Bewusstsein, Ehrlichkeit und Verantwortung.
von Satyam S. Kathrein -
Keine Handlung findet mehr unbewusst statt. Jeder Impuls des Agierens ist in jedem Moment dem Betrachter klar ersichtlich. Geistige oder körperliche Bewegung findet wissentlich und bewusst statt. Achtsamkeit, unendliche Liebe, totale Einsicht in Situationen, Menschen mit ihrer Aura und ihren Handlungen werden als das, was sie wirklich sind, wahrgenommen. Es ist die Meisterschaft des Wahren Seins. Auf allen Ebenen steht man bewusst im Sein.
Bewusste Menschen können keinem Wesen mehr auf niedrige Art und Weise Schaden zufügen. Im Gegenteil, die Zeit ist gekommen, wo die erwachte Seele als befreites, egoloses, hohles Werkzeug der göttlichen Instanz als Segensbringer dient. In Verbindung mit der schöpferischen Urkraft steht die Seele nun stets am richtigen und stimmigen Platz, um zu tun; was zu tun ist. Stellen Sie sich vor, Tausende von reifen Seelen transformieren plötzlich in ihre Buddha-Natur und kreieren miteinander im Energiefeld der göttlichen Schöpferkraft neue Formen des Miteinanderseins, die unsere kühnsten Träume überflügeln.
Dinge werden wahr, die das erfüllen, was wir so lange –leider erfolglos - mit den alten Paradigmen erschaffen wollten. Die Menschheit atmet auf und versteht, spürt mit Freuden die Richtigkeit der neuen Paradigmen, und alle nehmen gern an der Umsetzung und der Errichtung des Neuen regen Anteil. Das ist das Paradies auf Erden!
Bewusstsein, Ehrlichkeit und Verantwortung ist der Seinszustand, aus dem wir dauerhaft handeln, sobald die Buddha-Natur erwacht. Es geht dann nicht mehr darum, irgendetwas zu tun oder nachzuahmen, um auf diese Ebene zu gelangen, sondern aus dem Gewahr sein heraus zu agieren, das man die absolute Realität nennt. Dies bedeutet die höchste Form der Spiritualität. Wir treten in das immerwährende bewusste Sein. Jetzt sind wir keine Lehrer der Weisheit mehr, sondern zur Weisheit und Wahrheit selbst geworden, eins mit der Botschaft, und tragen sie in die Welt hinaus. Die Deckungsgleichheit des Lebens mit den »heiligen- Worten ist hergestellt. Es besteht keinerlei Trennung, wir handeln aus dem Einssein.
Das effektivste Werkzeug auf dem Weg dorthin ist die Meditation, die der Mensch durch einen Quantensprung oder jahrelanges Üben als Status in sein System integriert. Also ein Zustand in gedanklicher Stille und im Einklang mit dem Selbst. Dieser Zustand ist jetzt permanent.Sehr schön beschreibt es eine alte Zen-Geschichte, die von der meditativen Stille erzählt. Die Meister des Zen versuchten ihren Schülern das Unaussprechliche in Haikus - kurzen Gedichten und Geschichten - verständlich zu machen, das heißt, die Schüler mussten diese Kurzgedichte eher als hinführende Aufgabe entschlüsseln: In einer sternklaren Nacht reflektiert ein nebelverhangener Teich spiegelähnlich den Vollmond - plopp. Dieser kurze Haiku wurde von vielen Novizen verstanden, da sie in ihren Ausbildungsjahren immer wieder in der kostbaren Zeit des Vollmondes Meditationserfahrungen sammelten.
Der Anblick des sich im Wasser spiegelnden Vollmondes und gleichzeitig die stille direkte Betrachtung des Mondes erzeugen im Inneren eine unglaubliche Ruhe, tiefe Stille. Hier begegnet sie der Stille des Universums. Das Spiegelbild des Vollmondes symbolisiert das Platznehmen dieses Phänomens im Inneren des Betrachters.
Keinerlei Wellen auf dem Wasser, die Emotionen und der Verstand stehen still. Der Vollmond und sein Spiegelbild im Wasser gewähren dem Betrachter ein zartes Mehr an Energie. Ein wunderbares Zusammenspiel, ohne dass sich beide etwas nehmen oder gewaltsam berühren. Es ist eine kaum wahrnehmbare Nuance der Einheit, des Einklangs, die dem Meditierenden die Augen öffnen kann. Und dann der Plopp, jetzt ist etwas geschehen!
Versuchen Sie es selbst einmal! Das gleichzeitige Schauen der zwei Monde erzeugt im Inneren ein Energiefeld der Gedankenfreiheit, Kraft und größeren Wahrnehmung. Sie spüren in diesem Moment, dass es nichts zu tun gibt, kein Hinwenden an Äußerlichkeiten. Diese meditative Erfahrung nimmt den kompletten Raum der Aura ein. Auch wenn es sich ungewohnt anfühlt und Sie nervös ins Außen tendieren, bleiben Sie dabei, lassen Sie sich nicht aus der Ruhe bringen. Günstig ist es, zusätzlich nach Gefährten Ausschau zu halten, die ebenfalls gern in der Stille schwingen und mit dem All-eins-Sein experimentieren.
Eine Gruppe erlaubt vor allem Meditationsneulingen ein schnelleres Hineinfallen in diese entspannende Ruhe. Mit der Zeit genießen sie es, bei sich selbst zu Hause anzukommen.
Der Plopp in der Geschichte rührt von einem Frosch her, der im wichtigsten Augenblick ins Wasser springt. Er symbolisiert den Moment, wenn der Groschen beim Meditierenden fällt, den Geschmack der Buddha-Natur!
Die Meister dieser Welt erklärten immer wieder, dass der Weg dorthin ein wissenschaftlicher sei. Die Erlösungsthemenschieben sich von innen heraus, dann wird das Ziel erkennbar und am Ende findet die Seele über das Erinnern und Erschaffen zur Erleuchtung.
So lernen wir Stück für Stück, mit dem universellen Ganzen wieder Kontakt aufzunehmen, und erfühlen dabei, wie es in uns Platz nimmt. Gleichzeitig sind wir auch im Außen optimal verankert. Auf der höchsten Ebene gilt eindeutig, wie innen, so außen.
Wenn Sie damit experimentieren, verstehen Sie augenblicklich die Bedeutung der Stille. Es ist dieselbe Stille eines Buddha, Jesus, Bodhidharma, Chuang Tzu oder Osho. Egal in welchem Jahrhundert, zu welcher Zeit - die Stille hat immer den gleichen Geschmack. In diese Erfahrung einzutauchen wird Sie, mit großer Freude erfüllen, vertrauen Sie darauf! Die so erfahrene Einheit mit der göttlichen Gesamtheit ist unser wahres Wesen, das niemals stirbt.
So schließt sich der Kreis. Wurden die Lebensthemen erlöst und Meditation erfahren, ist das geklärte System in der Lage, auf höchster Energieebene zu schwingen. Auf diesem Level wird der Mensch zu einem hohlen Bambus und kann aus dem Intuitiven schöpfen, ist angeschlossen an das göttliche All-eins-Energiefeld, spricht genau in jedem Moment die richtigen Dinge an und handelt in derselben Weise. Jegliche Antworten werden dann genau aus diesem inneren Zustand heraus an Fragende weitergegeben.
Die Konfrontation mit der Wahrheit ist individuell auf die Thematik ausgerichtet, die für das Gegenüber gerade von Bedeutung ist. In dieser Art von Einheit mit dem Ganzen geht es nicht mehr darum, strebsam nach den richtigen Worten zu suchen, es erfordert keinerlei Anstrengung, weil alles Handeln und jedes Wort aus der Leichtigkeit der Buddha-Natur entspringen.
Herzlichst Satyam S. Kathrein