbesondere rot und gelb im Süden vermeiden.
Ich möchte Ihnen noch ein kleines Beispiel aus meiner Erfahrung als Feng Shui Berater geben. Weil die Inhaber einer größeren Arztpraxis schon wussten, dass Erdfarben angenehm beruhigend auf die Patienten wirken, wollten sie die neu zu beziehenden Räume komplett in einem sanften Orange streichen.
Für zwei Zimmer wäre es aber aus meiner Sicht zuviel gewesen. Diese Räume wurden daher ganz "metallisch" konzipiert, um die ohnehin schon überstarke Erde abzuleiten. Das bedeutete eine "sparsame" Möblierung mit viel Metall und Glas, und dazu viel weiß. Als Ergebnis galten bei Mitarbeitern und Patienten diese Zimmer als die schönsten der ganzen Praxis.
Ähnlich ist es auch mit dem persönlichen Horoskop. Wenn Sie etwa eine persönliche Gua-Zahl zwei oder acht haben (also der Erde zugeordnet), und wenn auch noch in ihrem vollständigen Horoskop das Element Erde sehr stark ist, dann können Sie in der Regel mit "noch mehr davon" nicht viel anfangen.
Bei einem Feng Shui Geschäftskunden habe ich mal so eine Situation erlebt. Die entsprechende Mitarbeiterin hatte ihren Schreibtisch zusätzlich nach Südwesten (Erde) ausgerichtet - und wenn der Chef nicht anwesend war, hatte sie eine Tendenz einzuschlafen statt zu arbeiten. Obwohl es also von der Gua-Zahl her eine gute Richtung für sie war, war es hier genau die falsche. Was sie brauchte, war eine "Aufmunterung" durch eine Ausrichtung nach Südosten, also ins Holz, um ihre Erde aus der Lethargie zu befreien.
So ist das Schöne am Feng Shui und am Chinesischen Horoskop immer wieder die Vielseitigkeit, wie sich die Dinge gegenseitig beeinflussen - und wie es sehr auf die richtige Mischung ankommt, damit ein harmonisches Ganzes entsteht: ganz wie beim Würzen eines schmackhaften Gerichtes. Und hier wie dort gilt: selber ausprobieren macht Spaß, aber ein erfahrener Koch/Berater zaubert vielleicht doch das bessere Menü / Feng Shui für Sie.
Ein ausgewogene Zeit wünscht Ihnen Ihr
Andreas Walter Schöning