Hochbegabung: Eine etwas andere Betrachtungsweise
Hochbegabte gibt es viele. Die, die es sind, wissen meist nichts davon, und die, die meinen, es zu sein, sind es oft nicht. Hochbegabung hat nichts mit Fähigkeiten wie Auswendiglernen oder dem Übernehmen des Wissens anderer zu tun, sondern ist eine Form der Wahrnehmung, die neues Wissen, Kreation und Inspiration in die Welt bringt.
Neues, wahrhaft neues Wissen kommt von außerhalb unseres bisherigen Bewusstseinsbereichs und ist den rein wissenschaftlich denkenden Menschen und Pseudo-Hochbegabten nicht gegeben. Sie sind Realisten, die erst dann etwas glauben, wenn sie es wissenschaftlich beweisen können. Beide sind in ihrer Wertigkeit gleich und können sich gegenseitig befruchten.
Das Wort „hochbegabt“ beinhaltet die exakte Beschreibung dessen, was es ist. Hoch= nach oben ausgerichtet. Begabt = be-gabt: "be" kommt von bei und "gabt" von Gabe. Hochbegabung ist somit die zusätzliche Beigabe zum normalen Sein und als Gabe ein Geschenk. Eine andere Definition ist nicht zulässig.
Wohl aber könnten wir das Wort in „großbegabt“, „vielbegabt“ oder „dickbegabt“ umbenennen, womit dann aber auch die Bedeutung eine andere wäre. „Hochbegabt“ ist eine Bedeutung unter vielen. Als Hochbegabter bin ich nicht etwas Besonderes, sondern lediglich ein reich Beschenkter. Geschenke darf ich nicht zurückgeben, sonst wird mir nichts mehr geschenkt – doch wir dürfen unsere Geschenke weitergeben!
Auch der visionär hochbegabte Mensch kann seine Ideen meist nicht beweisen oder erklären. Das ist ihm nicht gegeben, und dies ist die Aufgabe des wissenschaftlich denkenden Realisten. Der wissenschaftlich denkende Realist und der visionär Hochbegabte können sich so gegenseitig gewinnbringend für die Menschheit ergänzen.
Oft versucht der Visionär seine Arbeit und Gedanken zu beweisen, was ihm meist nicht gelingt. Er verstrickt sich in einem Netz der Rechtfertigungen und Erklärungen, was ihn häufig zur Resignation bringt. Durch den Versuch, seine eigenen Visionen beweisen zu wollen, begibt er sich in den Aufgabenbereich des Realisten, was der sich jedoch nicht gefallen lässt. Konflikte sind vorprogrammiert.
Andersherum denkt der Realist: Der Visionär kennt sich nicht aus, er kann ja nicht einmal beweisen, was er denkt. Fällt dem Realisten zu einer ihm zugetragenen Vision automatisch die wissenschaftliche Erklärung ein, denkt er: „Die Idee hätte von mir sein können“ und betritt damit den Aufgabenbereich des Visionärs, was dieser sich wiederum nicht gefallen läst.
Fällt dem Realisten jedoch nicht gleich eine wissenschaftliche Erklärung ein, verwirft er den Gedanken des Visionärs als Unsinn und nimmt seinen Auftrag des Erklärens und Beweisens nicht an. Er verweigert die Arbeit. Hat er einmal erfolgreich verweigert, wird er das Muster der Verweigerung Neuem gegenüber solange immer wieder anwenden, bis er einmal mit der Verweigerungshaltung keinen Erfolg mehr hat und strandet.
Jetzt beginnt in ihm ein Prozess des Erkennens und Umdenkens.Der Realist sieht sein Denken und Tun als ausschließlich richtig an und verteidigt seine Sichtweisen und Positionen mit allen Mitteln.
Der Hochbegabte weiß, das seine Visionen und Ideen für die Menschheit überlebenswichtig sind, kann es jedoch nicht beweisen und wird daher als dumm, uneinsichtig, als ewig Gestriger oder auch Spinner abgeurteilt, womit für die Hochbegabten die Hölle auf Erden beginnt. Viele ziehen sich dann aus der Gesellschaft zurück.
Rebellion, Alkohol, Drogen und oft auch Obdachlosigkeit sind die Folgen.
Konflikte sind erforderlich, um erkennen zu können, was mein Aufgabenbereich ist. Es macht jedoch keinen Sinn, als Visionär in die Resignation zu gehen und als Realist in der Verweigerungshaltung zu bleiben. Dadurch enthalten wir der Menschheit Wissen vor, das sie dringend benötigt, um mit den anstehenden Veränderungen auf der Erde umgehen zu können.
Wissenschaftler und Visionäre dürfen zusammenfinden und sich ergänzen!
Die Kernspaltung ist zufällig entdeckt worden. Wissenschaftler entwickelten Waffen daraus, die nur der Zerstörung dienen. Sie bauten die Kernenergie zur friedlichen Nutzung aus, ohne jedoch eine Lösung für die Überreste zu haben. Sie hofften und hoffen auf eine zufällige Lösung des Problems. Hier wird deutlich, wie dringend wir Visionen brauchen. Sie sind jedoch Geschenke, und ich kann sie aus eigener Kraft nicht erzeugen oder erzwingen.
Bin ich eifersüchtig oder neidisch auf die tolle Idee eines anderen, schneide ich mich damit selber von meinen eigenen Visionen ab. Wenn ich einem anderen Menschen tolle Ideen nicht gönne, werden sie mir auch nicht gegeben. Will ich dennoch vor anderen mit Neuem glänzen, so bin ich gezwungen, die Ideen anderer als meine eigenen auszugeben.
Mit meinen Gedanken über andere beeinflusse ich mein eigenes Leben und die Welt.
Ein Drittel aller Doktoranten schreibt die Doktorarbeit nicht mehr selber und arbeitet folglich mit fremdem geistigen Eigentum. Unwahrheit hat auf Dauer jedoch keinen Bestand. Den Mörder zieht es, wie von unsichtbarer Hand, an den Ort des Verbrechens zurück. Tief in seinem Innersten will er entdeckt und daran gehindert werden, so etwas noch einmal zu tun. Sein sichtbares Handeln ist jedoch auf Vertuschen und Verschleiern ausgerichtet.
Ihr Peter Classen
Buchtipp:
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