Der Elfenbeinturm - gefangen im Ego.
Ego-Crash - Knack den Ego-Code!
Von Satyam S. Kathrein
Doch vor den Folgen, dem Fall, kommt der Hochmut. Der Mensch verschließt seine Türen, verlässt die Realität der Lebensbühne, steigt hinauf in die Einsamkeit des Rechthabens und will von guten Ratschlägen oder Ähnlichem nichts mehr wissen.
Das Ego an der Schaltzentrale vernagelt die Einsicht. Geistig abgeschieden, unberührt von der Welt, verstiegen und abgekapselt, versucht man, trotzdem die Fäden des Gelingens zu spinnen.
Hier macht sich bemerkbar, was ich den Aufbau eines Käfigs der Narretei nennen möchte: mit spöttischem Blick, fest entschlossen, mit dem Kopf durch die Wand zu rennen, und dabei meinen, es gäbe keine Grenzen für Unfug und Unsinn. Ob Manipulation, Übergriff oder Verrat, der hier Beheimatet erhebt sein stolzes Haupt weit über Umfeld und Mitbürger. Von Liebe keine Spur.
Manch einer behauptet nach dem Erwachen, er hätte völlig unbewusst gehandelt und doch irgendwie gespürt, bewusst gehandelt zu haben. Das Verrückteste dabei ist, oftmals haben die "Elfenbeintürmler" alle Informationen, die genauestens belegen, dass dieser Turm einem Lügengebäude gleicht, wie man es in Liebe auflösen, besser machen könnte, und dennoch harren sie weiterhin trotzig dort oben aus. Menschen, die in luftigen Höhen vegetieren, genießen zum Teil sogar die erfolglosen Bemühungen der Annäherung von Geliebten oder Therapeuten, laben sich an der Verzweiflung vieler, die mit ihnen in wahrer Liebe verbunden sein wollen.
Sie sind aber im wahrsten Sinne des Wortes "verrückt", es ist ein Krankheitsbild, eine Verstiegenheit, aus der auszubrechen nur ein unverrückbarer Wunsch nach Veränderung hilft.
Uneinsichtig und starr, teilen sie, wenn man nicht ihrem Willen entspricht, oft gerne Skorpionstiche nach allen Seiten aus. Gerade weil diese traumabedingten Mechanismen bereits Jahrzehnte ungezügelt laufen und irgendwie sogar richtig "guttun", kann der Mensch sich einfach nicht entschließen, der Realität Raum zu geben. Eine ganz eigene Art von Macht hat Besitz von ihm genommen, das Ego.
Wie von einem Ring aus Eis ist das Herz fest verschlossen. Nie erfahrene wirkliche Liebe und Vertrauen ließen dieses Packeis zu einem Ring der Kraft mutieren, hinter dem der Herzschlag nicht mehr spürbar ist. Eine freundliche Personamaske verbirgt die Gier nach Heimzahlung und sehr geschickt weiß der Elfenbeintürmler, wie er seine Mitmenschen dazu bringt, nach seiner Pfeife zu tanzen, und das auch noch wohlgemut und froh.
Solange dieses Gehabe nicht von außen oder innen aufgedeckt wird, kann nur der Einsturz des Turms den Täter zur Umkehr bewegen.
Das ehemalige Opfer der Kindheit wird zum Täter und manchmal gelingt es ihm, dies bis ans Ende seiner Tage aufrechtzuerhalten, aber richtig glücklich kann ein dermaßen kranker Mensch nicht werden. Selbstbetrug und Heimzahlung, Angst und Dominanz wollen Kontrolle und Macht. Verschmelzung in Liebe hat an dieser Stelle überhaupt keinen Platz. Als großes Sensibelchen zeigt sich hier der Uneinsichtige, wenn er einmal ins Kreuzfeuer der Kritik gerät. Sofort beginnt er aus der Hüfte zurückzuschießen. Und der innere Tyrann freut sich kindisch über jeglichen Pulverdampf.
Seite 234/235 Ego-Crash - Knack den Ego-Code! Von Satyam S. Kathrein
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