Schamanismus und das Fest der Wintersonnwende.
von Alexander von Sagitarius -
Wir empfinden und begehen die Wintersonnwende als einen fünfzehntägigen Kreis, der einer Spirale aufsteigend, am 21. Dezember, der eigentlichen Sonnenwende, dem Fest „Alban Arthuan“ beginnt.
Diese erste Nacht, die Mutternacht der Kelten, gilt als die tiefste Nacht des Volkes, das aus der Dunkelheit kam und bis zu seiner Wiederkunft dort verharrt.
Es ist jene Nacht des Jahres, in der die Erdgöttin das Licht erneut auf die Welt bringt. Doch es bedarf eines letzten Kampfes in der Tiefe, ein Kampf zwischen dem Licht und der Finsternis, welcher drei Tage andauern wird, bis das wiedergeborene Sonnenkind am dritten Tage aufersteht (24. Dezember) und seinem Volk das neue Licht schenkt. Dieses Licht führt uns in den zwölf folgenden Tagen (bis zum 6. Jänner , Dreikönigstag) durch ihre Anderswelt, um die Orakel der kommenden zwölf Monde zu erfahren (das folgende Jahr).
Im gegenüberliegenden Fest des Jahreskreises, der Sommersonnenwende, dem „Alban Hevin“, sprangen wir über das Feuer der Freude, um unsere Körper war ein Gürtel aus Beifuss gebunden. Dieser Sprung reinigt Leib und Seele, bringt Gesundheit und Fruchtbarkeit. Jene Beifußgürtel räuchern wir nun in der dunkelsten Nacht des Jahres. Wir verräuchern an Alban Arthuan auch Wacholder, Salbei, Rosmarin, Misteln und Weihrauch, sowie die Kräuterbuschen, welche die Frauen am 15. August (Hoher Frauentag) gebunden und an einer Quelle geweiht haben.
Bei diesem Fest schmücken wir unsere Plätze wie unsere Ahnen mit dem Grün der Tanne. Der Geist der Tanne begleitet uns von Alban Arthuan, an dem wir ihn schlagen, als Symbol, alles Alte loszulassen, bis zum Ende des heiligen Zyklus, dem Abend des zwölften Tages nach der Wiedergeburt des Sonnenkindes, dem Flussfest der Sirona ( 6.Jänner ). Wir schmücken das Immergrün mit neun roten Kugeln als Symbol für unsere Planeten und erhellen sie im Lichte unzähliger Kerzen, welche die unbekannte Anzahl der Universen symbolisieren.
An Sirona übergeben wir die Tannen im feierlichen Ritual an das Wasser des Flusses.
In dieser Zeit sehen wir uns vermehrt mit unseren inneren Schatten konfrontiert, wir begegnen Ängsten und Unsicherheiten, jedoch erahnen wir durch das tiefe und ehrliche Hineinfühlen in diese Tage und Nächte, jene Antworten und Wegweiser, die uns das Vergangene transformieren und die kommenden Aufgaben meistern lassen werden.
Herzlichst
Alexander von Sagitarius