Nun wollen wir uns mit einer Situation beschäftigen, die Du normalerweise umgehen oder Dich auf andere Weise aus ihr zurückziehen würdest:
Setze Dich bequem hin. Komme mit einigen Atemzügen ganz zu Dir. Dein ganzer Körper wird Dir präsent. Vergegenwärtige Dir nun die Situation. Wer ist daran beteiligt? Welche Rolle hast Du und die anderen in dieser Situation? Welche Emotionen tauchen auf? Wie reagiert Dein Körper? Welche Gedanken, Bilder, Erinnerungen und Vorstellungen hast Du dabei? Dann lasse all das los. Achte auf die Essenz, die Energiequalität die in Dir dabei spürbar wird. Nun erlaube dieser Energie, sich frei durch Dich zu bewegen, lasse Dich von ihr bewegen. Frei aber langsam. Ganz, ganz langsam. Folge diesem Bewegungsimpuls. Vielleicht beginnt ein Finger oder die Hand sich zu rühren, oder der Fuß, vielleicht ist auch Dein ganzer Körper mit von dieser Bewegung erfaßt. Übergebe die Führung vollständig. Lasse Dich wie bei einem Tanz einfach führen. Es ist möglich, daß tatsächlich ein Tanz entsteht, dann tanze. Oder es bleibt bei ganz zarten kleinen Bewegungen - auch gut, dann zart und klein. Während dessen achte darauf, was dies bei Dir auslöst. Gibt es Bilder, die auftauchen? Gefühle? Verschwindet während dessen ein Symptom, daß sonst immer spürbar ist, oder wird es stärker? Was, das bisher aus dem Verborgenen gewirkt hat, träumt sich jetzt gerade auf? Folge dem solange, bis die Bewegung in Dir endet.
Finde in die Stille zurück. Welche Erfahrung hast Du gerade gemacht? Wie steht diese Erfahrung mit der Ausgangssituation in Verbindung? In welcher Weise kann diese Erfahrung in Zukunft Deine Wahrnehmung solcher Situationen verändern? Hast Du eine Fähigkeit oder Möglichkeit entdeckt, die Dir eine neue Perspektive eröffnet? Welche Bedeutung hat diese Erfahrung auch für andere Bereiche Deines Lebens?
Lasse Dir zu der Beantwortung der Fragen genügend Zeit. Auch in den nächsten Tagen oder Wochen kann es noch sein, daß Du weitere Verbindungen entdeckst. Achte auch auf Synchronizitäten. Wo und auf welche Weise begegnet Dir dieses Thema im Alltag, während Du einem Gespräch zuhörst, träumst, im Internet surfst oder was auch immer.
Jetzt wollen wir uns mit Geräuschen beschäftigen.
Hören ist das unmittelbarste von all unseren Außensinnen. Sie durchdringen uns so schnell, daß wir augenblicklich darauf reagieren. Ob wir damit in Resonanz gehen oder nicht. Ich meine nicht das Hören auf den Inhalt von Worten, sondern den Klang. Reines Hören. Bevor wir uns dem für Dich unangenehmen Geräusch zuwenden, lege das Buch zur Seite und nehme Dir Zeit ganz Ohr zu werden. Hilfreich ist es, dabei die Augen zu schließen. Lasse Deine Aufmerksamkeit einfach von einem Geräusch zum nächsten fließen. Und dann löse Dich auch von der innerlichen Benennung der Geräuschursache, wie z. B. ein Auto, der Wind in den Blättern usw. Somit lasse auch mehr und mehr Deine Bewertung der Geräusche los. Ganz Ohr.
So eingestimmt erinnere Dich an das Geräusch, den Ton, den Du so unangenehm findest. Lasse ihn in Dir tönen. Achte darauf, wie Dein Körper auf den Ton reagiert, welche Gefühle in Dir aufsteigen, welche Erinnerungen und Bilder. Welche Energiequalität transportiert der Ton für Dich? Lasse dieses Geräusch Deinen Köper bewegen. Spüre, was Du damit zum Ausdruck bringest. Stößt Du etwas beiseite oder ziehst Du etwas heran? Ist es eine Bewegung mit aggressiver Kraft, oder schlaff und erschöpft? Nervaufreibend oder zäh? Gehe ganz in diese Bewegung und lasse einen Satz daraus entstehen den Du während der Bewegung mehrmals aussprichst.
Nun bringe das aufgeträumte in Verbindung zu Deinem Alltagsleben. Wo, bei wem oder in welcher Situation würdest Du diesen Satz gerne aussprechen? Wann würde die spezielle Kraft der Bewegung Dein Leben bereichern? Wie hast Du Dich bisher daran gehindert das zu tun? Und wann gab es vielleicht schon Momente, wo Du diese Tendenzen ausgelebt hast?
Machen Dir Notizen zu Deiner Erfahrung.
Vielleicht ist es manchmal schwierig für Dich, einen ganzen Übungsablauf zu behalten und es stört Dich, wenn Du immer wieder nachlesen mußt. Eine Möglichkeit dem Abhilfe zu schaffen wäre, jemanden zu bitten, Dich durch die Übung zu führen. Wenn diese Möglichkeit für Dich nicht besteht, kannst Du die Anleitung auch aufzeichnen. Achte dabei darauf, daß Du Dir genügend Zeit beim sprechen läßt. Lieber zu langsam, als zu schnell.
Fortsetzung folgt...
Ich freue mich auf Dich!